Multitasking für Fortgeschrittene
Eigentlich ist Elisabeth eine ganz normale 24jährige Studentin. Sie hat ihr Erststudium Architektur abgebrochen, macht jetzt gerade einen Master in Literaturwissenschaften an der Uni Bielefeld, liest gerne, blogt und geht gerne aus. Eigentlich genau so, wie viele andere Studentinnen in ihrem Alter auch. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass Elisabeth auch Mutter eines kleinen Jungen ist. Was sie in ihrem Alltag immer wieder vor mittelschwere Organisationsprobleme stellt und ihre Multitaskingfähigkeiten fordert. Um das Leben als Studentenmama geht es auch in ihrem gleichnamigen Blog, der unser Blog des Monats März 2014 ist.
Mit Anfang 20 Mutter werden und das noch während des Studiums, ist für viele nicht gerade eine Traumvorstellung und auch Elisabeth hatte das Thema Familiengründung anders geplant. Aber, es kommt wie es kommt! Und so ist Elisabeth mit 24 Jahren Mutter eines dreijährigen Sohnes und würde es um nichts in der Welt eintauschen.
Vielen Studenten in Elisabeths Alter fällt es schon schwer sich alleine zu organisieren. Seit sie Mutter ist, ist Elisabeth zu einem wahren Multitaskingprofi avanciert: Kind, Uni, Haushalt und Privatleben unter einen Hut zu kriegen ist nämlich nicht nur für eine 24jährige, sondern auch für jede andere Frau eine Herausforderung. An einem typischen Tag wird Elisabeth nachts um drei von ihrem Sohn geweckt, weil der Alpträume hatte, tagsüber ist das Kind dann in der KiTa und Elisabeth in der Uni, die Nachmittage gestalten sich um Lego-Häuser, Spielplätze und Eltern-Kind-Turnen und wenn sie abends nicht tot ins Bett fällt, trifft sie sich mit Freunden oder geht aus. Und wenn dann noch Zeit bleibt, bloggt sie über ihr Leben als Studentenmama.
In ihrem Blog geht es um weit mehr als nur um Windelnwechseln, Kinderkrankheiten und fiese, unverständnisvolle Professoren. Elisabeth liegt das Thema Kinder und die Rolle junger Frauen, bzw. Mütter in unserer Gesellschaft besonders am Herzen. Demnach sollten alle jungen Mütter stets top gestylt, immer fröhlich und ausgeglichen, beruflich erfolgreich und natürlich rund um die Uhr fürs Kind da sein. Diese Anforderungen sind so utopisch, dass sie in der Realität nicht zu erfüllen sind, außer vielleicht man kann sich dreiteilen. So kommt Elisabeth in ihren Blogeinträgen zwar immer wieder zu dem Schluss, dass es stressig ist Kind und Studium miteinander zuvereinbaren. Trotzdem ist sie der Ansicht, dass es keinen besseren Zeitpunkt fürs Kinderkriegen gibt, als während des Studiums, denn nie wieder ist man zeitlich so flexibel.
Auf charmante Art schreibt sie über die Alltagsprobleme einer Studentenmama: Wie zum Beispiel erklärt man einem Kind was “träumen” ist, ohne dass dieses Horrorvorstellungen von verrückten, unkontrollierbaren Gedanken im eigenen Kopf bekommt? Oder wie bekommt man einen KiTa-Platz und warum nennt sich eine Universität “familiengerechte Hochschule”, wenn Pflichtveranstaltungen außerhalb der Uni-KiTa-Öffnungszeiten fallen? Das Blog ist für sie also nicht nur eine bloße Form der Selbstmitteilung, sondern vor allem auch darauf ausgelegt, sich mit anderen Studenten, Eltern und Studenteneltern auszutauschen. Und so freut Elisabeth sich über andere Studenteneltern, die vielleicht ähnliche Erfahrungen wie sie gemacht haben und gerne etwas loswerden möchten- Gastbeiträge und Kommentare sind in ihrem Blog herzlich willkommen.
Elisabeths Blog sei also vor allem jenen StudentInnen ans Herz gelegt, die gerade einen positiven Schwangerschaftstest gemacht haben und kurz vorm Nervenzusammenbruch stehen. Denn Elisabeth zeigt, dass es zwar viel Arbeit ist ein Kind während des Studiums zu kriegen, aber auch, dass das Studentenleben dann nicht zuende ist und die schönen Seiten eindeutig überwiegen.
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