Auslandssemester

Auslandssemester: Sommer, Sonne, Studium?

Ein Auslandssemester ist mehr als nur ein Studienjahr: Die Sonne genießen, die Sprache lernen, neue Freundschaften knüpfen. Jeder dritte Student geht im Laufe seines Studiums in ein anderes Land, Tendenz steigend. Aber was genau bedeutet so ein Auslandsaufenthalt eigentlich?

Warum willst du ein Auslandsemester machen?

Am besten ist es, du informierst dich erst einmal ausgiebig an deiner Hochschule über das Thema. Jede Hochschule hat andere Partnerunis. Oft finden Informationsveranstaltungen zum Thema Erasmus und Co. statt, die dir einen Überblick verschaffen können. Sammle am besten so viele Informationen wie möglich! Wichtig ist dabei auch die Frage, was du von deinem Auslandssemester erwartest. Je nachdem was das ist, gibt es vielleicht auch andere Formen des Auslandsaufenthalts, die besser geeignet sind. Ist ein Auslandsaufenthalt eigentlich ein Muss im Lebenslauf? Versuche dir über deine Beweggründe klar zu werden. Willst du deine Fremdsprachenkenntnisse verbessern oder in eine fremde Kultur eintauchen? Willst du von berühmten Dozenten lernen oder die Erasmus-Party deines Lebens feiern?

Wohin soll ich gehen?

Wohin du gehen solltest, hängt vor allem davon ab, welche Erwartungen du an das Semester hast.

Du kannst dein Auslandsemester natürlich auf eigene Faust organisieren. Dazu musst du sehr früh anfangen, dich zu informieren, und dich oft mit Herausforderungen herumplagen. Einfacher ist es hingegen, wenn du an eine Partnerhochschule gehst. Erkundige dich dazu bei der Studienberatung oder auf der Internetseite deiner Uni, was es im Angebot gibt. In der Regel werden die Studienleistungen, die an Partnerunis erbracht werden, hier in Deutschland anerkannt. Falls du dein Studium selbst organisierst, solltest du vorher mit deinem Prüfungsbüro abklären, welche Kurse du dir anrechnen lassen kannst und welche nicht.

Achtung: Nicht an jeder Uni kannst du Kurse auf Englisch belegen. Daher kann es sehr wichtig sein, die Landessprache zu beherrschen (zumindest zu einem gewissen Grad). Schreibst du Prüfungen in der jeweiligen Sprache, so ist ein Niveau von mindestens A2, besser aber B1 zu empfehlen. Die Unis haben dazu aber meist ihre eigenen Richtwerte. Sprachtests und Bescheinigungen kannst du in den Sprachenzentren deiner Hochschule anfordern. Für die großen internationalen Tests wie TOEFL oder Cambridge musst du dich aber extern anmelden.

Du sprichst nicht viele Sprachen? Du würdest dich wundern, wie weit man mit nur einer Sprache kommen kann. Wer Französisch gelernt hat, ist damit keineswegs an das Dreiländereck gebunden. Wie wäre es mit der Karibik? Oder doch lieber nach Afrika? Eine Verteilung der gesprochenen Sprachen weltweit findest du hier.

Erfahrungsberichte und vor Ort zurecht kommen

Eine gute Möglichkeit sich zu informieren, wie das Studium tatsächlich im jeweiligen Land funktioniert, sind Erfahrungsberichte. Dort bekommst du Insider-Informationen. Welche kulturellen Unterschiede gibt es in dem Land, was läuft an anderen Unis besser und was schlechter? Auch Dos und Don’ts sind wichtig. Denn ein anderes Land hat schließlich auch eine andere Kultur. Wer Fettnäpfchen vermeiden will, sollte sich anpassen.

Um vor Ort gleich durchstarten zu können und die Gegend zu erkunden, ist es sinnvoll ersteinmal Tourist zu spielen. Entdecke deine Umgebung, frage die Leute nach dem Weg. Ein paar hilfreiche Apps können dir bei der Suche nach gutem Essen helfen und die Währung für dich umrechnen. (Damit du nur die schönen Seiten des Touristentums erlebst.)

Wie finanziere ich mein Auslandsstudium?

