Im Interview mit Bundesbildungsministerin Johanna Wanka

Interview mit Bundesbildungsministerin Johanna Wanka

1. Was kann einem Studenten ein Stipendium nützen?

Wanka: Zunächst einmal hilft ein Stipendium Studierenden bei der Finanzierung ihres Studiums und ihres Lebensunterhalts. Sie können sich so stärker auf ihr Studium konzentrieren. Darüber hinaus gibt es häufig auch zusätzliche Angebote der ideellen Förderung, die Stipendiatinnen und Stipendiaten nutzen können. So bieten die Begabtenförderungswerke vielfältige Möglichkeiten der Persönlichkeitsbildung oder fachübergreifende Veranstaltungen sowie individuell zugeschnittene Beratungsangebote. Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen motivierten Studierenden über Fächergrenzen hinweg sind ein weiterer positiver Aspekt. Beim Deutschlandstipendium können zudem Kontakte zu privaten Förderern aufgebaut werden. Ein weiterer Nutzen von Stipendien besteht darin, dass sie jungen Menschen Anerkennung für ihre Leistungen vermitteln: „Du kannst etwas. Mach’ weiter so! Wir unterstützen Dich dabei.“ – Das ist vielleicht die wichtigste Botschaft, die hinter einem Stipendium steht.

2. Wer sollte Ihrer Meinung nach ein Stipendium bekommen?

Wanka: Der Bund investiert allein im laufenden Jahr 1,5 Milliarden Euro in das BAföG. Damit stellen wir sicher, dass in Deutschland niemand aus finanziellen Gründen auf ein Studium verzichten muss. Mit der Vergabe von Stipendien unterstützen wir zudem Studierende, die im Studium oder auch durch ein besonderes gesellschaftliches Engagement herausragende Leistungen zeigen und von denen man deshalb erwarten kann, dass sie unser Land in Zukunft voranbringen werden: sei es in der Wissenschaft, in der Wirtschaft oder auch in Politik, Kultur und Gesellschaft. Wir sollten uns allerdings davor hüten, die Breitenförderung durch das BAföG und die Spitzenförderung durch Stipendien gegeneinander auszuspielen. Wir brauchen nämlich beides.

3. Gibt es Ihrer Meinung nach Studenten, für die ein Stipendium keine Option ist?

Wanka: Leistung und Begabung spiegeln sich ja nicht nur in Noten wieder. Daher berücksichtigen Begabtenförderungswerke und das Deutschlandstipendium auch viele andere Aspekte. Ein Beispiel: Eine junge Frau mit Migrationshintergrund, die als erste in der Familie studiert, erbringt damit möglicherweise eine viel größere Leistung als ein Kommilitone, der in einem Akademikerhaushalt aufgewachsen ist. Aber sie denkt vielleicht gar nicht daran, sich um ein Stipendium zu bewerben. Deshalb bin ich dankbar für Initiativen wie http://arbeiterkind.de/, die junge Leute zur Aufnahme eines Studiums ermutigen und sie auch in Fragen der Studienfinanzierung beraten. Und ich kann allen Studierenden den Rat geben: Schauen Sie, zu welchem Begabtenförderungswerk, welchem Programm oder auch welchem der zahlreichen privaten Angebote Sie mit Ihrem persönlichen Profil am besten passen. Und bewerben Sie sich dann. Informieren Sie sich über die Möglichkeiten einer Förderung, beispielsweisebei den Begabtenförderungswerken im Internet unter http://www.stipendiumplus.de/startseite.html, zum Deutschlandstipendium unter http://www.deutschlandstipendium.de/ und zu den Stipendien für beruflich Qualifizierte unter http://www.sbb-stipendien.de/. Sprechen Sie vielleicht auch einmal mit einem Hochschullehrer Ihres Vertrauens über diese Frage oder nutzen Sie die Angebote der Studienberatung. Trauen Sie sich etwas zu und bewerben Sie sich! Es lohnt sich.

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