Doktor-Arbeit – warum ich promoviere

Traum Doktor-Titel – warum ich promoviere

Nach dem Uniabschluss noch zu promovieren klingt für die einen nach Horrorvorstellung, für andere nach einem Anreiz, noch tiefer in die akademische Forschung einzutauchen. Natürlich spielt auch der Faktor Geld eine große Rolle, schließlich verdienen Doktoren ja immer mehr, oder? Doch was bringt so ein Doktor-Titel eigentlich und lohnt sich die Arbeit an einer mehrjährigen Dissertation wirklich? Ich selbst stecke gerade mitten in meiner eigenen Doktor-Arbeit und möchte euch gerne meine persönlichen Beweggründe dafür nennen. Vorab gibt’s jedoch noch ein paar ganz nützliche Fakten rund um die Promotion.

Allgemeingültiges zur Dissertation

Egal, in welcher Branche: Ein Doktor-Titel gilt als Karrierekick. Grund dafür ist, dass man mit einem höheren Einstiegsgehalt rechnet, denn je höher der akademische Abschluss, desto höher die Bezahlung. Tatsächlich liegt das durchschnittliche Anfangsgehalt von Promovierten bei 60.500€ im Jahr. Die meisten Doktorabsolventen stammen dabei aus dem Wirtschafts-, Politik- oder Kulturbereich.

Vorsicht vor Plagiaten

Was kann bei einer Doktor-Arbeit alles schief gehen? Zunächst natürlich, dass man kapituliert und sie nicht fertigstellt. Dann käme die Themaverfehlung, doch diese ist eher selten das Problem – schließlich hat man mit dem Doktorvater bzw. der Doktormutter einen hilfreichen Mentor an seiner Seite. Die größte Gefahr droht demnach vielmehr vom Text selbst: Den integrierten Zitaten, die nicht als solche gekennzeichnet wurden. Dabei spricht man von Plagiaten, sprich, wenn man fremde Text(teile) als seine eigenen ausgibt. Das muss nicht unbedingt vorsätzlich geschehen: Bei der ganzen Fülle an direkten sowie indirekten Zitaten, die du in deine Doktor-Arbeit einfließen lässt, vergisst man schon mal, den Urheber zu nennen. Das kann jedoch bei genauer Prüfung – und die wird definitiv vorgenommen – zum Entzug des Doktor-Titels führen, was nach langjähriger Arbeit wirklich ärgerlich wäre. In manchen Fällen droht sogar ein Bußgeld. Damit dir das nicht passiert, solltest du deine Arbeit auf Plagiate prüfen lassen. Via Express-Plagiatcheck für eine Dissertation erhältst du innerhalb einer Stunde deinen Plagiatcheck-Bericht, den du zur Bereinigung der Fehler nutzen kannst. So bist du auf der sicheren Seite und musst nicht fürchten, deinen Titel wegen Flüchtigkeitsfehlern nicht zu erhalten.

Was bringt der Doktor in den einzelnen Fachrichtungen?

Je nach wissenschaftlicher Disziplin kann der Nutzen einer Dissertation sowohl finanziell als auch karrieretechnisch variieren.

Naturwissenschaften:
  • In einigen Fällen ist der Doktor weniger Seltenheit als vielmehr Normalfall – so promovieren beispielsweise 90% aller Chemie- und 66% aller Biologiestudenten
  • Der Doktor-Titel gilt als zwingende Voraussetzung, vor allem wenn man in die Forschung und Entwicklung will
  • Verdienst: Rund 8.000€ mehr als Masterabsolventen
Ingenieurwissenschaften
  • Promotion eher selten, nur 10-20% schreiben eine Doktor-Arbeit
  • Führungspositionen lassen sich auch ohne Titel erreichen
  • Verdienst: Rund 11.000€ mehr als Masterabsolventen
Rechtswissenschaften:
  • Hier wird nicht allzu häufig, aber auch nicht zu selten promoviert
  • Zwar keine Einstellungsvoraussetzung, wird jedoch in Kanzleien gern gesehen
  • Verdienst: Rund 14.000€ mehr als Berufseinsteiger mit Staatsexamen
Sozialwissenschaften:
  • Hier wird eher selten promoviert
  • Doktort-Ttel ist nur in bestimmten Fällen für die Karriere nützlich
  • Verdienst: Rund 8.000€ mehr als Masterabsolventen
Sprach- und Kulturwissenschaften:
  • 60% der Studierenden wollen in Forschung und Lehre arbeiten, wofür man den Doktor braucht
  • Gehalt bleibt gleich
  • Trotzdem lohnende Investition, denn 38% geben an, dass der Doktor-Titel Voraussetzung für ihre aktuelle Anstellung war
Wirtschaftswissenschaften:
  • Hier wird nicht allzu häufig, aber auch nicht zu selten promoviert
  • Zwar keine Einstellungsvoraussetzung, wird jedoch besonders in Unternehmensberatungen gern gesehen
  • Verdienst: Rund 10.000€ mehr als Masterabsolventen

Was spricht gegen eine Dissertation?

