Sex, Drogen, Musik, Politik und freie Liebe – es ging heiß her in der legendären Kommune I, die vor über 45 Jahren in West-Berlin gegründet wurde. Heute hat das Wort „Wohngemeinschaft“ kaum noch etwas Revolutionäres. Die WG ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Vor allem Studenten schätzen die Flexibilität und die niedrigen Kosten einer WG; gut jeder fünfte von ihnen lebt in einer Wohngemeinschaft. Vielleicht ist diese Art des Wohnens auch für dich die richtige? Um das herauszufinden, beleuchten wir in unserem heutigen Beitrag die Wohnform WG von allen Seiten.
WG gesucht: Für jeden Typ das passende Modell
In einer WG wohnen mehrere Personen zusammen und nutzen gemeinsam Küche, Bad, Flur und manchmal auch das Wohnzimmer. Meist teilen sich zwei bis sechs Personen ein Haus oder eine Wohnung. Es können aber auch über zehn Leute zusammenwohnen! Für Studenten gibt es ganz verschiedene Möglichkeiten, das WG-Leben zu erfahren:
Freundschafts-WG: Partys, Spiele-Abende und gemeinsames Kochen: Bei Nicht-Zweck-WGs stehen persönliche Beziehungen und gemeinsame Unternehmungen der WG-Mitglieder im Vordergrund. Das Zusammenwohnen mit Freunden macht Spaß, kann aber auch zu einer Bewährungsprobe für die Freundschaft werden. Ein guter Freund ist nicht automatisch auch ein guter Mitbewohner!
Zweck-WG: In der Zweck-WG teilen sich nicht miteinander verwandte Personen aus Gründen der Kostenersparnis Wohnraum, gehen sich aber sonst größtenteils aus dem Weg. Mit Putzplänen und Gemeinschaftskasse werden dabei die meisten organisatorischen Dinge geklärt. Eine gute Lösung für Studenten, die gern ihre Ruhe haben oder in ihrer Heimatstadt studieren, wo sie bereits einen großen Freundeskreis haben.
Studentenverbindung: Mitglieder in Studentenverbindungen können oft günstig in den Verbindungshäusern wohnen. Nachteil: Studentenverbindungen haben in Deutschland keinen guten Ruf. Die Vorwürfe: hierarchische Strukturen, rechtsextreme Tendenzen und ein antiquiertes Frauenbild. Puh. Da fällt es schwer, einen Bund fürs Leben einzugehen, nur um billig wohnen zu können.
Wohnen für Hilfe: Bei diesem unkonventionellen Projekt wohnen Studenten bei hilfsbedürftigen Menschen, meist Rentnern. Ein Teil der Miete wird mit Hilfsarbeiten wie z. B. Einkaufen oder Rasenmähen beglichen. Als Faustregel gilt: 1 Stunde Arbeit für 1 Quadratmeter Wohnraum im Monat. Leider gibt es Wohnen für Hilfe noch nicht in jeder Studentenstadt.
Ist eine WG überhaupt das Richtige für mich?
Klar, eine WG hat viele Vorteile:
- Mietkosten sparen
- Gößerer Wohnraum bezahlbar
- Gemeinsame Aktivitäten wie z. B. Kochen oder Ausgehen
- Schnell neue Kontakte knüpfen
- Bei ausländischen Mitbewohnern: unkompliziert Sprachkenntnisse verbessern
Demgegenüber stehen auch etliche Nachteile:
- Eingeschränkte Privatsphäre
- Weniger Ruhe und Freiraum
- Rücksichtnahme & Kompromissbereitschaft sind unvermeidbar
Diese Punkte sollte man ausgiebig gegeneinander abwägen. Oft wird eine WG gesucht, obwohl diese Wohnform gar nicht zur betreffenden Person passt. Du bist dir nicht sicher, ob du in einer WG glücklich wirst? Dann gilt, wie bei so vielem im Leben: Einfach ausprobieren! Auch wenn es am Ende nicht klappt, das Gemeinschaftserlebnis in einer WG ist eine einmalige Erfahrung.
Einen ironisch-scharfen Blick auf die Welt der Wohngemeinschaften wirft Markus Henrik in seinem witzigen Ratgeber Das WG-Lexikon: Partys, Protest und Prokrastinieren. Skurril und erhellend!
