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Interview: Konsumforschung

„Es wird aufwärts gehen!“

Rolf Bürkl 2008, GfK MarktforschungKonsum, Konsumklima, Konsument alles Begriffe die man immer wieder hört, aber was versteckt sich eigentlich dahinter? Rolf Bürkl ist Senior Research Consultant bei der GfK, dem größten deutschen Marktforschungsunternehmen, im Gespräch beantwortete er uns Fragen rund ums Thema Konsum.

UG: Herr Bürkl, was ist eigentlich Konsum?

RB: Konsum würde ich als den Anteil des verfügbaren Einkommens bezeichnen, der nicht gespart wird. Außerdem gibt es Faktoren, die den Konsum maßgeblich beeinflussen: der Arbeitsmarkt, die Einkommensentwicklung generell und die Inflation.

UG: Und was ist unter Konsumklima zu verstehen?

RB: Das Konsumklima bezeichnet das Stimmungsbild, wie sich der private Konsum aus Sicht der Konsumenten entwickeln wird. Es ist das Ergebnis von regelmäßigen Verbraucherbefragungen hinsichtlich ihrer Einstellung zu der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, aber auch ihrer eigenen finanziellen Situation und ihrer Spar- und Konsumneigung.

UG: Wie sieht das Konsumklima in Deutschland momentan aus?

RB: Das Konsumklima in Deutschland ist derzeit sehr gut. Die Verbraucher sind, was den Konsum betrifft recht optimistisch und momentan stagniert das Konsumklima auf relativ hohem Niveau, d.h. bei einer Wachstumsrate von knapp 1%. Im Vergleich zu den letzten 10-12 Jahren ist das ein recht guter Wert und auch im europäischen Vergleich stehen wir damit sehr gut dar. Wir sind heute in etwa auf einem Niveau wie vor 2007, also vor der Finanzkrise.

UG: Wie wird sich das Konsumklima voraussichtlich weiterentwickeln?

RB: Wir gehen für dieses Jahr von einer Quote von 1,5% aus: Es wird aufwärts gehen. Was vor allem auch an der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt liegt.

UG: Profitieren alle Menschen in Deutschland gleichermaßen vom Wachstum?

RB: Das sind natürlich nur Durchschnittszahlen. Im Durchschnitt sieht die Entwicklung sehr positiv aus. Aber man sieht auch, wenn man die Werte für die Einkommensverteilung betrachtet, dass es eine gewisse Polarisierung in den letzten Jahren gibt. D.h. es profitiert ein Teil – zwar ein großer Teil – der Haushalte von der günstigen Entwicklung, es gibt aber auch einen beträchtlichen Teil, der davon wenig abbekommt.

UG: Studenten haben oft nur ein geringes Einkommen. Können Sie Aussagen über das Konsumverhalten von Studenten machen?

RB: Bei einer Auswertung von Verbraucherstimmen hat sich gezeigt, dass Jugendliche und Studenten grundsätzlich optimistischer sind, als andere Berufsgruppen, trotz schmaler Kassen. Sie sind sehr optimistisch – teilweise euphorisch – hinsichtlich des Konsums. Gerade Studenten die am Ende ihres Studiums stehen und auf dem Weg ins Berufsleben sind gehen mit gewissen Erwartungen an den bevorstehenden Konsum. Sie rechnen mit einem deutlich höheren Einkommen nach dem Studium und somit sind gerade am Beginn des Berufslebens die Ausgaben entsprechend höher.

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