Jeder muss da durch und jeder hasst es – das Vorstellungsgespräch. Im Studium wirst du darauf kaum vorbereitet, außer du nimmst an speziellen Extrakursen, die du dir selbst rausgesucht hast, teil. Deshalb wollen wir dir unter die Arme greifen und haben mal recherchiert, was man am besten auf die zehn gängigsten Fragen im Vorstellungsgespräch antwortet.
1. Können Sie sich bitte kurz vorstellen?
Die erste Frage, die jeder Arbeitgeber stellen wird, klingt zunächst einfach, ist jedoch schwieriger als gedacht. Hier geht es um eine gute Selbstpräsentation und darum zu zeigen, dass du souverän bist. Verständliche, knappe Sätze sind hier am besten – mache vorab eine Stichpunktliste mit den wichtigsten Fakten, so kommst du nicht ins Stottern. Starte zunächst mit deinem Berufsleben, bevor du – wenn überhaupt – etwas aus deinem Privatleben erzählst. Dein Monolog sollte zwischen 3-7 Minuten dauern. Hilfreich ist auch die Formel „Ich bin – ich kann – ich will“.
2. Wo liegen Ihre Stärken?
Hier darfst du ruhig selbstbewusst sein und konkrete Beispiele nennen. Wichtig ist, nicht zu stark anzugeben, aber das eigene Licht auch nicht komplett unter den Scheffel zu stellen. Eine realistische Einschätzung deiner Leistungen bildet hierbei die richtige Antwort. Stärken wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit etc. werden vom Arbeitsgeber als selbstverständlich angesehen, sind also zu vernachlässigen. Konzentriere dich auf Fakten, was du persönlich wirklich gut kannst und was auch für die zukünftige Stelle von Bedeutung ist.
3. Was sind Ihre größten Schwächen?
Sollte es dir nicht gelingen, diese Frage geschickt zu umschiffen, greife einfach auf ein paar harmlose negative Eigenschaften zurück, beispielweise, dass du keine weiteren Fremdsprachen beherrschst. Bei dieser Frage kommt es im Grunde darauf an festzustellen, ob du selbstkritisch sein und mit deinen Schwächen ehrlich umgehen kannst. Du kannst auch „alte“ Fehler nennen, die du selbst an dir festgestellt und bereits behoben hast, zum Beispiel zu viel Zurückhaltung im Job.
4. Warum sollen wir genau Sie einstellen?
Kombiniere hierfür dein fachliches Knowhow, das für die ausgeschriebene Position relevant ist: „Sie suchen XY, was ich im Studium bzw. im Praktikum bzw. bei einem anderen Job gelernt und erfolgreich umsetzen konnte.“ Nenne Gründe, die du dir zuvor zurechtgelegt hast, warum die Stelle für dich persönlich ideal ist. Arbeite gezielt den Mehrwert für das Unternehmen heraus, den sie durch dich als Arbeitnehmer gewinnen.
5. Was schätzen Kollegen an Ihnen?
Eine fiese Frage, schließlich weiß kein Mensch, was andere über einen denken. Auch hier geht es wieder um Selbsteinschätzung: Vermeide allgemeine Floskeln und überlege dir vorab ausgewählte Beispiele aus deinem bisherigen Arbeitsleben, die du nennen kannst. Überstunden, die einen Kollegen entlasten, Motivation, wenn die anderen Mitarbeiter schon schlapp machen – zeige dich als guter Samariter im Unternehmen, aber mach auch nicht auf Heiliger.
6. Welche Hobbys haben Sie?
Diese Frage kommt häufig gegen Ende des Bewerbungsgesprächs und soll ein bisschen was über deinen Charakter verraten. Gib hier nicht zu sehr an – wenn du dich als Marathonläufer ausgibst und dir ein vermeintlich Gleichgesinnter gegenübersitzt, fällt deine Lüge schnell auf und du bist unten durch. Hobbys wie Reisen kommen gut an, vor allem für Positionen, an denen du auch mal extern unterwegs bist. Grundlegend gilt jedoch: Bleib bei der Wahrheit.
7. Welche Position bevorzugen Sie bei der Teamarbeit?
Mach hier nicht gleich einen auf dicke Hose, sondern zeig, wie flexibel du sein kannst. Du sollst die Führung übernehmen? Kein Problem. Du sollst Teamplayer sein? Natürlich machst du das. Nimm hier den Mittelweg und sag beispielsweise, dass für den Erfolg des Projekts jedes Teammitglied sein Potential ausschöpfen soll. Du unterstützt Kollegen gerne, bringst jedoch auch eigene Ideen ein und vertrittst deine Meinung, wenn du sie für erfolgsversprechend hältst.
8. Warum möchten Sie sich beruflich verändern?
Hast du bereits woanders gearbeitet oder bist noch bei einem anderen Unternehmen angestellt, kommt diese Frage sicherlich auf. Der Arbeitsgeber will damit rauskriegen, ob du wirklich motiviert für die neue Stelle bist – und nicht nur auf ein höheres Gehalt aus. Schimpfe nicht über deine alte Arbeit, sondern erwähne eingangs positive Aspekte. Dann kannst du mit leichter Kritik anfangen oder, noch besser, behaupten, nach neuen Herausforderungen zu suchen, die du hier zu finden glaubst. Erwähne außerdem gern, dass du dir ein Umfeld wünschst, in dem du dich selbst weiterentwickeln und fortbilden kannst.
9. Warum haben Sie sich genau bei uns beworben?
Antworten wie „Weil ich einen Job brauche“ sind hier tabu – zeig, dass du dich mit dem Unternehmen beschäftigt hast und unbedingt genau dort arbeiten willst. Lasse dabei deine bisherigen Joberfahrungen oder Kenntnisse aus dem Studium einfließen, die für die neue Stelle relevant sind.
10. Haben Sie noch Fragen?
Antworte hier bloß nicht mit „Nein“, selbst, wenn du keine drängenden Fragen haben solltest. Keine Rückfragen lassen dich desinteressiert oder unvorbereitet wirken. Stell jedoch keine zu banalen Fragen, die du vorab selbst recherchieren hättest können, oder Fragen, die bereits im Gespräch beantwortet wurden. Erkunde dich vielmehr nach Dingen wie Fortbildungen oder Maßnahmen zur Mitarbeiterförderung etc.
Bevor du nun beweisen kannst, dass die geläufigsten Fragen im Bewerbungsgespräch kein Problem für dich sind, musst du natürlich erst einmal die Bewerbung schreiben. Wie du dich richtig als Absolvent bewirbst, erfährst du in unserem ausführlichen Artikel.
Wie du die Fragen im Bewerbungsgespräch Erfolg versprechend meisterst, erfährst du in diesem Artikel.