So findest du deine Traum-WG
Wer schon einmal eine WG gesucht hat, weiß: Viele Vermieter wollen keine WGs in ihrem Haus, da sie mit Unruhe und einem Mehr an Verwaltungsarbeit einhergehen. Wenn du dennoch mit ein paar Freunden oder Bekannten eine WG-Neugründung wagen möchtest, solltest du bei der Besichtigung neben den üblichen Kriterien vor allem auf die WG-Tauglichkeit der Wohnung achten:
- Großes Wohnzimmer oder große Küche zur gemeinsamen Nutzung
- Möglichst großes Bad
- Keine Durchgangszimmer
- Geringe Hellhörigkeit der Wände und Decken
- Ähnlich große WG-Zimmer
Wird nach einem Umzug in eine neue Stadt eine WG gesucht, ist es oft einfacher, zu einer bereits bestehenden WG dazuzustoßen. So kommst du bei deiner Suche weiter:
- Immobilienteile in Tageszeitungen, z. B. Stadtzeitungen
- Freunde und Bekannte fragen
- Soziale Netzwerke nutzen
- Schwarzes Brett in der Uni
- Mitwohnzentralen/ Agenturen
- WG-Online-Portale
Am schnellsten und einfachsten ist der Weg übers Internet. Beliebte und kostenlose Anbieter mit umfangreichem Wohnungsangebot sind z. B.
- www.wg-gesucht.de
- www.immobilienscout24.de
- www.wgfinden.de
- www.studenten-wg.de
- www.studenten-wohnung.de
- www.noknok-home.com
- www.wg-cast.de
Unser redaktioneller Favorit ist www.wg-gesucht.de: kostenlos, provisionsfrei und mit WG-Angeboten in ganz Europa. Bei www.immowelt.de gefällt uns, dass man sich per E-Mail über neue Angebote informieren lassen kann, die nach den eigenen Suchkriterien zusammengestellt werden. Bei www.wg-cast.de steht der Bewerber im Mittelpunkt. Hier kann man selbst eine Anzeige schalten, sich also mit einem Profil bei interessierten WGs vorstellen.
Die WG aus rechtlicher Sicht
Ein Mietvertrag sollte stets aufmerksam und in Ruhe durchgelesen werden, auch wenn er „nur“ für ein WG-Zimmer gilt. Mit einer Mietvertrags-Checkliste lassen sich die wichtigen Details des Vertrages besser aufspüren und bewerten. Grundsätzlich sind für die Gestaltung eines WG-Mietvertrages gesetzlich mehrere Konstruktionen möglich:
Ein Hauptmieter/ mehrere Untermieter
Ein Bewohner schließt den Mietvertrag mit dem Vermieter, die anderen wohnen bei ihm zur Untermiete, was vom Vermieter ausdrücklich erlaubt werden muss. Der Hauptmieter trägt die Verantwortung, alle Pflichten aus dem Mietvertrag zu erfüllen, die regelmäßige Zahlung der Miete zu gewährleisten und darauf zu achten, dass die Untermieter sich an die Hausordnung halten. Dafür hat er aber auch die Macht, sich die Untermieter auszusuchen und ggf. einzelnen Untermietern kurzfristig zu kündigen. Beim Auszug des Hauptmieters können die Untermieter seinen Vertrag mit dem Vermieter übernehmen, ein Recht darauf gibt es jedoch nicht.
Mehrere Hauptmieter
Bei dieser Form sind mehrere oder sogar alle Bewohner im Vertrag mit dem Vermieter eingetragen. Alle haben die gleichen Rechte und Pflichte und haften dem Vermieter gegenüber zusammen, beispielsweise bei Mietausfällen. Das bedeutet aber auch, dass alle Entscheidungen wie z. B. die Kündigung des Vertrags gemeinsam gefällt werden müssen. Zieht einer der Hauptmieter aus, kann ein Nachmieter im Zuge einer Änderungsvereinbarung in den bestehenden Mietvertrag eintreten, sofern der Vermieter zustimmt. Eine von vornherein festgelegte Nachfolgeklausel erleichtert dies.
Mehrere Mietverträge pro Wohnung
Hierbei hat jeder Bewohner seinen eigenen Vertrag mit dem Vermieter, in dem konkret der genutzte Wohnraum vermerkt ist (z. B. Zimmer plus anteilige Nutzung von Küche und Bad). Jeder Mieter ist rechtlich eigenständig und haftet für sich selbst. Die Kündigung eines einzelnen Bewohners ist problemlos möglich. Diese Variante ist für den Vermieter recht aufwändig und verspricht ihm weniger Sicherheit, sodass sie eher selten anzutreffen ist. Es kann passieren, dass der Vermieter ein oder mehrere Zimmer nach eigenem Gutdünken vergibt. Die WG hat dann keinerlei Einfluss auf neue Mitbewohner.
