Foto-Galerie
Lisa und ihr schnittiger Drahtesel aus Frankreich
Photos (C) Caroline Schwarz
Nirgendwo scheint die Fahrraddichte größer zu sein als vor Universitäten. Wir haben vier Studenten herausgepickt und sie nach ihren kleinen, persönlichen Drahtesel-Geschichten gefragt.
DIAMANT-TOURENRAD
CLAUDIA
Kulturwissenschaft
Ein Brand in ihrem Mietshaus vor drei Jahren brachte Claudia und ihr Fahrrad zusammen. ‚Alles entrümpeln – vom Keller bis zum Dachgeschoss‘ lautete damals die Ansage vom Vermieter. Und da lehnte es, zwischen Schrott und Krempel: ein altes Diamant-Tourenrad made in GDR, herrenlos, bis auf den Rahmen ausgeschlachtet, kein Lenker, kein Sattel, keine Räder. »Ich habe darin trotzdem irgendwie eine Schönheit gesehen«, sagt Claudia. Also schnappte sie sich das Metallskelett, bugsierte es in eine Berliner Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt und baute es zusammen mit einem Freund wieder auf. Heute sind die beiden eigentlich immer im Duo unterwegs. Auf dem Weg in die Uni, die Bibliothek oder zu Freunden. Ein Tag ohne – da muss es schon stürmen und schneien.
Radeln ist für Claudia weit mehr als nur schnöde Fortbewegung zwischen A und B. Es ist eine Möglichkeit, den Mikrokosmos des eigenen Kiezes zu verlassen, sich als Teil der Stadt zu fühlen und mehr von ihr zu sehen, als das, was zwischen Wohnung und Uni hinter der Glasscheibe des S-Bahnwaggons vorbei fliegt. Manchmal fährt sie auch einfach nur so rum, ohne Ziel. Oder nimmt auf bekannten Strecken bewusst Umwege. Ein schönes Café, ein cooler Plattenladen oder Second-Hand-Shop – solche Entdeckungen macht man oft nur aus der Sattelperspektive.
Gerade schreibt Claudia an ihrer Masterarbeit zum Thema Flamenco-Kultur. Auch dabei hilft Radfahren ungemein. Um den Kopf frei zu kriegen. Kopfhörer auf, Paco de Lucía – den Großmeister der Flamenco-Gitarre – aufgelegt und losgeradelt. Wenn Claudia im Herbst zum Forschen nach Sevilla geht, wird sie wohl auch dort die Öffentlichen kaum nutzen. »Ein Jahr war ich dort zum Studieren. Drei Tage nach meiner Ankunft habe ich mir ein Fahrrad gekauft.« Das wartet nun auf sie, bei ihrer ehemaligen Mitbewohnerin.
PEUGEOT-RENNRAD
LISA
Rehabilitationspädagogik
Naja, so richtig warmgeworden mit ihrem neuen Rennrad ist Lisa noch nicht. Zu sehr schmerzt noch der Verlust seines Vorgängers.An der S-Bahnstation abgestellt, angeschlossen – am nächsten Morgen war’s weg. In solchen Situationen findet man die Großstadt irgendwie ätzend.
Wenn Lisa davon erzählt, klingt es ein wenig so, als wäre ein guter Freund in ein anderes Land ausgewandert. Zwölf Jahre lang waren sie und das Rad – hellblau lackiert und mit Engel-Aufklebern verziert – ein Team gewesen. Unzählige Erinnerungen. Große Radtouren oder der tägliche Schulweg durch die brandenburgische Provinz. »Eigentlich hatte es überhaupt keinen Wert und nicht mal eine Gangschaltung«, sagt Lisa. Den persönlichen Wert erkennt man oft erst hinterher. Und so durchstöbert sie bis heute die Fundbüros.
Dabei ist der neue Drahtesel auch ein echtes Vintage-Schmuckstück: ein Peugeot-Herrenrennrad, wahrscheinlich aus den 60ern, aus Frankreich importiert und über eBay Kleinanzeigen gekauft. Lisas erstes Fahrrad, das sie ‚in einem Stück‘ erstanden hat. Davor waren alle Räder ‚Marke Eigenbau‘, mit alten Rahmen vom Schrott oder Trödelmarkt.
Mindestens fünf Mal pro Woche fährt sie längere Strecken. Zur Uni, zum Praktikum, zum Nebenjob. Genügend Zeit für neue Erinnerungen. Und vielleicht der Anfang einer neuen Liebe.
FREESTYLE-BMX
TORBEN
Biotechnologie mit Vertiefung Brauwesen
Tante Dieter ist hart im Nehmen. Manual on curb (mit dem Hinterrad über eine Kante fahren), Tabletop (das Rad beim Flug flach auf die Seite legen) oder 180°/One-Eighty (180-Grad-Drehung in der Luft um die eigene Achse). Und nach jedem Sprung und Trick: die harte Landung.
Tante Dieter – so nennt Torben sein BMXRad. Es ist mittlerweile sein viertes; seit sechs Jahren ist er mit ihm freestylemäßig unterwegs.
Angefangen hat das Ganze allerdings schon viel früher. Mit 14, als sein Kumpel mit so einem coolen Teil um die Ecke kam. Sofort angefi xt, musste er auch eins haben. »Das komplette Jugendweihe-Geld hab ich damals für BMX rausgeschmissen«, erinnert er sich. Für längere Strecken kann Torben aus einer ganzen Fahrradfl otte wählen. Je nach Lebenslage. Geht’s abends Richtung Bar – dann Klapprad. »Man setzt sich drauf und hat sofort ein Lächeln im Gesicht«, sagt Torben. Geht’s in die Uni – dann Mountainbike. Bus und Bahn meidet er. Das unfreiwillige ‚Kuscheln‘ ist nicht so seins. Dafür aber das Gefühl, das er beim Radfahren immer wieder verspürt: Der Feierabend beginnt synchron zur ersten Pedalumdrehung. »Du kommst aus der Uni, steigst aufs Rad und fühlst dich sofort wie im Urlaub. Man kann alles abstreifen – und hat einfach nur Spaß.«
FELT-MOUNTAINBIKE
PHILIPP
Volkswirtschaftslehre
Etwa lädiert kommt Philipp zum Fototermin. Böse gestürzt ist er am Vorabend. Mensch und Fahrrad – manchmal tut das auch weh. »Ich bretter halt ab und zu gern mal Treppen oder einen Hügel runter«, sagt Philipp. Deshalb mag er sein Fahrrad: Weil es was aushält. Seit dem ersten Semester ist das Rad Philipps fahrbarer Untersatz. Seinerzeit sponsored by Mutti, als Geschenk zum Start ins Studium.
Ok, für den weiten Weg zur Uni nimmt er meist dann doch lieber die Bahn. Geradelt wird aber trotzdem viel: zu seinen zwei Jobs, zu Freunden und drei, vier Mal pro Woche in den Proberaum seiner Band Fightball.
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