Das neue Jahr steht in den Startlöchern. Was wird es bringen, wie könnte es verlaufen? Sechs Studenten aus aller Welt – von Kanada bis Ungarn – haben uns verraten, was sie sich wünschen und vorgenommen haben.
«Mehr Zeit» – Györffy Virág (22) aus Ungarn, Eötvös Loránd University, Budapest, Ungarn
„Ich bin Vollzeitstudentin und arbeite zudem an meiner Universität in Budapest, daher habe ich sehr wenig Freizeit. Eine Balance zwischen der Arbeit und dem Studium zu finden, ist schwierig, aber nicht unmöglich; indem ich meine Zeit gut manage und Prioritäten setze, möchte ich auch 2017 ein Leben voller Pflichten meistern können. Denn der Aufwand lohnt sich auf jeden Fall: Wenn ich einem Studenten helfe ein Problem zu lösen, oder wenn ich eine gute Note erhalte, ist das die ganze Arbeit bis spätabends oder zur frühen Morgenstunde wert.
Bald muss ich auch meine Abschlussarbeit abgeben – also stehen weitere schlaflose Nächte und scheinbar niemals aufhörende Besuche in der Bibliothek an, aber ich bin sehr gespannt auf die Zukunft und was sie mit sich bringt. Für die Welt im Allgemeinen wünsche ich mir ein wenig mehr Geduld, Respekt und Freundlichkeit – damit könnten wir diesen Planeten zu einem deutlich besseren Ort machen.“
«Reisen, reisen, reisen» – Myeisha Boyd (21) aus den USA, Politics and Government, University of Hartford, USA
„Im kommenden Jahr möchte ich gerne viel reisen. Momentan bin ich im letzten Jahr meines Studiums. Chancen außerhalb der eigenen Komfortzone zu ergreifen, ist wichtiger Bestandteil eines Studiums. Meiner Erfahrung nach gehören das Reisen in verschiedene Länder und das Kennenlernen anderer Kulturen zu den besten Erfahrungen, die ein Student machen kann. Im kommenden Semester plane ich einen kurzen Studienaufenthalt in Kuba und im Sommer 2017 möchte ich auch gerne nach Irland.
Viele Studierende neigen dazu, nicht alle Möglichkeiten zu nutzen, die sich ihnen bieten. Solange ich jung bin und noch nicht so große Verantwortung habe, ist es mein Ziel, so viele Orte wie möglich zu bereisen. Für 2017 wünsche ich mir, dass wir dann in einem Land leben, in dem die Menschen freundlicher zueinander sind und sich gegenseitig helfen, wenn sie in Not sind.“
«Sky’s Not The Limit» – Siung Ghai Chong (24) aus Malaysia, Aerospace Engineering and Private Pilot Construction, University of Sheffield, England
„Ich wünsche mir nichts Unmögliches, wie etwa einen Drachen zum Haustier oder über Nacht Millionär zu werden, sondern kleine Dinge, die machbar sind. Für mich persönlich hoffe ich, dass ich neben dem Studium häufiger verreisen und mehr Zeit mit meinen Freunden und der Familie verbringen kann. Jedes Mal, wenn ich auf Reisen gehe, lerne ich mehr über mich selbst.
Heutzutage ist es die Norm, dass man viel arbeitet, aber durch das Reisen hoffe ich, viele interessante Leute auf der ganzen Welt kennenzulernen. Seit meinem fünften Lebensjahr möchte ich Astronaut werden und habe nicht aufgehört, davon zu träumen, eines Tages das Weltall zu erkunden. Als Doktorand bin ich bestrebt, die hierfür nötigen Fähigkeiten zu erlangen. Zuletzt habe ich einen Durchbruch in meiner Forschung erreicht und jetzt hoffe ich, dass ich dadurch langjährige Fragen klären kann.