In der Regel kooperieren die Unis mit staatlichen Organisationen und Programmen, darunter der DAAD oder Erasmus. Diese helfen nicht nur bei der Organisation deine Austausches, sondern bieten auch Stipendien an.

Wenn du über Erasmus ins Ausland gehst, erhältst du automatisch eine Förderung. Diese kann je nach Lebensunterhaltskosten im jeweiligen Land 300 bis 500 Euro betragen. BaföG wird auch im Ausland bezahlt, meist handelt es sich dabei dann sogar um einen höheren Satz. Ansonsten sind Stipendien immer eine gute Option. Wer ins Ausland will, braucht auch nicht unbedingt super gute Noten, um gefördert zu werden.

Wie teuer ein Jahr im Ausland letztendlich wird, hängt natürlich vom Land ab (Mietpreise, Lebensunterhaltungskosten), aber auch von etwaigen Studiengebühren an der Partneruni. Auch die Anreise muss in der Regel selbst bezahlt werden.

Wie organisiere ich mein Auslandssemester

In jedem Fall solltest du früh genug anfangen zu planen. Am besten du beginnst bereits eineinhalb Jahre vorher, dich gründlich zu informieren. Auch wenn du dir noch nicht sicher bist, ob du gehen willst, ist es wichtig die Fristen im Auge zu behalten. Du findest hier eine Checkliste mit der du alle wichtigen Schritte im Überblick hast.

Geld sparen bei der Anreise kannst du, indem du früh genug buchst. Je nachdem ob Flugzeug, Bus oder Bahn dich ans Ziel bringen, kannst du mehr oder weniger Gepäck mitnehmen. Um genug Zeit zu haben, dich einzuleben bevor das Semester beginnt, ist es wichtig, etwas früher umzuziehen. Oft vermitteln Austauschprogramme den Studierenden auch Wohnheimplätze. Um die Sprache schneller zu lernen, bevorzugen es allerdings viele, in einer WG zu wohnen. Falls du also nicht im Wohnheim wohnen möchtest, musst du zusätzlich etwas Zeit für die Wohnungssuche einrechnen.

Nicht vergessen: Neben den viele Dingen, die du für dein Auslandsaufenthalt planst (Visum, Impfung, Versicherung, Wohnungssuche), solltest du nicht vergessen, auch einige Dinge für deine Abwesenheit hier zu organisieren.

Die Welt bleibt nicht stehen, weil du weg bist.

Du solltest auf jeden Fall dein Zimmer untervermieten, damit du nicht die doppelte Miete zahlen musst. Und wenn du wissen möchtest, wer sich die nächsten Monate nachts in deinem Bett wälzt, solltest du die Suche nach deinem Nachfolger nicht deinen Mitbewohnern überlassen.

Manchmal lohnt es sich auch, an der eigenen Hochschule ein Urlaubssemester zu beantragen, falls man durch den Auslandsaufenthalt die Regelstudienzeit überschreiten müsste. Oft kann man sich im Ausland erbrachte Leistungen anrechnen lassen und von den sieben Semestern werden am Ende nur sechs gezählt.

Soviel zu den einfachen Themen. Jetzt kommt das schwierigste: Abschied nehmen. Die besten Freunde oder den Herzensmenschen ein halbes Jahr lang nicht zu sehen, ist hart. Ein halbes Jahr weg von Zuhause kann vieles verändern. Aber überleg mal, wie viel ihr euch danach zu erzählen habt! Man muss nicht bangen, dass die Brieftaube den Flug von Istanbul nach Göttingen überlebt. Mit WhatsApp, Facebook und Skype könnt ihr euch trotz unendlich scheinender Entfernung ganz nah sein. Oft entscheidet sich hier, welche Freundschaften halten – und welche eher nicht. Gute Freundschaften überstehen so etwas. Den anderen trauert man vermutlich nicht lange hinterher. Und eine Fernbeziehung scheint Frischverliebten zwar ein Tortur zu sein, mit ein bisschen Mühe und Kreativität übersteht ihr das aber auch. Denn, es ist ja nur für eine begrenzte Zeit.


Aufgepasst: Alle Infos zum Thema Auslandsemester findest du hier!

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