Rund um die Mietverhältnisse in einer WG können sich jede Menge konkreter Probleme ergeben, z. B. was die Mindestmietzeit, Renovierungen oder anfallende Reparaturen anbelangt. Wenn du spezifische Fragen hast, kannst du dir mit Hilfe dieses Online-Mietrechtslexikons einen guten Überblick verschaffen. Eine Checkliste für die Wohnungsbesichtigung hilft dir schon vor dem Einzug bei der Beurteilung einer potenziellen WG-Wohnung.
Die richtige Stadt ist die halbe Miete
Wie viel ein WG-Zimmer kostet, ist von Stadt zu Stadt unterschiedlich. In großen Uni-Städten wie Frankfurt oder München greifen Studenten tiefer in die Tasche als in kleineren Städten wie Göttingen oder Erlangen. Wenn es deinen Traumstudiengang nur in Hamburg oder Düsseldorf gibt, musst du wohl oder übel in den sauren Apfel beißen. Anders sieht die Sache z. B. bei BWL aus: Das gibt es fast überall und man kann sich eine Stadt suchen, die den eigenen Geldbeutel nicht allzu sehr strapaziert. Hier eine tolle Übersicht über die WG-Zimmer-Preise in den beliebtesten Studentenstädten.
Besonders preiswert ist der WG-Quadratmeter in den neuen Bundesländern. In Leipzig, Dresden oder Rostock lässt es sich wunderbar studieren und kostengünstig leben. In jedem Fall solltest du vor dem Unterschreiben eines Mietvertrages den aktuellen Mietspiegel konsultieren. Er gibt Aufschluss über die örtlich üblichen Vergleichsmieten. Übrigens: Auch als WG-Bewohner hast du unter Umständen Anspruch auf Wohngeld. Ob du berechtigt bist, erfährst du hier.
Neben der Miete – mit diesen Ausgaben musst du rechnen
Bevor du dich über die preiswerte Miete für dein WG-Zimmer freust, solltest du dich informieren, welche Nebenkosten auf dich zukommen. Gut zu wissen: Nur 17 Betriebskosten sind überhaupt zulässig:
- Heizung
- Wasserversorgung
- Zentrale Warmwasserzubereitung
- Verbundene Heizungs- und Warmwasserversorgungsanlagen
- Abwasser
- Fahrstuhl
- Hausbeleuchtung
- Müllabfuhr & Straßenreinigung
- Hausreinigung und Ungezieferbekämpfung
- Schornsteinreinigung
- Gartenpflege
- Waschmaschinen- und Trocknerräume
- Antenne/ Kabelanschluss
- Hausmeisterdienste
- Grundsteuerabgaben
- Sach- und Haftpflichtversicherungen
- Sonstige regelmäßig anfallende Betriebskosten
Solange im Mietvertrag für die WG nichts zu den Nebenkosten steht, sind sie vom Vermieter zu zahlen. Dies stellt allerdings eher die Ausnahme dar. Folgende Posten dürfen vom Vermieter auf keinen Fall als Betriebskosten abgerechnet werden, entsprechende Vereinbarungen sind unzulässig:
- Verwaltungskosten (z. B. Bankgebühren, Porto- & Telefonkosten)
- Instandhaltungsrücklagen
- Mietausfall-, Rechtsschutz-, Hausrat-, Reparaturkostenversicherung
- Vordachreinigung
- Dachbegrünung
- Diverse Wartungskosten (Türsprechanlage, Schließanlage, Rauchabzug)
- Kreditzinsen
- Beiträge für Grundeigentümervereine
Außerdem kommen noch die Ausgaben für Strom, Telefon, DSL und eventuell auch Versicherungen auf dich zu. Hier gibt es viele Tarife speziell für Studenten. Ein Vergleich lohnt sich! Beim Vergleichsportal Check24.de kannst du mit wenigen Klicks die für dich günstigsten Anbieter herausfiltern. Die besten Schnäppchen und besonders lukrative Angebote stellen wir dir natürlich auch regelmäßig hier im Blog vor. (Jaja, Eigenlob und so … J)
Und wie sieht es mit den GEZ-Gebühren aus? Ab 2013 wird pro WG nur einmal der Beitrag von 17,98 Euro im Monat erhoben, egal, wie viele Geräte tatsächlich vorhanden sind. Das entlastet viele Wohngemeinschaften. Sind alle WG-Bewohner BAföG-Empfänger, kann eine Befreiung von den Rundfunkgebühren beantragt werden.
