Studium: Was kostet das Studentenleben?

Studium: Was kostet das Studentenleben?

Immer mehr junge Menschen entscheiden sich für ein Studium. Laut statista ist die Zahl der an deutschen Hochschulen immatrikulierten Studenten zwischen Wintersemester 2002/03 und Wintersemester 2016/2017 von 1,94 Millionen auf 2,8 Millionen gestiegen. Für die persönliche Entscheidung zu einem Studium gibt es zahlreiche Gründe. Während viele einen weicheren Übergang von der Schule in die Arbeitswelt anstreben oder sich von individuelle Interessen leiten lassen, sind auch die besseren Verdienstaussichten nach dem Studium ein Beweggrund. Dafür werden jedoch auch Jahre der Entbehrung in Kauf genommen. Wir zeigen dir, wie viel ein Studentenleben kostet und wie sich das Studentenleben finanzieren lässt.

Lebenshaltungs- und Ausbildungskosten

Die monatlichen Lebenshaltungskosten eines Studenten hängen von vielen Faktoren ab. Laut Deutschem Studentenwerk belaufen sich die durchschnittlichen monatlichen Kosten auf 794 Euro, wobei allein gut ein drittel auf Miete entfallen. Jedoch gibt es da starke Schwankungen. Wenn du dich für ein Studium in Stuttgart, München und Frankfurt entscheidest, musst du mit hoher Wahrscheinlichkeit tiefer in die Tasche greifen als in Leipzig, Cottbus oder Frankfurt/Oder, denn im Allgemeinen fallen die Miet- und Nebenkosten in den neuen Bundesländer deutlich geringer aus.
Die Kosten sind auch abhängig von der Unterkunftsart. Ein Zimmer in einer WG oder im Studentenwohnheim ist in den meisten Fällen günstiger als die eigenen vier Wände. Zudem hilft dir eine Wohngemeinschaft, in einer dir fremden Stadt, schnell Anschluss zu finden, weswegen für die meisten Studenten eine WG nach wie vor die beliebteste Art zu wohnen ist.
Neben Miet- und Nebenkosten stellen Versicherungen einen weiteren großen Kostenpunkt dar. Wenn du unter 25 bist und höchstens im Umfang eines Minijobs arbeitest, bist du noch bei deinen Eltern versichert. Ab 25 musst du dich allerdings selbst versichern. Studenten zahlen allerdings einen vergünstigten Tarif.
Eine Krankenversicherung ist für Studenten Pflicht. Andere Versicherungen wie Haftpflicht-, Hausrat-, oder Rechtsschutzversicherung sind hingegen freiwillig, Studenten aber auch hier oft bei ihren Eltern mitversichert. In jedem Fall ist es ratsam solche Versicherungen abzuschließen, da sie dich im Schadensfall vor hohen Kosten bewahren können, aber nur geringe Beiträge fordern.
Mit einem Studium gehen auch immer gewisse Semesterbeiträge einher, die zweimal im Jahr gezahlt werden müssen. Zwar wurden Studiengebühren mittlerweile in allen Bundesländern abgeschafft, jedoch sind diese von den Beiträgen entkoppelt, die du dennoch zahlen musst. Diese schwanken je nach Hochschule und können zwischen 85 Euro und 290 Euro betragen. In den meisten Fällen ist jedoch gleichzeitig ein Semesterticket mit einbegriffen, welches dich nicht nur am Studienort mobil macht, sondern je nach Art des Tickets einlädt die Umgebung zu erkunden. So ist zum Beispiel das Semesterticket der Universität des Saarlandes im gesamten Saarland gültig.

