Andreas Kopf in Australien

10 Gründe, warum du unbedingt ins Ausland gehen solltest

#1: Es ist einfach

Fast jeder Fachbereich hat eine ausländische Partnerhochschule. Wer es geschickt macht, verliert nicht einmal Zeit. Bei mehr als 70 Prozent der Studierenden in Europa werden die Leistungen aus anderen Ländern ganz oder teilweise anerkannt. Man erhöht seine Chancen, wenn man die Wunschkurse vor dem Aufenthalt mit seinem Dozenten bespricht.

#2: Es ist günstig

Auslands-BAföG wird für mindestens zwei Semester gezahlt, in der EU und der Schweiz sogar für ein komplettes Studium. Die Höhe richtet sich nach dem Bedarf. Dank des Programms Erasmus+ muss man als Studierender aus Deutschland in vielen Ländern keine Studiengebühren zahlen und bekommt pro Monat sogar noch bis zu 500 Euro. Zahlreiche Stipendien für das Ausland vergibt der DAAD, zum Beispiel das Jahresstipendium für Bachelorstudenten. Je nach Gastland gibt es unterschiedlich hohe finanzielle Zuschüsse, für Österreich beispielsweise 700 Euro monatlich, für Frankreich 750 Euro, für Hongkong sogar 950 Euro.

Und dann wären da natürlich noch die vielfältigen Angebote der Stiftungen – von unabhängig wie die Studienstiftung des deutschen Volkes bis hin zu parteinah wie die Friedrich-Naumann-Stiftung.

Am Geld soll’s nicht scheitern: Mit diesen Stipendien kannst du dein Auslandsstudium finanzieren.

#3: Es ist gut für deine Karriere

Bisher gehen weniger als ein Viertel aller deutschen Studierenden ins Ausland. Und die Zahlen schwanken je nach Fach erheblich. In Ingenieurwissenschaften etwa sind es, je nach Zählung, nur vier bis acht Prozent. Wer also als Maschinenbaustudierender im Ausland war, sticht später bei der Bewerbung heraus. Außerdem liegen die renommiertesten Universitäten in England und den USA. Die erste deutsche Uni kommt im aktuellen World University Ranking von Times Higher Education auf Platz 29, in den QS World University Rankings sogar erst auf Platz 60. Zwar hat das auch damit zu tun, wie diese Rankings messen, aber gerade wenn du später in einem international agierenden Unternehmen arbeiten möchtest, macht sich eine bekannte Hochschule im Lebenslauf gut.

#4: Du lernst neue Freunde kennen

An der neuen Uni beginnt alles von vorn: Niemand kennt dich. Beste Voraussetzung, um durchzustarten und Menschen aus anderen Ländern kennenzulernen. In Oxford gibt es 34 Prozent internationale Studierende. An der Uni Cambridge sind auch Studierende aus Ländern wie Indien, Singapur oder Malaysia eingeschrieben. Klar, an deutschen Hochschulen gibt es auch ausländische Studierende, aber oft ist es leichter ins Gespräch zu kommen, wenn man selbst fremd ist. Und spätestens auf der ersten Erasmus-Party ist dir Anschluss gewiss. ;) Übrigens: Noch ist unklar, was sich durch den Brexit ändern wird. Wer nach England will, sollte schnell sein.

#5: Du lernst etwas Neues

Neue Uni, neue Dozenten. Vielleicht gibt es im Ausland jemanden, der genau zu dem Thema forscht, das dich interessiert. Internationale Fachzeitschriften oder Seminare bringen dich auf seine Spur. Hast du schon eine Hochschule ausgesucht, kannst du dir auf der Internetseite die Dozenten mit ihren Forschungsgebieten ansehen – und prüfen, dass sie auch kein Urlaubssemester nehmen, wenn du kommst. In Ländern mit Studiengebühren ist oft auch der Service besser, schließlich können die Studierenden für ihr Geld Leistung einfordern. Und Neues lernt man nicht nur an der Uni, dazu gehören auch Land, Leute, Essen, Musik, Kultur – und nicht zu vergessen das Klima. Sonnenhungrige fahren im deutschen Wintersemester nach Australien und erleben so den Sommer gleich zweimal.

#6: Du lernst die Sprache

Nirgends lernt man eine Sprache so schnell wie im jeweiligen Land. Im Alltag hörst du Wörter, die im Sprachkurs nicht behandelt werden. Nach sechs Monaten kannst du auf Niederländisch schimpfen oder auf Spanisch flirten. Und selbst wer in der Landessprache kein muttersprachliches Niveau erreicht, kann wenigstens Englisch üben. An vielen Hochschulen gibt es englischsprachige Kurse oder Studiengänge, im Master noch mehr als im Bachelor. Außerdem sprechen etwa Niederländer, Skandinavier oder Polen besser Englisch als die Deutschen, ergab der EF English Proficiency Index, der Sprachkenntnisse nach Ländern rankt. Englischsprachige Filme laufen in Originalfassung und das Angebot an englischsprachigen Lehrbüchern und Romanen ist wesentlich größer als in Deutschland.

#7: Du kommst an Orte, die du sonst nie sehen würdest

Hochschulen gibt es auch in Budapest, Riga, Tallinn oder Sofia. Alle Städte liegen in Erasmus+-Mitgliedsländern. Insgesamt sind 33 Länder an dem Programm beteiligt, dazu gehören auch eher unbekannte wie Island und Liechtenstein. Es lohnt sich also, die beteiligten Länder anzusehen, bevor man sich für das naheliegende entscheidet. Eine offizielle (englischsprachige) Liste gibt es hier: http://bit.ly/erasmusländer.

#8: Die Zeit ist optimal

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass du später im Beruf sieben Monate im japanischen Osaka verbringen kannst? Oder dass du Zeit hast, ein halbes Jahr in Kalifornien zu leben? Nicht so groß? Genau. Häng die Semesterferien dran und reise durchs Land. Du bist jung und wirst nie wieder so viel freie Zeit haben. Kleiner Tipp: Die Semester oder Trimester in anderen Ländern beginnen oft nicht parallel zu den deutschen. Das Sommersemester in Schweden etwa endet bereits im Juni – bleiben zwei Monate freie Zeit, bis es im September wieder an der Heimatuni losgeht.

#9: Du lernst etwas über dich selbst

Laut »Wissenschaft weltoffen«, einer DAAD-Studie (2016), sagen 79 Prozent der Studierenden, sie seien durch die Zeit im Ausland »selbstbewusster, reflektierter und unabhängiger« geworden. Die »Persönlichkeitsbildung« ist damit einer der meistgenannten Effekte eines Auslandsaufenthaltes.

#10: Du tust etwas für die Welt

Auslandsaufenthalte bauen Vorurteile ab und schenken einen neuen Blick auf die Welt. Aus diesem Grund entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg besonders viele Austauschprogramme zwischen den einstigen Rivalen Frankreich und Deutschland. Heute bieten sich andere Länder an, um Vorurteile abzubauen. Oder hast Du gewusst, dass Griechenland ein starker Forschungsstandort ist und griechische Forscher zur Weltspitze zählen? Eben. Und ganz praktisch kannst du auch etwas tun. Gehe nach Griechenland und engagiere Dich in der Flüchtlingsarbeit. Oder tue das auf Malta (übrigens auch ein Erasmus+-Land).


#1: Es ist einfach

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