MOOC-Guide

Kleiner MOOC-Guide

MOOCs – Massive Open Online Courses – lösen das Studium los von Raum und Zeit. Denn die Kurse, oft von namhaften Universitäten konzipiert, laufen online und können so auch auf der heimischen Couch oder am anderen Ende der Welt absolviert werden. Eine Teilnahme bringt nicht nur vertieftest Wissen mit sich, sondern ist auch ein echtes Plus im Lebenslauf. Ein Überblick über die derzeit größten MOOC-Anbieter.

Coursera wurde 2012 von zwei Informatikprofessoren der Universität Stanford gegründet und wächst seitdem rasant. Aktuell werden rund 1.600 Online-Kurse (größtenteils auf Englisch) von 140 Partnern aus 28 Ländern angeboten (Stand 01/2016); Ende 2015 hatte Coursera über 15 Millionen registrierte Nutzer. Zu den 62 Partneruniversitäten gehören auch so namhafte wie Princeton, Yale oder John Hopkins.

Die Kurse sind kostenlos und decken viele verschiedene Fachrichtungen ab – von Computer Science bis Sozialwissenschaften, von Mathematik bis Kunst. Gelernt wird via Skript und Video-Vorlesung, geprüft wird über Multiple-Choice-Tests oder die Eingabe von Essays. Auch ein Forum für den Austausch mit anderen Kursteilnehmern ist vorhanden. Am Ende bekommt man ein Zertifikat für seinen CV. Bei einigen der Kurse besteht zudem bereits die Möglichkeit, gegen Gebühr Credits zu sammeln.

edX geht auf eine Kooperation des Massachusetts Institute of Technology (MIT) und der Harvard University zurück. Derzeit verzeichnet die Plattform rund sieben Millionen Nutzer, die aus rund 700 Online-Kursen ganz unterschiedlicher Fachrichtung wählen können (Stand 03/2106). Wissen wird über Videos, Online-Diskussionen und Online-Laboratorien vermittelt. Daneben wird edX auch genutzt, um die Forschung in Sachen E-Learning voranzubringen: Wie lernen Studenten und wie können Lernstrategien durch Technologie beeinflusst werden? Um Zertifikate zu bekommen, gibt es kostenlose und kostenpflichtige Varianten. Darüber hinaus werden gesonderte Programme angeboten, darunter „MicroMasters“, das sich speziell an Hochschulabsolventen richtet.

Die private Online-Akademie Udacity geht auf ein Experiment der Stanford University zurück, bei dem Sebastian Thrun und Peter Norvig ihren Kurs „Einführung in die künstliche Intelligenz“ 2011 online und kostenlos für alle anboten. Über 160.000 Menschen in mehr als 190 Ländern schrieben sich damals für diesen Kurs ein – kurz danach wurde Udacity gegründet. Heute sind rund 2,8 Millionen Teilnehmer registriert (Stand 09/2014). Die Kurse drehen sich vor allem um Informatik und Programmierung, aber auch Physik, Mathematik, Betriebswirtschaft und Psychologie sind Themen. Neben den klassischen Online-Kursen, für die man sich am Ende ein Zertifikat downloaden kann, werden sogenannte Nanodegree-Programme angeboten: In Zusammenarbeit mit Unternehmen wie Google, Facebook oder Mercedes-Benz kann man sich (kostenpflichtig) zum VR Developer, Data Analyst oder Self-Driving Car Engineer ausbilden lassen.

Die Plattform iversity bietet interaktive Kurse für Hochschul- und Weiterbildung an, vor allem auf Deutsch und Englisch. Sie kooperiert mit 41 Universitäten und hat rund 600.000 Nutzer (Stand 02/2015). Die Kurse enden mit einem Abschlussprojekt oder einer Klausur sowie der Vergabe eines Zertifikats (zum Teil kostenpflichtig). Teilnehmende Universitäten können auch ECTS-Punkte vergeben, sodass sich Studierende online erbrachte Credits auf ihr Präsenzstudium anrechnen lassen können.

Auf openHPI, der Internet-Bildungsplattform des Potsdamer Hasso-Plattner-Instituts, kann man kostenlos Online-Kurse zu verschiedenen Themen der Informationstechnologie (IT) belegen – darunter Cloud Computing oder der Aufbau von Datenbanken. Wissen wird über Lernvideos, interaktive Selbsttests, Tutorials und praktische Übungen vermittelt.

Im Gegensatz zu anderen MOOC-Anbietern kooperiert Udemy nicht klassisch mit Universitäten, sondern bietet Dozenten die Möglichkeit, Kurse zu verschiedensten Themen zu veröffentlichen. So kann man hier das Programmieren mit Python lernen, aber auch der Frage nachgehen, wie wichtig Körpersprache für den beruflichen Erfolg ist. Aktuell gibt es mehr als 40.000 Kurse und über zwölf Millionen Teilnehmer (Stand 06/2016). Die Kurse sind zum Teil gratis, zum Teil kostenpflichtig. Anfangen kann man jeder Zeit. Zertifikate gibt es nicht.

Über die bisher erläuterten MOOCs hinaus gibt es weitere Online-Angebote, die jedoch nicht mehr eindeutig zur Kategorie der MOOCs zuzuordnen sind:

Die Plattform Khan Academy bietet mehr als 5.000 kostenlose Online-Kurse (Stand 2015) zu Themengebieten wie Mathematik, Naturwissenschaften, Programmierung, Geschichte, Kunst und Wirtschaftswissenschaften. Es stehen mehr als 100.000 interaktive Übungen zur Verfügung, deren Schwierigkeitsgrade sich an den Studierenden anpassen. Bestimmte Termine und Fristen gibt es nicht – es kann also überall und jederzeit gelernt werden.


Welche Plattformen für Massive Open Online Courses (MOOCs) gibt es und was kann man dort lernen?

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