Mittags einfach öfters mal mit den Kommilitonen in die Mensa gehen

Individuelle Kosten

Wie heißt es so schön: „Ein voller Bauch studiert nicht gern.“ Aber auch Studenten müssen irgendwann essen und auch hier lässt sich Geld sparen. So gibt es in den Mensen der Hochschulen und Universitäten immer günstige Gerichte. Viele bieten ein täglich wechselndes Stammessen an, welches schon für rund 2,50 Euro zu haben ist. Das Klischee des Tiefkühlpizza-essenden Studenten hält sich nach wir vor hartnäckig, aber Studentenkochbücher zeigen einem wie sich ganz einfach günstige Gerichte zaubern lassen. Für Lebensmittel sollten jedoch stets etwa 150 Euro bis 170 Euro eingeplant werden.
Lernmaterialien sind für ein erfolgreiches Studium unabdinglich. Die Kosten können je nach Fach jedoch stark variieren. So schlagen medizinische Fachbücher stärker ins Gewicht als Lektüren für ein Literaturstudium. Da Fachbücher im Allgemeinen jedoch immer recht teuer sind, solltest du, insofern du nicht das komplette Buch benötigst, die entsprechenden Seiten in der Bibliothek kopieren. Zwar besitzen die meisten Studenten einen Laptop, welcher eine Art Allzweckwaffe im Studium ist, aber wer das nötige Geld dafür nicht besitzt oder wenn das gute Stück den Geist aufgegeben, dann lässt es sich immer noch auf die Computer in der Bibliothek ausweichen.
Home is where the wifi connects automatically. Und so sind Internet und Smartphone für die meisten Studenten obligatorisch. Das muss jedoch zum Glück nicht teuer sein, da viele Internet- und Mobilfunkprovider günstige Tarife für Studenten anbieten. Grundsätzlich solltest du für Kommunikationskosten ca. 30 Euro bis 35 Euro im Monat einplanen. Nicht vergessen: auch interntefähig PC und Smartphones sind GEZ-pflichtig. Dadurch kommen noch einmal 17,53 Euro pro Monat auf dich zu. Diese Kosten entfallen allerdings, wenn du BAföG-Empfänger bist.
Auch neue Kleidung stellt ein Kostenpunkt dar. Dafür geben Studenten durchschnittlich 55 Euro im Monat aus. Diese Kosten können jedoch individuell stark variieren. Nur weil eine Hose ein Loch hat, muss sie noch lange nicht ersetzt werden!
So ein Studentenleben besteht jedoch nicht nur aus Lernen und Sparen. Die viele freie Zeit soll natürlich auch für die persönliche Weiterentwicklung genutzt werden. Für kulturelle und Freizeit-Angebote solltest du ca. 60 Euro bis 70 Euro im Monat einplanen. Die Kosten sind jedoch stark von dem Angebot am Studienort und deinen eigenen Vorlieben abhängig. Aber vielleicht darf es auch einfach mal ein Nachmittag im Park sein. Das kostet nix! Auf jeden Fall solltest du dich aber auch informieren, wo du mit deinem internationalen Studentenausweis eine der über 42000 Vergünstigungen erhalten kannst.

Finanzierungsmöglichkeiten

Im Laufe eines Studiums kommt einiges an Kosten zusammen. Je nach Studienort und Lebensstil können die monatlichen Kosten zwischen 570 Euro und 1175 Euro betragen. Ein großer Batzen Geld. Kein Wunder also, dass die meisten Studenten einen oder sogar zwei Nebenjobs annehmen. Jedoch gibts auch staatliche und private Fördermöglichkeiten.
So soll das Bundesausbildungsförderungsgesetz, kurz BAföG, sicherstellen, dass junge Menschen unabhängig von der finanziellen Situation ihrer Eltern, eine entsprechende Ausbildung absolvieren können. Wer sich für eine solche Förderung nicht qualifiziert, kann jedoch immer noch auf einen Studien- oder Bildungskredit ausweichen. Kurzzeitige finanzielle Engpässe lassen sich hingegen mit einem Dispokredit für Studenten überbrückt werden. Auch wenn Eltern und Großeltern sicher etwas anderes behaupten, so kann ein Studium zuweilen doch ganz schön anstrengend sein und dann solltest du dir zumindest nicht noch um Geld Gedanken machen müssen.

Bildquelle:
Bild 1: pixabay.com CC0 Public Domain
Bild 2: pixabay.com CC0 Public Domain

Wie viel kostet das Studentenleben eigentlich? Wir zeigen es dir und geben Tipps zur Finanzierung des Studiums.

Retour au blog

Stilvolle Unterstützung

Mit unseren Shirts für Studendierende spendest du 5€ an die UNICEF Bildungsmission. Mach mit und unterstütze eine bessere Zukunft.