Männer vom Mars, Frauen von der Venus – Wie läuft das erste Date ab?

Wintersemester 2013/14. BWL. Analysis für Erstsemester. Dritte Reihe, fünfter Platz von links. Es ist Carolin. Ihr langes blondes Haar glänzt im ganzen Hörsaal. Stephan hat sie sofort entdeckt. Ab jetzt hat er nur noch ein Ziel: Rechnen – adé, Kommilitonin klarmachen – yeah! Die Tage vergehen und in der Mensa sitzen sie endlich einmal zufällig nebeneinander. Die ersten Gespräche erfolgen zaghaft. Das Wochenende naht und Stephan will nun nach Carolins Nummer fragen. Er denkt sich: „Hmm, ne das ist zu eindeutig und viel zu platt. Ich frage, ob sie bei Facebook ist.“ Gesagt, getan und da isse: Die Freundschaftsanfrage und Stephan. Carolin fühlt sich ja auch zu ihm hingezogen, kann bloß nicht genau einschätzen, was er will. Ein paar Nachrichten hin und her und schon steht das erste Date. Jetzt fehlt nur noch Ort und Uhrzeit. Wer erwartet was vom ersten Date? Carolin telefoniert mit ihrer besten Freundin Simone:

„Hoffentlich schlägt er die schummrige Bar im Kiez vor. Die ist nicht zu laut, da können wir uns gut unterhalten. Und zu viele hübsche Mädels sind da zum Glück auch nicht. Essen gehen mag ich nicht – hasse es beim Essen beobachtet zu werden. Also am besten passt mir der Samstag ab 20 Uhr. Dann dusche ich nochmal fix nach meinem Job und habe noch `ne Stunde, um mich zu schminken und meinen Kleiderschrank auseinander zu nehmen. Würde ja gerne das rote Kleid anziehen, aber das hat einen tiefen Ausschnitt. Er soll ja nicht denken, dass ich so eine bin. Aber die blaue Jeans mit dem neuen Top ist zu brav. Was ist, wenn er sich gar nicht schick macht und ich zu overdressed bin? Na hoffentlich zieht er sich für mich etwas Frisches an. Ich begrüße ihn mit einer Umarmung oder doch lieber mit Küsschen auf die Wange? Als Getränk bestelle ich einen Sekt. Der haut nicht so doll rein und damit wirke ich edel. Hoffentlich zahlt er dann auch später. Nach ein paar Schlücken bin ich dann etwas lockerer und meine Beine zittern nicht mehr vor Aufregung. Auf gar keinen Fall darf von meinen Ex-Freunden sprechen. Am besten ich erzähle, dass ich seit 12 Jahren Geige spiele und früher Ballett getanzt habe. Welches Buch lese ich eigentlich gerade? Muss ich mir noch überlegen. Dann wirke ich intellektuell. Je später der Abend, desto mehr Andeutungen kann ich ja eigentlich machen. Sein Kopfkino darf ruhig angeregt werden. Er kann gerne denken: A Lady in the streets, a freak in the sheets. Küssen ist schon erlaubt, oder? Aber auf gar keinen Fall gehe ich mit ihm nach Hause. Das spare ich mir für das zweite oder dritte Date auf. Er soll mich ja erobern.“

Indes gehen in Stephans Kopf folgende Erwartungen an das Date durch den Kopf: „Samstagabend, 19:00, Filmabend bei mir, Pizza, Bier für mich – Wein für sie, Laber-Rhabarber, Schwipps, Knutschen und ***“

…tzz, wer Frauen versteht, kann auch durch Null teilen.

*Alle im Artikel erwähnten Personen wurden frei erfunden. Für alle Missverständnisse: Autor dieses Artikels ist eine Autorin.*

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