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Theorie trifft Praxis – Duales Studium mit Lidl als Ausbildungspartner

Jeannine Crone (20) studiert im 3. Semester Handel/Konsumgüterhandel an der DHBW Heilbronn.

Im Interview erzählt sie, warum das Duale Studium eine echte Alternative zum Fachhochschul- bzw. Universitätsstudium ist und wie sie in der Filiale das Know-how der Branche von der Pike auf lernt.

Jeannine, war für dich schon immer klar, dass dein Berufsweg einmal in Richtung Handel führt?

Ein Jahr vor meinem Abitur hatte ich noch keinen konkreten Berufswunsch. Aus diesem Grund besuchte ich die Jobmesse in Osnabrück. Dort wurde ich von einem Lidl-Mitarbeiter angesprochen und über das Unternehmen und das Duale Studium bei Lidl informiert. Für mich klang das nach einer vielversprechenden Zukunftsperspektive. Ich zögerte also nicht lange und bewarb mich.

Worin siehst du die Vorteile eines Dualen Studiums?

Die Möglichkeit, schon während des Studiums auch die Praxis kennenzulernen und Erlerntes umsetzen zu können, hat mich sehr gereizt. Zudem wird man während des dreijährigen Studiums bereits als stellvertretende Führungskraft eingesetzt. Zu guter Letzt ist es selbstverständlich auch der finanzielle Aspekt. Wir bekommen eine gute Ausbildungsvergütung, für die einem jedoch auch einiges abverlangt wird.

Wie viel Zeit verbringst du in der Filiale bzw. an der Hochschule?

Die Anteile der Theorie- und Praxisphasen sind in etwa gleich. Blockartig studiert man drei Monate sehr intensiv. Zweieinhalb Monate Vorlesungen von montags bis freitags und anschließend zwei Klausurwochen, wo im Schnitt an jedem zweiten Tag Klausuren geschrieben werden. Die Praxisphasen dauern ebenfalls circa drei Monate, wobei man sechs Wochen in einer Filiale zum Einarbeiten eingesetzt wird und die darauffolgenden sechs Wochen zur Vertiefung in einer anderen Filiale arbeitet.

Empfindest du dies als Doppelbelastung oder ist es gut zu bewältigen?

Das Ganze ist zu bewältigen, wenn man viel Ehrgeiz mitbringt, weitgehend stressresistent ist und man Spaß an der Arbeit hat. Natürlich muss man sich darüber im Klaren sein, dass man als Dualer Student keine Semesterferien hat, sondern eine begrenzte Anzahl an Urlaubstagen. Die Klausuren kommen alle auf einmal und in der Praxis hat man Früh- und Spätdienste sowie die Samstagsarbeit (bei einer 5-Tage-Arbeitswoche). Die Übertragung von verantwortungsvollen Tätigkeiten lässt auch nicht lange auf sich warten, was mich jedoch ganz besonders reizt. Bereits in der zweiten Praxisphase wurden wir zu stellvertretenden Filialleitern eingearbeitet und lernten Mitarbeiterführung wie auch die Disposition der verschiedenen Warengruppen.

Was steht während der Theoriephase so alles auf dem Stundenplan?

In jedem Semester werden rund zehn Teilfächer bearbeitet. Darunter z. B. Technik der Finanzbuchführung, Finanzierung und Investition, Mathematik und Statistik, Infomanagement, Grundlagen der Handelsbetriebslehre, Recht oder Business English.

Wie empfindest du die Studienatmosphäre? Fühlst du dich gut betreut?

Unser Kurs besteht inzwischen nur noch aus 22 Studenten. Daher erinnert das Ganze sehr an die gute alte Schulzeit. Unsere Dozenten kennen jeden einzelnen beim Namen und binden uns stark in die Vorlesungen mit ein, sodass diese sehr kommunikativ statt langweilig gestaltet sind. Fragen können jederzeit gestellt werden! Unsere Dozenten machen uns das Studium sehr schmackhaft, da die meisten wirklich aus der Praxis kommen und uns um einiges besser verstehen und unterrichten.

Was lernt man alles in der Praxisphase, also in der Filiale? Trägt man schon früh Verantwortung?

Wir lernen die Arbeit und die Aufgaben von der Pike auf. Kein Schritt wird übersprungen. Dies empfinde ich als besonders wichtig, denn nur mit höchster Kompetenz kann man auch erfahrenen, langjährigen Mitarbeitern noch Tipps geben, wie sie Arbeitsschritte noch effizienter ausführen können. Des Weiteren gelingt es einem, sich besser in die Mitarbeiter hineinzuversetzen, da man jede Tätigkeit schon selbst ausgeübt hat.

Anfangs lernte man die Verkäufer- bzw. Kassierer-Tätigkeiten. Regale einräumen in Rekordzeit gehört dabei ebenso dazu wie das Reinigen der Filiale. Anschließend geht es eine Hürde höher. Die Tätigkeiten einer Stellvertretenden Filialleiterin gilt es zu erlernen. Hierbei wird einem sehr schnell viel Verantwortung übertragen. Man führt die Bestellungen für die Filiale durch, schreibt Arbeitspläne und führt am Schluss sogar seine eigene Schicht. Eine tolle Erfahrung und Arbeit, der man jedoch reichlich Respekt zollen sollte. Zukünftig werde ich in die Aufgabe einer erststellvertretenden Filialleiterin und in die einer Filialleiterin eingearbeitet. In den letzten Phasen soll eigenständig eine Filiale geleitet werden, wobei man selbst die Filialleiterin sein wird. Alles in allem sehr viel Verantwortung, mit der man umgehen können muss und die von Phase zu Phase mehr wird.

Wenn man das Studium beendet hat: Wie geht es dann weiter?

Nach erfolgreichem Studium besteht die Chance, dass man übernommen wird. Wenn dies zutrifft, wird man in die Tätigkeit eines Verkaufsleiters eingearbeitet, sodass man bereits nach kurzer Zeit für 5 bis 6 Filialen mit 80 bis 100 Mitarbeiter verantwortlich ist.

Wenn du auf die letzten drei Semester zurückblickst: Welche drei Eigenschaften sollte man unbedingt mitbringen, um das duale Handelsstudium erfolgreich zu absolvieren?

Ehrgeiz. Durchhaltevermögen. Belastbarkeit.

Weitere Informationen zum Dualen Studium bei Lidl (Studiengänge, Zugangsvoraussetzungen, Ausbildungsvergütung, Aufstiegschancen etc.) findest du unter hier.

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