“Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand” von Jonas Jonasson
“Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand” von Jonas Jonasson
Über das Buch
An seinem 100. Geburtstag entschließt sich Allan Karlsson aus dem Altersheim abzuhauen. Er steigt aus dem Fenster im Parterre und löst sich an der Bushaltestelle ein Ticket mit dem er möglichst weit weg kommt. Allan passt auf die Tasche eines jungen Mannes namens Bolzen auf, als aber der Bus ankommt und der Mann noch nicht zurück ist, nimmt er die Tasche einfach mit. Mit seinem gelösten Ticket kommt er bis zu einer abgelegenen Station, wo er sich zu Fuß weiter auf den Weg macht. Erschöpft kommt er zu einem verlassenen Bahnhofsgebäude, wo er auf einen älteren Mann namens Julius Jonasson trifft. Die beiden verstehen sich gut und Allan bleibt zu einem Abendessen und über Nacht. Doch plötzlich steht der Taschenbesitzer vor Julius Tür und will die Tasche zurück. Allan kann ihn jedoch überraschen und schlägt ihn zu Boden. Die beiden älteren Männer stecken Bolzen in die Kühlkammer von Julius, vergessen ihn dort über Nacht und er erfriert. Mittlerweile haben sie herausgefunden, dass sich in der Tasche 50 Millionen Kronen befinden und die beiden Rentner entschließen sich, mit einer Draisine, dem toten Bolzen und dem Geld abzuhauen.
Meine Meinung
Jonas Jonassons Debüt-Roman ist mehr als gelungen. Mit viel trockenem Humor und Situationskomik beschreibt er die Flucht der beiden Rentner quer durch Schweden. Allans bisheriges Leben wird durch Rückblenden in die Vergangenheit chronologisch aufgerollt, wodurch der Leser durch die Weltgeschehnisse des vergangenen Jahrhunderts geführt wird. Denn Allan war „zufällig“ an den ein oder anderen historischen Ereignissen beteiligt – so brachte er nicht nur die Entwicklung der amerikanischen Atombombe voran und hat die 68er Unruhen in Paris beendet, sondern trank auch mit diversen Staatsmännern wie Franco, Präsident Truman, Stalin oder den Kims um die Wette.
Die beiden Männer planen ihr Vorgehen nicht lange im Voraus, sondern nehmen die Ereignisse so wie sie kommen. So stolpern sie von der einen in die andere skurrile Situation, die einem als Leser mitunter auch durchaus mal etwas absurd vorkommen. Die Botschaft dahinter sollte man sich wie ich finde zu Herzen nehmen: In unserer Zeit, in der alles schneller, höher, besser sein muss, ist es auch mal angebracht das Leben und auch sich selbst nicht ganz so ernst zu nehmen. Den Mut haben, sich treiben zu lassen und nicht alles komplett vom Abitur über Uni-Abschluss bis hin zum Manger-Job durchzutakten, sodass man gar keine Zeit mehr hat, über den Tellerrand zu sehen.
Wer ein kurzweilige, amüsante und liebenswerte Geschichte sucht, ist mit „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ auf jeden Fall bestens bedient
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