Der Online Handel steigt seit Jahren mit jährlichen Zuwächsen von zweistelligen Nummern (+11% ;2019) und im Jahr 2020 hat er nochmal besonders an Bedeutung gewonnen, mit einem Jahresumsatz von geschätzten 70 Milliarden Euro und einem Wachstum von 20%. Auch sonst Menschen, die lieber im Geschäft shoppen gehen, sind jetzt gezwungen online zu shoppen. Doch was hat das für Auswirkungen und was können wir besser machen?
Wie umweltschädlich ist Onlineshopping wirklich?
Oft hört man, dass Online Shopping umweltfreundlicher sei. Diese Aussage stimmt jedoch nur teilweise. Die Studien mit diesem Ergebnis berechnen den Co2 Ausstoß für Menschen, die mit dem Auto zum Shoppen fahren, während jedoch diejenige, die mit Öffis oder Fahrrad in die Stadt fahren nicht beachtet werden. Denn für den ersteren Fall ist das reine Onlineshoppen umweltfreundlicher. Für die zweite Gruppe Menschen aber gar nicht.
Außerdem wird hierbei die größte Co2-Schleuder des Zurückgebens nicht beachtet, weshalb ich oben vom reinen Onlineshoppen geredet habe. Denn allein in Deutschland werden jährlich mehr als 300 Millionen Pakete zurückgeschickt. Wenn die zurückgesendete Ware aufgewertet wird, muss sie einmal quer durch Europa, nach Polen oder Tschechien, transportiert werden, welche eine Co2-Äquivalente von rund 238.000 Tonnen im Jahr 2018 hatten. Jedoch ist es leider für große Unternehmen meist billiger die Retour-Ware einfach wegzuschmeißen und zu vernichten.
Dazu kommen weitere Faktoren, die man auf den ersten Blick nicht als umweltschadend erwartet. Durch die starke Tendenz der Verbraucher den Expressversand zu wählen, steigt der Co2 Ausstoß weiter. Denn Zulieferer warten nun nicht mehr auf die Volladung des LKW, um eine Sammelladung zuzustellen, sondern liefern kleinere Mengen an Pakten, um die schnelle Lieferung zu sichern. Das Ergebnis sind mehr und weitere Lieferfahrten, welche bekannterweise viel Co2 ausstoßen.
Diese Lieferwege werden erneut verlängert, wenn der Empfänger nicht zuhause ist und das Paket an einer Station abgegeben werden muss.
Jeder, der schonmal online bestellt hat, kennt das Gefühl, wenn man das Paket öffnet und erstmal nur Unmengen an Plastikverpackung sieht. Da die Lieferungen natürlich auch sicher geliefert werden sollen, setzt es diesen Verpackungsmüll vorraus. Deshalb ist es wichtig keine Einzelbestellungen im Internet zu machen, da diese besonders viel Plastikmüll benötigen. Das spart auch Co2-Ausstoß, indem beide Produkte zu dir in einer Lieferung, anstatt in zwei geliefert werden können. Natürlich solltest du aber nur mehr bestellen wenn dus wirklich brauchst ;)
Das sind natürlich nur einige Faktoren, die beim Online-Shopping im Vergleich zum Einzelhandel dazukommen. Den Co2 Verbrauch, welcher bei beiden Arten von Konsum hinzukommt, habe ich nicht beachtet.
Die ersten Schritte nachhaltiger Onlineshopping zu betreiben:
- Nur das bestellen, was du wirklich brauchst. (Sowohl beim Online Shopping, als auch beim regulären Shoppen ;) )
- Mit Standardbestellung bestellen und mal auf Expressversand verzichten, (Brauchst du das T-Shirt wirklich unbedingt schon morgen?)
- Da sein, wenn der Postbote kommt. Praktischerweise geben dir die meisten Onlineshops eh einen Timeslot von ein paar Stunden.
- Nicht zurücksenden! (Das setzt natürlich den Punkt 1 vorraus) Dir musst also schon vor dem Einkaufen bewusst sein, dass du nichts zurücksenden willst, sodass du dich nicht dabei erwischt mehrere Farben oder Größen eines Produkts zu kaufen.
- Keine Einzelbestellungen, um den Verpackungsmüll zu reduziere
Wie nachhaltiges Onlineshoppen wirklich geht
Das sind jedoch alles nur Schritte, wie du deinen Onlinekonsum nachhaltiger gestaltest und nicht wie du wirklich nachhaltig shoppst. Deshalb zeige ich dir wie du nachhaltige Onlineshops im Internet erkennen kannst. Da das meist etwas kleinere Unternehem sind, hilfst du nicht nur der Umwelt, sondern unterstützt kleine Anbieter, anstelle von Großkonzernen, wie Amazon.
Bevor ich erkläre, wie ihr ökologisch nachhaltige Shops im Internet erkennen könnt, möchte ich einen meiner Lieblingsonlineshops zeigen. Bei Ultra Green findest du alles von Kosmetik über Haushaltsprodukten bis zu Geschenken - komplett plastikfrei! Außerdem bieten sie einen Co2-neutralen Versand an. Schau doch mal vorbei!
Um einen nachhaltigen Shop zu erkennen, ist der erste Schritt auf Siegel zu achten. Wenn du Computer; Textilware, Wohnungsbedarf oder ähnliches kaufen möchtest, musst du auf den Siegel “Der Blaue Engel” achten.
Beim Kauf von Kosmetik, solltest du auf das Siegel “Natrue” und bei Texil, Kosmetik, Lebensmitteln oder Sportbällen, auf “Fairtrade” achten.
Um sicherzugehen, dass der Onlineshop echte Siegel verwendet und diese nicht geklaut hat, kannst du auf das Siegel klicken. Wenn sich die Homepage öffnet, dann kannst du dir relativ sicher sein, dass es ein echt nachhaltiger Shop ist. Um ganz sicher zu sein, kannst du auf den jeweiligen Homepages der Siegel auf den Partnerseiten nachsehen, ob der Onlineshop wirklich dort aufgelistet ist.
Ein weiterer Aspekt nachhaltige Shops zu erkennen ist deren Versandmethode. Diese sollte unbedingt Co2-neutral sein und nur mit nachhaltigem oder recycelter Verpackung sein. Bei echten nachhaltigen Shops sollte diese Information leicht zu finden sein. Hierbei kannst du auch nachschauen, wo der Firmensitz ist. Wenn das Lager und der Firmensitz in Deutschland sind , sind dir kurze Lieferwege versichert.
So und jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Erkunden von neuen nachhaltigen Online Shops :)