Natürlich ist das Schreiben einer Doktor-Arbeit kein Zuckerschlecken – du brauchst viel Motivation und Zeit, Zeit, Zeit. Daneben gibt es noch weitere Nachteile:

  • Wenig Verdienst: Bei dem immensen Zeitaufwand kannst du schlecht Vollzeit arbeiten. Da geht dir natürlich einiges an Geld verloren: In Deutschland dauert das Promovieren durchschnittlich fünf Jahre, das Nettoeinkommen in dieser Zeit liegt bei 1.100€ pro Monat, knapp die Hälfte von dem, was ein Akademiker normal verdient. Hochgerechnet sind das auf fünf Jahre etwa 60.000€ Verlust.
  • Nicht automatisch mehr Geld: Nicht in allen Branchen verdient man mit Doktor-Titel mehr.
  • Nicht sofort lohnenswert: Finanziell lohnt sich eine Promotion erst mittel- oder langfristig.
  • Durchhaltevermögen: Zwei Drittel aller Promotionsvorhaben in Deutschland werden abgebrochen, weil die Lust am Thema abnimmt und man zu wenig verdient.
  • Kann Bewerbungen erschweren: Titel ist nicht gleich fester Job, im Marketing beispielsweise kann man dadurch zu intellektuell, theoretisch und überqualifiziert wirken – Praxiserfahrung zählt mehr.

Trotzdem promovieren?

Wen das jetzt abschreckt, dem sei gesagt: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich während der Doktor-Arbeit zu finanzieren. Graduiertenkollegs beispielsweise sind Einrichtungen der Hochschulen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Dabei werden festgelegte, geförderte Forschungsprogramme geboten, das heißt du kannst dich dank Stipendium und guten Arbeitsbedingungen vollends auf deine Dissertation konzentrieren.

Auch in der Industrie kann man promovieren, denn es gibt viele Forschungsprojekte, die zwar ein vorgegebenes Thema beinhalten, dich dafür aber finanziell unabhängig machen. Außerdem sammelst du zusätzlich Praxiserfahrung.

Warum promoviere ich?

Ich persönlich habe mich aus verschiedenen Gründen für eine Promotion entschieden. Als Masterabsolventin in Medienwissenschaften verfüge ich über ein ziemlich breit gefächertes Wissen: Marketing, Journalismus, Grafikdesign, Literaturwissenschaft, sogar Informatik – von allem ist ein bisschen was dabei. Das ist einerseits zwar gut, andererseits aber auch nicht, denn sich beruflich festzulegen, wenn man kein total klares Karriereziel vor Augen hat, wird dadurch erschwert.

Da ich gerne wissenschaftlich forsche und mich das Schreiben von Bachelor- sowie Masterarbeit nicht vollends in den Wahnsinn getrieben hat, habe ich mich für eine Promotion entschieden. Klar spielt auch die Aussicht auf zukünftig mehr Gehalt eine Rolle, doch nicht vorrangig. Ich würde gern im kulturellen Bereich, insbesondere in der Sparte Kunst arbeiten, deshalb richte ich meine Doktor-Arbeit auf dieses Thema aus. Ein Titel ist dafür sehr nützlich und ich werde keine fünf Jahre für den Abschluss brauchen wie manch andere Fachrichtung. Nebenbei arbeite ich als Freelancer an diversen Projekten und kann so zusätzlich Praxiserfahrung sammeln. Ortsunabhängig und flexibel bin ich somit ebenfalls, es bleibt also genug Zeit, um mich meiner Dissertation zu widmen.

Für mich war es die richtige Entscheidung – wie es bei dir aussieht, musst du selbst wissen. Doch zum Abschluss kann ich dir noch einen letzten, motivierenden Fakt mit auf den Weg geben: Promovierte sind seltener arbeitslos als gleichaltrige Uniabsolventen ohne Doktor-Titel.


Informiere dich über die Vor- und Nachteile einer Promotion.

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