Lebensweisheiten gehören zu jeder Kultur dazu. Sie sind quasi Spiegelbilder der vorherrschenden Gegebenheiten und Ansichten und werden, oft als Jahrhunderte alte traditionelle mündliche Überlieferung, von Generation zu Generation weitergegeben. In Deutschland gibt es zahlreiche Sprichwörter, Lebensweisheiten und gute Ratschläge zu allen Lebenslagen. In vielen überlieferten Redewendungen spielen auch Zahlen eine zentrale Rolle. Einige dieser Weisheiten haben sich besonders stark durchgesetzt und werden sehr oft verwendet. Hier haben wir einige davon gesammelt und ihre Hintergründe recherchiert:
"Die Welt ist ein Dorf"
Dieses Sprichwort stammt ursprünglich aus dem Italienischen, hat sich aber auch in Deutschland durchgesetzt. In Italien wird “Tutto il mondo è paese” gesagt. Ähnlich ist der Spruch "Die Welt ist klein und man trifft sich immer zweimal im Leben". Das Sprichwort erklärt sich von selbst. Jeder hat es schon einmal erlebt – man ist an einem Ort, an dem man nie erwarten würde, jemandem den man kennt über den Weg zu laufen. Plötzlich sieht man ein bekanntes Gesicht in der Menschenmenge. Die Welt ist eben ein Dorf.
"Der erste Eindruck zählt."
Laut der Website b.dress dauert es nur etwa 100 Millisekunden bis wir eine Person eingeschätzt haben. Dann wissen wir, ob wir sie leiden können, oder nicht. Selbst wenn sich dieser erste Eindruck nach dem Kennenlernen ändert – es kann schwer sein, diesen wieder zu korrigieren. Den Instinkt besitzen wir schon seit Millionen vor Jahren. Er hilft uns, einzuschätzen, wer ein Freund und wer ein Feind ist, schreibt b.dress. Der erste Eindruck zählt also tatsächlich.
"Aller guten Dinge sind drei."
Erstaunlicherweise ist die Glückszahl vieler Menschen in Großbritannien nach eigener Aussage nicht die Zahl 7, sondern die 3. Einer Umfrage von Betway zufolge sagten nur 25 % von sich, dass ihre Glückszahl 7 sei. Ganze 67 % hingegen schrieben der 3 ihre Glückssträhnen im Leben zu. In Deutschland scheint das nicht anders zu sein. Das Sprichwort tauchte bereits 1867 im Deutschen Sprichwörter-Lexikon von Karl Friedrich Wilhelm Wander (1803-1879) auf.
“Übung macht den Meister”
Malcolm Gladwell hat das Internet mit seiner 10.000-Stunden-Regel zum Reden gebracht. Laut seiner Theorie sind 10.000 Stunden konzentrierter Übung nötig, um eine Fähigkeit zu meistern – ganz egal, in welchem Bereich das sein mag. Unabhängig davon, ob die Zahl 10.000 genau stimmt oder nicht, es ist wahr, dass es viel Übung und Disziplin braucht, um etwas zu meistern. Auch wenn das manchmal schwer sein kann, kann Disziplin auch sehr unkompliziert sein, da viele Aktivitäten ab einem gewissen Punkt einfach nur regelmäßig wiederholt werden müssen, bis sie sitzen.
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“Rom wurde nicht an einem Tag erbaut”
Passend zu “Übung macht den Meister” und dem Thema Disziplin, rät dieses Sprichwort zu Geduld. Rom wurde tatsächlich nicht an einem einzelnen Tag erbaut. Die Hauptstadt Italiens entstand 753 vor Christus. Davor war das Gebiet bereits lange besiedelt, beschreibt Woxikon die Entstehung der mächtigsten Stadt des Altertums. Als sich im 8. Jahrhundert die verschiedenen Siedlungen zusammenschlossen, strömten immer mehr Menschen nach Rom, heißt es weiter. “Wohnhäuser, Stadtgebäude, Paläste, Straßen, Aquädukte, das Colloseum oder der Circus wurden errichtet. Jeder Herrscher ließ sich für die Stadt etwas einfallen.” Seit dem 8. Jahrhundert hat sich viel geändert. Heute ist Rom vollkommen anders und dennoch immer noch faszinierend und anziehend. Wenn Rom nicht an einem Tag erbaut wurde, dann muss die Renovierung zu Hause auch nicht noch am gleichen Nachmittag fertig werden und die neue Fremdsprache muss nicht nach der ersten Unterrichtsstunde perfekt beherrscht werden. Nimmt man sich hingegen ausreichend Zeit, ist das letzten Endes oft effektiver, als sich Druck zu machen.
“Scherben bringen Glück”
Scherben bringen Glück – das ist ein Sprichwort, das jeder, der in Deutschland aufgewachsen ist, sicher schon mindestens einmal im Leben gehört hat. Doch warum eigentlich? Und warum ausgerechnet Scherben? Das Sprichwort stammt ursprünglich von einer Sitte, die bei vielen jüdischen Hochzeiten Tradition ist. Es wird bei der Hochzeit ein Glas vom Bräutigam zertreten. Das symbolisiert die Zerstörung des Tempels zu Jerusalem, schreibt die Seite Mundmische. Um das Unglück von sich abzuwenden und stattdessen Glück anzuziehen, rufen die Gäste der Hochzeit laut "Mazel Tov", was etwa “viel Glück!” bedeutet.
“Abwarten und Tee trinken”
Genauso wie “Scherben bringen Glück” ist der Spruch “Abwarten und Tee trinken” in Deutschland sehr bekannt. Doch woher der Spruch genau stammt, ist nicht ganz klar. Es wird erzählt, dass es sich dabei um die Geschichte eines Arztes oder eines Heilkundlers, der auf Kräuter spezialisiert war, handelt. Dieser soll seine Patienten zu Geduld aufgerufen haben, indem er immer wieder sagte “Abwarten und Tee trinken”. Der Tee war in diesem Fall die Medizin für seine Patienten. Heute würde die Apotheken-Umschau, die zahlreiche Heilpflanzen aufführt, dem Arzt wahrscheinlich Recht geben.
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