Fünf Jahre Beziehung, die Liebe ist noch da, der Sex ein wenig – naja, sagen wir, routiniert. Klar wird man nach all der Zeit zum Gewohnheitstier, doch fremde Verlockungen erinnern daran, wie aufregend es im Liebesleben sein kann. Deshalb Schlussmachen? Muss nicht sein, es besteht die Möglichkeit zu einer offenen Beziehung. Doch was ist das genau, was für Vor- sowie Nachteile gibt es und wie muss man sich dabei verhalten? Antworten auf all diese Fragen liefern wir in folgendem Beitrag.
Was genau ist eine offene Beziehung?
Von einer offenen Beziehung spricht man, wenn man zwar eine feste Partnerin oder einen festen Partner hat, sexuelle Kontakte mit anderen Menschen jedoch "erlaubt" sind. Das bedeutet, Affären, Fremdgehen, Betrug – wie auch immer man es nennen will – gibt es in diesem Beziehungsmodell nicht. Dabei wird zwischen Sex und Liebe deutlich getrennt: Wechselnde Partner bringen mehr Spannung ins vielleicht etwas langweilig gewordene Sexleben, doch Liebe, Vertrauen, Geborgenheit sind einzig dem festen Partner vorbehalten.
Vor- und Nachteile einer offenen Beziehung
Was bringt einem eine offene Beziehung, außer offensichtlich mehr Sex mit wechselnden Partnern, und welche Nachteile können sich daraus ergeben?
+ Monogame Beziehungen sind oft festgefahren, vor allem, wenn man schon längere Zeit zusammen ist. Aus dem Kontakt zu Anderen zieht man oft einen Vergleich zum Partner, wodurch man diesen häufig wieder neu schätzen zu lernt.
+ Das Damoklesschwert "Seitensprung" ist in einer offenen Beziehung nicht gegeben, weshalb man sexuelle Freiheit und die Liebe einer Beziehung hervorragend kombinieren kann.
- So ganz einfach lassen sich Sex und Liebe oft nicht trennen. Wenn sich tiefere Gefühle ergeben, kann das die Beziehung zum Partner zerstören.
- Selbst wenn eine offene Beziehung bereits seit längerem funktioniert, merkt einer der Beteiligten jedoch bald: Irgendwie hat es seinen Reiz verloren, ich will meinen Partner wieder für mich allein. Die Vorstellung von Sex mit jemand Fremden wird dann schnell unerträglich.
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Dos and Don’ts in einer offenen Beziehung
Eine offene Beziehung kann nur funktionieren, wenn vorab eine klare Absprache stattgefunden hat. Es müssen also gewisse Regeln aufgestellt werden, an die sich Beide halten – sonst kommt es zu Streit, Misstrauen und möglichem Beziehungsaus.
- Überzeugung: Es müssen wirklich Beide von einer offenen Beziehung überzeugt sein. Falls einer sich nicht wohl fühlt oder das Ganze nur mitmacht, um den anderen nicht zu verlieren, hat dieses Beziehungsmodell keinen Sinn.
- Ehrlichkeit: Probleme, Sorgen, Gefühle – über all das muss man mit seinem Partner sprechen können, sonst kommt es zu Heimlichkeiten, die ins Unglück führen.
- Zeit zu zweit: Wichtig ist, bei Dates oder sonstigen Unternehmungen mit dem Partner sich auf diesen zu fokussieren. Flirten mit anderen Leuten ist da nicht angebracht.
- Safer Sex: Schutz ist nicht nur für einen selbst, sondern auch für seinen Partner wichtig, deshalb sollte man immer ein Kondom verwenden.
- Wissen ja/nein: Soll man sich gegenseitig von seinen Bettgeschichten erzählen? Das ist einer der Aspekte, der vorab geklärt werden sollte.
- Kontakte definieren: Ist grundsätzlich jeder Willige für ein Stelldichein erlaubt? Was ist mit Freunden und Bekannten? Auch das gilt es abzusprechen.
- Gefühle: Sollte der Partner Gefühle für seine Affäre entwickeln, ist es empfehlenswert, diese zu beenden.
Sex mit anderen Personen kann auch in einer festen Partnerschaft funktionieren, wenn ein oberstes Gebot befolgt wird: Treue. Das hört sich im Kontext einer offenen Beziehung etwas merkwürdig an, doch Fakt ist, dass 97% der Deutschen von ihrem Partner Treue erwarten. Wenn sich der- oder diejenige an die erhobenen Regeln hält und ehrlich bleibt, kann eine offene Beziehung sicherlich funktionieren.
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Welche Dos and Don'ts gelten in einer offenen Beziehung?
