Reise Blog

Backpacker bloggen

Gelassenheit lernen

Matthias zu erreichen, ist manchmal nicht so einfach. Im Moment erkundet er Mittelamerika und berichtet darüber auf seinem Blog traveling-shapy.de und seinem gleichnamigen YouTube-Kanal. Den Vlog hat er vor einiger Zeit für sich entdeckt, hier kann er seine Leser und Zuschauer noch näher an seine Reiseziele heranholen. So entstehen auf seinen Backpacking-Trips durch Zentralamerika, Asien und Ozenanien nicht nur atmosphärische Bilder und Berichte, sondern auch Videos. Seit seiner ersten Work & Travel -Tour durch Australien hat sich der Blog von einem Austauschmedium mit Freunden zu einem Reiseblog weiterentwickelt. Sein Hobby könnte Matthias auch zum Beruf machen, denn der 27-Jährige studiert Tourismusmanagement in Kempten. Wo es ihn beruflich hintreibt? Keine Ahnung, denn man „weiß nie, wohin es einen verschlägt“, sagt er. Diese Gelassenheit ist ein Resultat seiner vielen Reisen, „Sachen wie im Stau stehen“ bringen ihn nicht mehr aus der Ruhe. Auch das Tolerieren von anderen Sitten und eine Offenheit gegenüber anderen Kulturen gehören zum erfolgreichen Reisen dazu: „Ich habe kein Problem damit, wenn Leute neben mir ‚Hund’ als Hauptgang essen“, sagt der Student. Es gibt viele Realitäten und Sichtweisen auf das Leben, die man auf Reisen kennen und verstehen lernen kann. „Ich will auf jeden Fall andere dazu motivieren, mehr zu reisen und diese herrliche Welt kennenzulernen. Durch meine Videos und Berichte hoffe ich, dieses Gefühl der Freiheit vermitteln zu können“, so Matthias.

Packliste

Canon G7X
Travelsafe (mobiler Safe für Nickerchen in der Bahn)
Müllbeutel (Allzweckwaffe als Frischhaltefolie, (Müll)beutel, Spritzwasserschutz für Handy)
Wattestäbchen in kleinen Päckchen
Smartphone mit Google Maps App

Inspirieren lassen

„Meine Reisen zeigen mir immer wieder, wie irre und großartig die Welt ist und wie schön es ist, auf ihr zu leben“, sagt Leonie, die auf ihrem Blog tyatravel.com andere Menschen an ihren Abenteuern teilhaben lässt. ‚TYA’ - ‚There you are’ ist das Motto des Blogs – und genauso lebt die Studentin der Medienwissenschaften und Soziologie auch: im Hier und Jetzt. Seit Anfang Mai dieses Jahres verzichtet sie auf einen festen Wohnort, mit ihrer BahnCard 100 pendelt sie zwischen ihrem Studienort Tübingen und Köln, wo ihr Freund wohnt. „Nach Lust, Laune und Unistundenplan bin ich auch in ganz Deutschland unterwegs“, erzählt die 22-Jährige. Nach ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr ging die gebürtige Bielefelderin auf Weltreise, seitdem teilt sie ihre Liebe für das Reisen beim Bloggen. „Wir Menschen leben von Inspiration“, sagt sie, „vor allem auf Reisen begegnet mir die Inspiration an allen Ecken, in Menschen, Orten und Momenten. Ich möchte diese Inspiration teilen und der Welt zurückgeben.“ Interessant sind für Leonie auch die kleinen und großen Kulturschocks, die deutlich machen, wie unterschiedlich man leben kann. So fand sie auf den Fidschi-Inseln die Traumstrände zwar ganz nett, weit mehr interessierten sie aber die „instabilen, kritischen politischen Zustände, die spannende Kultur der Einheimischen und das schlammige Nationalgetränk Kava.“ Ein Jahr lang möchte Leonie nun ohne festen Wohnsitz leben. Materielle Werte sind ihr nicht wichtig, sie kommt mit dem Nötigsten aus. Viele Backpacking-Reisende schätzen auf ihren Touren das Gefühl des Ballastabwerfens. So wird das Reisen zu einer modernen Flucht aus dem Netz aus digitalen Medien, ständiger Erreichbarkeit und dem Ansammeln von Werten. Zieht es Deutsche in die Ferne, dann lernen sie unterwegs Menschen kennen, die reale Existenzängste haben – womit sich die eigenen Sorgen relativieren. Leonie will auch nach dem Studium reisen, sie reize die Idee des digitalen Nomadentums. Gern möchte sie längere Zeit in Australien leben, aber „Asien ist und bleibt mein Herzenskontinent“, so die Studentin.

Packliste:

Kamera
Tagebuch
Fake-Ehering (hauptsächlich für asiatische Länder)

Zahnseide (super als Wäscheleine und zum Kuchen schneiden)

Erinnerungen sammeln

In Hannover befindet sich der Heimathafen von Lynn. Hier wird sie ab dem kommenden Wintersemester Sozialwissenschaften studieren. Vorher kann sie noch neue Ideen für ihren Blog lieschenradieschen-reist.com sammeln. Entstanden ist der Blog aus der Herzensnot. Nachdem sie im vergangenen Jahr einige Zeit in Südafrika und Namibia verbrachte, ließ sie das Fernweh nicht mehr los: „Als ich zurück gekommen bin, habe ich das unterwegs sein und die Menschen, die ich kennen gelernt habe, sehr vermisst“, erzählt sie. Das Schreiben habe ihr geholfen, ihre Eindrücke festzuhalten. Deshalb liest man auf ihrem Blog auch jede Menge Beiträge über ihre Zeit in Afrika: „Namibia lässt mich einfach nicht mehr los“, gesteht sie. Nicht nur die unglaubliche Tierwelt, auch die Weite fasziniere sie immer aufs Neue. „Man kann bis zum Horizont schauen und an manchen Tagen begegnet man keiner Menschenseele“, so Lynn. Trotzdem fühlte sich die Hannoveranerin nie hilflos, denn auf Reisen lernt mach vor allem eines: warten. Der Bus wird irgendwann kommen und auch andere Probleme lösen sich zumeist von allein. Ihre Zeit in Afrika habe ihr aber auch Dankbarkeit beigebracht. „Vor dem Haus in dem ich in Kenia gewohnt habe, bewachten zwei Männer das Tor“, erzählt sie, „sieben Tage die Woche für rund 70 Euro im Monat.“ Sie habe gelernt, mit wie wenig Geld und Besitz Menschen glücklich sein können – und auch ihren Lebensstil schätzen gelernt. Alle neugewonnenen Erkenntnisse versucht die 20jährige in ihren deutschen Alltag mitzunehmen. „Irgendwie komme ich immer verändert von meinen Reisen zurück“, erzählt sie.

Packliste:

Schal als Kälte- oder Hitzeschutz
Kissen
Etwas zu schreiben
Kamera


Die Studienzeit ist ideal, um zu reisen. Studenten sind unabhängig, das WG-Zimmer ist in den Semesterferien schnell für ein paar Wochen untervermietet und schon kann es mit dem Nötigsten im Gepäck losgehen. Drei Blogger erzählen von ihrer Motivation, ihre Erlebnisse auf einem Blog zu teilen.

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