Tagtäglich werfen die Menschen Google an, suchen tausende Dinge, schauen bei Facebook rein oder verfassen eine Email nach der anderen. Doch wie sieht’s dabei mit dem Energieverbrauch aus? Gibt es so etwas wie grünes Surfen?
Laut dem Harvard-Physiker Alex Wissner-Gross wird bei zwei Suchanfragen in etwa die gleiche Menge an CO2 freigesetzt wie bei einem vollen Wasserkocher. Obwohl der Wert mittlerweile neu berechnet und auf 0,2 g gesenkt wurde, stellt sich doch die Frage: Wie ist das jetzt genau mit dem Energieverbrauch im World Wide Web?
Nachhaltige Suchmaschinen – ja, die gibt’s wirklich
Die Website Ecosia ist ein Beispiel für nachhaltiges Suchen: 80% der Einnahmen werden an die Organisation WeForest gespendet, EcoSearch spendet sogar all seine Gewinne an Non-Profit-Organisationen. Kleiner Haken: Hierbei handelt es sich nicht um eigenständige Suchmaschinen, denn diese Seiten sind ebenfalls auf Google, Yahoo etc. angewiesen. Ecosia greift dabei jedoch u.a. mit Hilfe von erkauften Emissionszertifikaten der Klimaschutzorganisation myclimate ein.
Darüber hinaus gibt es auch Anbiete wie WeGreen oder Umlu (die Umweltlupe), die die Suchergebnisse danach filtern, wie „grün“ die gefundenen Anbieter sind – die umweltfreundlichsten stehen somit ganz oben auf der Ergebnisliste.
E-Mails senden – der Anbieter macht’s aus
Ein Öko-Check der Zeitschrift taz zeo2 ergab, dass es durchaus einen Unterschied macht, bei welchem Anbieter man seinen Email-Account anlegt. Als Sieger ging dabei Mail.de hervor: Diese legten einen umfangreichen Transparenzbericht vor, den jeder Nutzer lesen und feststellen konnte, wie viel Strom sein Mail-Account verbraucht. Außerdem greift Mail.de auf energieeffiziente Hardware, Software und umweltfreundliche Nutzung des Rechnungszentrums mithilfe von Öko-Strom zurück.
Auch große Konzerne bemühen sich um Nachhaltigkeit
Wer jetzt über Google, Facebook, Apple & Co. herziehen will, sollte sich zurückhalten: Von 17 untersuchten Unternehmen ist Apple das einzige in den USA, das ausschließlich erneuerbare Energie nutzt. Auch Facebooks neues Rechenzentrum soll sich künftig nur noch auf Windkraft stützen. Diese Entwicklung zeigt, dass auch die großen Unternehmen versuchen, das Internet nachhaltiger und das Surfen grüner zu gestalten.
Was kann ich tun? 6 Tipps fürs grünere Surfen
- Auch wenn du bereits einen Account bei einem nachhaltigen Mail-Provider hast, solltest du bei jeder Email überlegen, ob sie wirklich notwendig ist. Such stattdessen lieber das persönliche Gespräch – da erfährt man auch gleich viel mehr Neuigkeiten.
- Wer auf einem E-Book-Reader liest, schützt Bäume und spart Tinte, doch das Gerät sollte eine lange Akkulaufzeit aufweisen, z.B. das Kindle von Amazon hält wirklich ewig.
- Kleine Elektronikgeräte wie Smartphones oder Tablets brauchen logischerweise weniger Energie, weshalb du bei schnellen Suchen lieber auf diese zurückgreifen solltest, anstatt den Laptop bzw. PC zu konsultieren.
- Apropos Laptop/PC: Stelle deinen Computer so ein, dass er automatisch nach wenigen Minuten in den Ruhezustand geht. Dabei wird zwar auch Energie verbraucht, doch dieser Vorgang ist insgesamt wesentlich effizienter.
- Nutzt du dein Gerät allerdings länger als zwei Stunden gar nicht, dann schalte es einfach ganz aus, das lohnt sich!
- Zu guter Letzt: Vergiss nicht, dass auch im Standby-Modus Energie gezogen wird. Greife deshalb lieber auf eine Steckdosenleiste zurück, mit der du alle verbundenen Geräte über den roten Schalter ausschalten kannst.
Diese Alternativen lohnen sich!