Trainee-Stelle als Karrieresprungbrett

Karrieresprungbrett Trainee – der Weg zum Erfolg?

Der Begriff „Trainee“ ist derzeit in aller Munde und du wirst vermutlich viele Kommilitonen kennen, die von einem Assessmentcenter zum nächsten jagen, um eine der hart umkämpften Stellen zu ergattern. Doch sind Trainees nicht bloß bessere Praktikanten? Nein, vielmehr ließen sie sich mit Volontären vergleichen, die noch dazu gut verdienen. Ein Trainee-Programm wird als fundierte Ausbildung angesehen und hilft dir, in deinem Wunschkonzern Fuß zu fassen. Nützliche Informationen rund um das Thema Trainee sowie Pro und Kontra dieser Art Berufseinstieg kannst du im Folgenden nachlesen.

Wissenswertes rund ums Trainee-Dasein

Ein ordentliches Trainee-Programm bietet dir die Möglichkeit, selbstständig zu arbeiten, dich weiterzubilden und auf der Karriereleiter nach oben zu klettern. Allerdings ist der Begriff nicht geschützt, weshalb es manchmal vorkommen kann, dass Trainee-Stellen lediglich besser bezahlte Praktika sind. Damit du im Nachhinein nicht enttäuscht bist, solltest du bereits zu Beginn des Bewerbungsprozesses die wichtigsten Rahmenbedingungen – wie Struktur, Schulungen oder zuständige Ansprechpartner – abklären und vertraglich festhalten.

Während man Trainee-Stellen oft nur mit industriellen Großunternehmen in Verbindung bringt, gibt es tatsächlich unglaublich viele Sparten, für die man sich als Trainee bewerben kann. Informieren kannst du dich dazu über diverse Quellen wie Spezial-Jobbörsen, Jobmessen, Printmedien, Social Media, Career Center deiner Uni oder Karriereseiten von Unternehmen. Sehr hilfreich ist auch unsere Liste der zehn besten Unternehmen für Trainees.

In den meisten Trainee-Programmen gilt das Reisen als essentieller Bestandteil: So sind mehrere Monate Auslandsaufenthalt fest eingeplant, wenn du in ein internationales Unternehmen einsteigst. Frag dazu am besten während des Bewerbungsprozesses nach. So kann es schon mal sein, dass du – wie bei Haribo, Bayer, Hilti, Beiersdorf, Vodafone und BMW – für eine Weile in Spanien, Dänemark, Panama, den USA, Südafrika oder China arbeitest. In diesem Artikel findest du noch mehr Informationen zu internationalen Trainee-Programmen.

An dieser Stelle möchten wir uns mit einem der wichtigsten Themen in Hinblick auf Trainee-Stellen beschäftigen: Dem Gehalt.

Verdienst – wie sieht die Bezahlung eines Trainees aus?

Kurz und knapp lässt sich sagen: Trainees verdienen im Allgemeinen sehr gut, auch wenn die endgültige Summe von verschiedenen Faktoren abhängt.

  • Trainee-Ausbildungsart: So zahlen Unternehmen, die das Trainee-Programm als Spezialausbildung betrachten und damit gezielt Führungspersonen ausbilden möchten, mehr als Firmen, die eine Trainee-Stelle als „normalen“ Berufseinstieg anbieten.
  • Unternehmensgröße: Eine weitere Variable ist außerdem die Größe des Unternehmens: Bei mehr als 1.000 Angestellten können Trainees mit etwa 44.000€ Jahresgehalt rechnen, bei weniger als 100 Beschäftigten mit ungefähr 30.000€.
  • Branche: Daneben ist auch die Branche entscheidend, denn Trainees in Tourismus oder Werbung verdienen gut 20.000€ weniger im Jahr als Absolventen, die in den Automobil- oder Finanzsektor mit 45.000€ Jahresgehalt einsteigen.
  • Abschluss: Rund 1.000€ weniger verdienen Bachelorabsolventen gegenüber Masterabsolventen. Darüber hinaus beeinflussen auch Zusatzqualifikationen, Vorerfahrungen, Auslandsaufenthalte, sowie sehr gute Abschlüsse das Gehalt eines Trainees.