Zu guter Letzt wünsche ich mir, dass jeder versucht, die Welt ohne Vorurteile zu sehen. Auf meinen Reisen sind mir immer nur Menschen begegnet, die auf ihre Art besonders waren. Unsere Welt hat so viel zu bieten und wir sollten diese Chancen auf jeden Fall nutzen, um wertvolle Erfahrungen für unser Leben zu sammeln.“
«Master oder Jobeinstieg?» – Leah Dagg (22) aus Kanada, International Development and Globalization, Business Administration, University of Ottawa, Kanada
„2017 bedeutet für mich das Ende eines wichtigen Kapitels in meinem Leben: Der Bachelorabschluss. Meine Pläne sind meine Neugier und das, was ich über mich selbst und die Welt gelernt habe, für neue Abenteuer zu nutzen. Sei es, indem ich meine Ausbildung fortsetze und im Ausland einen Master in Journalismus oder Kommunikation absolviere, indem ich an Orte reise, die ich noch nicht kenne und mehr über andere Kulturen lerne, oder indem ich ein Jahr damit verbringe, potentielle Berufsmöglichkeiten auszuloten – mir stehen viele Türen offen.
2013 habe ich mein Studium in International Development mit der Hoffnung begonnen, die Welt verbessern zu helfen oder zumindest das Leben von ein paar Menschen positiv zu beeinflussen. Jetzt, da ich mein Studium bald beenden werde, ist dieser Wunsch noch immer da. Er ist sogar noch stärker geworden, da die Welt Empathie mehr als je zuvor braucht.
Ich hoffe, dass ich im kommenden Jahr meine im Studium erlangten Kenntnisse in der Realität, in Zusammenarbeit mit anderen Menschen und für Innovationen anwenden kann – alles in dem Wissen, dass die Menschen eigentlich von Natur aus gut sind und manchmal nur durch etwas mehr Menschlichkeit daran erinnert werden müssen.“
«Viele kleine Schritte» – Navya Hebbar (18) aus Indien, Journalismus, University of Sheffield, England
„Als Journalismus-Studentin hoffe ich, dass ich zum Beispiel mit dem Drehen von Videos oder Filmen meinen Lebensunterhalt finanzieren kann. Für mich persönlich wünsche ich mir außerdem, dass ich ein paar Kernkompetenzen verbessern und mit Menschen verschiedener Hintergründe zusammenarbeiten kann – hoffentlich gewinne ich auf diesem Weg auch neue Freunde.
Für die Welt im Allgemeinen fände ich es toll, wenn wir als Gesellschaft, als Planet mehr Wert auf Nachhaltigkeit legen könnten. Wir müssen mehr unternehmen, um Armut und Ungleichheit zu reduzieren, während wir gleichzeitig Inklusion und Sicherheit ermöglichen sollten. Das sind natürlich große Worte, aber ich denke, wir alle könnten kleine Schritte unternehmen, um das zu schaffen.“
«Neues Wagen» – Chantal Ebner (23) aus Österreich, Politikwissenschaft, Universität Salzburg
„Nicht nur politisch wird das nächste Jahr sicher ein sehr spannendes: Die USA hat Donald Trump als Präsidenten, die Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens geht in die heiße Phase und der Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat schreitet voran. Das wär doch was, wenn 2017 als das Jahr in Erinnerung bleibt, in dem dieses Regime gestürzt werden konnte!
Aber auch persönlich gibt es vieles, das ich im nächsten Jahr erreichen möchte: Meine beiden BA-Studien neigen sich dem Ende zu. Ein Moment, auf den ich lange hingearbeitet habe und auf den ich mich freue, der aber gleichzeitig auch viel Unsicherheit in sich birgt. Was wird danach sein? Wohin wird es mich ziehen? Neues zu wagen und mutig zu sein, gleichzeitig aber auch all den Dingen in meinem Leben, die ‚bewährt‘ sind, weiterhin genug Raum zu geben, allen voran meiner Familie, meinem Freund und meinen beiden Patenkindern – diesen Spagat zu meistern, wünsche ich mir für 2017.
Neben all diesen kopflastigen Themen soll aber noch genug Platz bleiben für Spaß, Ausgelassenheit und Spontanität – ernst wird das Leben von ganz allein.
Das neue Jahr steht in den Startlöchern. Sechs Studenten aus aller Welt haben uns verraten, was sie 2017 planen.