Jedes Jahr strömen mehr Abiturienten an deutsche Hochschulen und Universitäten. Im Wintersemester 2014/2015 gab es laut Statistischem Bundesamt insgesamt 2,7 Millionen Studierende in der Bundesrepublik, davor rund eine halbe Millionen Erstsemester. In den letzten Jahren ist die Anzahl stetig gestiegen und es ist davon auszugehen, dass sich dieser Trend auch im kommenden Wintersemester fortsetzt. Für angehende Studenten bedeutet dies im Umkehrschluss: Immer weniger zulassungsfreie Studiengänge.
Nirgendwo wird der freie Zugang zur Hochschulausbildung so deutlich wie an zulassungsfreien Studiengängen. Jeder Abiturient – egal mit welcher Abschlussnote – kann diese studieren. Würde es in unserem Bildungssystem ausschließlich zulassungsfreie Studiengänge geben, würde das bedeutet, dass jeder Abiturient einzig und alleine aufgrund seiner persönlichen Interessen und Neigungen sein Studienfach wählen könnte.
Andersherum wären aber auch viele Studiengänge hoffnungslos überfüllt. Was auf den ersten Blick vielleicht nicht so dramatisch erscheint, denn schließlich passen in einen Hörsaal auch wirklich viele Studenten, wird auf den zweiten Blick schnell zum Problem. Denn schließlich setzt sich ein Studium nicht nur aus Vorlesungen, sondern auch aus Seminaren, Kolloquien, Projektgruppen etc. zusammen. Die vielleicht auf ein bestimmtes Equipment und ganz sicher auf ein bestimmtes Betreuungspersonal zurückgreifen müssen. Damit auch weiterhin eine bestimmte Qualität der Lehre gewährleistet werden kann, können Universitäten nicht nur zulassungsfreie Studiengänge anbieten.
Zulassungsfreie Studiengänge sind eine gute Sache und auch angemessen, wenn die entsprechende Hochschule trotzdem die Qualität der Ausbildung sicherstellen kann. Kann sie dies nicht, wäre es grob fahrlässig beliebte Studiengänge trotzdem zulassungsfrei anzubieten. Denn schlimmer als nicht an der Wunschhochschule das Wunschfach studieren zu können, ist es, eine schlechte Ausbildung zu bekommen. Studenten, die an den Zulassungsbeschränkungen ihrer Wunschuni scheitern, sollten nicht verzweifeln, denn hin und wieder lassen sich diese auch umgehen:
Schauen ob das gewünschte Fach vielleicht an einer anderen Hochschule zu den zulassungsfreien Studiengängen gehört
Erst einmal einen anderen Studiengang an der Wunschhochschule studieren und später wechseln – oftmals gelten beim Fachwechsel innerhalb einer Universität andere Zulassungsbedingungen als bei der ersten Einschreibung
Wartesemester in Kauf nehmen – in der Regel werden auch immer wieder Studienplätze an Bewerber vergeben, die lange gewartet haben. Wichtig dabei ist, dass man sich vorab informiert, wie viele Wartesemester üblich sind und man gewillt ist, diese in Kauf zu nehmen
Eine Übersicht über alle zulassungsfreien Studiengänge gibt es auf Hochschulkompass.de