Eine böse Überraschung ist mancherorts die Zweitwohnungssteuer, die viele Städte und Gemeinden erheben. Sie liegt zwischen 5 und 23 % der Jahreskaltmiete. Da Studenten gern die elterliche Wohnung als Hauptwohnsitz angeben, sind sie häufig davon betroffen. Du kannst die Steuer umgehen, indem du dich einfach beim Einwohnermeldeamt deines Studienortes anmeldest.
Und schließlich können bei einer WG-Wohnung natürlich auch eine Mietkaution sowie evtl. Maklergebühren anfallen. Diese leidigen Kosten umfassen jeweils bis zu drei Monatsmieten und müssen im Voraus gezahlt werden. Es ist also von Vorteil, mit etwas Erspartem auf der hohen Kante ins WG-Leben zu starten.
Wie genau du bei den Wohnausgaben, die neben der Miete anfallen, sonst noch sparen kannst, erfährst du im Artikel Wie du beim Wohnen auf deine Kosten kommst.
Endlich: Der Umzug in die WG
Du hast lange nach einer WG gesucht und zu guter Letzt eine gefunden. Nun steht der Umzug an. Am einfachsten läuft die Organisation mit einer praktischen Umzugscheckliste. Als Student willst du natürlich nicht Unsummen für ein Umzugsunternehmen ausgeben. Ein Online-Vergleich der einzelnen Umzugsbetriebe lohnt sich. Viele weitere Hilfestellungen und Links zum Thema Umzug findest du hier.
Noch ein Tipp: In einigen Städten erhalten Studenten für ihren Umzug ein saftiges Begrüßungsgeld, manchmal auch Zuzugsbonus oder Umzugsbeihilfe genannt. Dafür musst du deinen Hauptwohnsitz in deinem neuen Studienort anmelden. Wenn du dich überwiegend in deiner Studienstadt aufhältst, ist das sowieso gesetzlich vorgeschrieben. Also, ab aufs Amt! Es winken zwischen 50 und 150 Euro – ein toller Zuschuss für die Einweihungsparty mit all deinen Umzugshelfern.
WG-Zoff? Nein, danke!
Friede, Freude, Eierkuchen? Das ist vielleicht etwas zu viel verlangt. Aber mit ein wenig gutem Willen lassen sich die größten Streitherde im WG-Alltag leicht umgehen. Hier unsere Tipps für ein harmonisches Zusammenleben:
Putzplan aufstellen
Der einzig effektive Weg, unterschiedliche Vorstellungen von Ordnung und Hygiene auf Dauer in einer WG zu organisieren ist ein Putzplan. Neigt der Mitbewohner zu einer schlampigen Auslegung des Plans, helfen Checklisten dabei, minimale Sauberkeitsstandards einzuhalten. (Z. B. „Küche – Oberflächen wischen, Abwaschen, Müll rausbringen, Kühlschrank aufräumen.) Putzpläne zum Downloaden und Ausdrucken findest du hier.
Kühlschrankfächer beschriften
Meins, deins, unseres? Je mehr Leute in einer WG wohnen, umso unübersichtlicher wird es bei der Frage, wer was gekauft hat. Wenn jeder sein eigenes Fach im Kühlschrank hat, lassen sich Streitereien ums Essen vermeiden.
Einkaufsliste aufhängen
Gemeinsam genutzte Produkte wie Spülmittel, Gewürze oder Toilettenpapier sollten abwechselnd gekauft werden. Eine gut sichtbar angebrachte Liste, z. B. am Kühlschrank, hilft, den Überblick zu bewahren. Besser als eine gemeinsame Haushaltskasse – die bringt oft mehr Probleme, als sie löst.
Partys vorher ankündigen
Spontane Partys mit lauter Musik und vielen Kumpels haben natürlich ihren Reiz. Aber was, wenn der Mitbewohner dringend lernen muss oder einfach Schlaf braucht? Es lohnt sich, hier Rücksicht zu nehmen. Dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch die anderen mit sich reden lassen, wenn man mal ein bisschen Ruhe benötigt. Eine WG Party sollte also organisiert werden und nich einfach spontan stattfinden.
Besuchsregelung aufstellen
Es kann ganz schön nervig sein, wenn übers Wochenende fünf alte Schulfreunde in die WG einfallen. Oder die Freundin des Mitbewohners 90 % der Zeit da ist und immer alles mitbenutzt ohne zu zahlen. Eine klare Regelung, evtl. mit Abgaben für Besucher, verringert die Wahrscheinlichkeit, dass sich in der WG Aggressionen anstauen.