Zum Thema Verdienst haben wir Johannes befragt, seines Zeichens Trainee bei einem renommierten internationalen Automobilzulieferer. Als Masterabsolvent stieg er bei ERA 9A ein, das entspricht in etwa 62.000€ Bruttojahresgehalt. Im Austausch mit anderen Trainees hat er festgestellt, dass die meisten Gehälter zwischen 40.000 und 62.000€ liegen – abhängig vom Unternehmen. Außerdem kommt es darauf an, ob die Firma im IG-Metall-Tarif bzw. tarifgebunden ist. Ist ein Auslandsaufenthalt in der Trainee-Ausbildung inbegriffen, gibt’s zusätzlich einen Auslandszuschlag und die Kosten für die Wohnung werden zumeist übernommen. Johannes beispielsweise wird ab Juni für zehn Monate nach Guadelajara, Mexiko gehen.

Trainee-Stelle – pro und kontra

Betrachtet man den möglichen Verdienst eines Trainees, so wäre dieser schon mal auf der Für-Seite zu notieren. Doch welche weitere Vor- und Nachteile bietet der Berufseinstieg als Trainee?

Pro:
  • Aufbau von nationalen und internationalen Netzwerken: Als Trainee lernst du schnell viele Leute aus den unterschiedlichsten Abteilungen kennen, auch höhere Chefs oder spätere Abteilungsleiter. Diese nehmen dich aufgrund deiner Leistungen ebenfalls innerhalb der Firma wahr und können dich bei deiner weiteren Karriere unterstützen.
  • Auslandseinsatz: Wenn du gerne reist, ist eine Trainee-Stelle ebenfalls ideal. In einem fremden Land lernst du nicht nur neue Leute kennen, sondern ebenso dich selbst, wenn du dich den Herausforderungen einer anderen Kultur stellst. Außerdem eignest du dir eine neue Sprache an und hast die Möglichkeit, auch nach dem Trainee-Programm in der Auslandsrotation weiterzuarbeiten.
  • Spannende Projekte: Als Trainee wirst du nicht wie ein Auszubildender betrachtet, vielmehr wie ein ganz normaler Berufseinsteiger. Du musst dich also nicht mit uninteressanten Aufgaben beschäftigen, sondern wirst sogleich in tolle Projekte eingebunden, die du zum Teil selbstständig bearbeiten musst. Somit hast du die Chance, dich zu beweisen und Eindruck zu hinterlassen.
  • Trainings: Zudem werden dir nützliche Trainingsprogramme angeboten, dank derer du dich stetig fortbilden kannst.
Kontra:
  • Erhöhte Aufmerksamkeit: Das Auftreten als selbstbewusster, selbstständiger Trainee spielt eine große Rolle, schließlich wirst du als potentieller Chef von Morgen vom Unternehmen beobachtet. Schwäche darf man als karriereorientierter Trainee nicht zeigen.
  • Kollegiales Umfeld: Die Toleranz hinsichtlich Trainees kann sich schon mal in Grenzen halten, vor allem in der Gegenüberstellung Studierte-Ausgebildete. Manchmal sind Kollegen, beispielsweise Meister, der Meinung, Trainees bedrohen die Arbeitsplätze und verfügen nur über theoretisches Wissen, dass sich in der Praxis nicht bewährt.
  • Große Erwartungen: Das Management hat an seine Trainees natürlich hohe Ansprüche und setzt eine gewinnbringende Umsetzung von Projekten voraus. Ideenreichtum sowie Erfolg stehen hier an der Tagesordnung und entscheiden über deinen weiteren Aufstieg.
  • Zeitdruck: Zeitmanagement ist hier das A und O, denn oft bleibt Trainees nicht viel Spielraum, was den Abschluss von Projekten betrifft. Da kann es schon mal zu Überstunden und Stress kommen.

Abschließend lässt sich festhalten, dass Trainee-Programme als Karrieresprungbrett für alle diejenigen geeignet sind, die ihr Wissen gern praktisch umsetzen, ein Unternehmen von Grund auf kennenlernen wollen und eine Führungsposition anstreben. Du solltest als angehender Trainee nicht davor zurückschrecken, die Leitung zu übernehmen oder Anweisungen zu befolgen. Unternehmerisches Denken wird vorausgesetzt, ebenso wie Einsatzbereitschaft und konstante Leistung. Hast du jedoch nicht vor, für mehrere Jahre beim ersten Arbeitgeber zu bleiben und bist dir im Allgemeinen noch nicht vollends über deine Karrierepläne im Klaren, scheint der normale Berufseinstieg die bessere Wahl für dich zu sein.

Trainee-Stellen sind heißbegehrt, dementsprechend hoch sind die Erwartungen der Arbeitgeber. In unserem themenverwandten Artikel erfährst du, welche Voraussetzungen du als Trainee-Anwärter mitbringen solltest, um beim Bewerbungsgespräch zu überzeugen.


Welche Vor- und Nachteile bietet ein Trainee-Programm?

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