Neue Bewohner gemeinsam casten
Ein neues WG-Mitglied sollte idealerweise von allen in Augenschein genommen werden. Nur dann kann sichergestellt werden, dass die Chemie zwischen den Alteingesessenen und dem Neuankömmling auch wirklich stimmt. Und dass der neue Bewohner nicht nur wegen seiner großen Stereoanlage oder seines niedlichen Akzents ausgewählt wurde.
Zimmer frei – Untermieter gesucht
Wer weiß schon, wie das Leben spielt … Vielleicht bist du gerade in eine wahnsinnig tolle WG gezogen, und just zu dieser Zeit flattert die Zusage für das sechsmonatige Traumpraktikum in Neuseeland in deinen Briefkasten. Was nun? Eine Lösung ist, dein WG-Zimmer vorübergehend unterzuvermieten. Grundsätzlich steht dem nichts im Weg – der Vermieter muss zwar seine Zustimmung geben, darf diese aber nur dann verweigern, wenn gewichtige Gründe vorliegen. Bei immobilienscout24.de findest du einen Muster-Untermietvertrag. Zu deiner Sicherheit solltest du eine Mietkaution verlangen. Dies kannst du sogar dann tun, wenn du selbst keine Kaution bei deinem Vermieter hinterlegt hast. Vielleicht ist auch roomsurfer.com das richtige für dich? Hier kannst du dein Zimmer an Menschen aus der ganzen Welt tageweise untervermieten. Das Besondere daran: Mit Hilfe eines Matching Verfahrens werden die Interessen von Gastgeber und Zimemrsuchenden vorher abgeglichen.
Gewohnheitssache – Alternativen zur WG
Das Leben in einer WG ist für Studenten nur eine Möglichkeit von vielen. Wenn sich herausstellt, dass du doch nicht der Typ für eine Wohngemeinschaft bist, bleiben dir folgende Optionen:
Wohnheim
Die Wohnpauschale für BAföG-Empfänger beträgt zurzeit nur 224 Euro. Um in diesem Rahmen zu bleiben, bietet sich ein Studentenwohnheim an. Ca. 230.000 preiswerte Plätze werden vom Deutschen Studentenwerk sowie anderen Trägern wie z. B. Kirchen oder studentischen Vereinen angeboten. Die Ausstattung kann sehr unterschiedlich ausfallen. Nicht selten ist ein Zimmer im Wohnheim aber zumindest teilmöbliert. Ob zwischen den Bewohnern eine enge Gemeinschaft besteht oder nicht, hängt vom jeweiligen Wohnheim und der dort herrschenden Wohnkultur ab. Achtung: Ein Wohnheimzimmer kann nicht untervermietet werden!
Zimmer zur Untermiete
Im Prinzip auch eine Art WG und fast immer preiswerter als eine eigene Wohnung. Oftmals sind es ältere Leute, deren Kinder aus dem Haus sind, die ein Zimmer zur Untermiete anbieten, z. B. über eine Mitwohnzentrale. Das Zusammenleben kann sich ganz unterschiedlich gestalten, vom bloßen Unterkommen bis hin zu intensiven Gesprächen und gemeinsamen Ausflügen. Meist müssen viele inoffizielle Hausregeln eingehalten werden, beispielsweise was den abendlichen Lautstärkepegel anbelangt. Wohnen zur Untermiete ist daher tendenziell eher etwas für ruhige Gemüter, denen in einer „richtigen“ WG zu viel Trubel herrscht.
Eigene Wohnung
Studierende mit festen Partnern oder Kindern und solche, die es sich leisten können, ziehen öfter in eine eigene Wohnung als in eine WG. In den eigenen vier Wänden muss man nicht auf die Macken und Marotten der Mitbewohner Rücksicht nehmen und kann alles nach Belieben gestalten. Dafür ist diese Variante aber auch die teuerste Wohnform für Studenten. Und bei Alleinlebenden deutlich einsamer als der WG-Alltag.
Zu Hause bei Mama und Papa
Wenn alle Stricke reißen, kann man natürlich auch als Student weiterhin (oder wieder) zu Hause bei den Eltern wohnen, wenn die Uni in unmittelbarer Nähe des Heimatortes liegt. Daheim ist es bequem; die Wäsche wird gewaschen und der Kühlschrank ist voll. Aber je älter man wird, umso mehr Konflikte treten auf. Wer während seiner Studienzeit ausschließlich zu Hause wohnt, bereut später oft, das typische Studentenleben verpasst zu haben. Deshalb, wenn es irgendwie geht: Weg von zu Hause, die Welt entdecken!
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