Eine Doktorarbeit stellt ein mühsames Unterfangen dar: Über mehrere Jahre widmet man sich intensiv einem Thema, muss dabei stets fokussiert und diszipliniert bleiben. Während beispielsweise Medizinstudenten in nur wenigen Wochen ihre Dissertation fertigstellen können, dauert es bei manchen Studiengängen bis zu drei, vier, fünf Jahre. Ich beispielsweise promoviere in den Geisteswissenschaften – genau, der Fachrichtung, bei der es immer heißt: „Und was macht man damit?“ So einiges, lautet dann oft meine Antwort. Die Promotion ist für mich der ideale Weg, da ich so noch tiefer in das Themengebiet eintauchen kann, das mich interessiert. Außerdem werde ich dadurch zum Spezialisten und habe bessere Einstiegsmöglichkeiten.
Geisteswissenschaftler sind oft arbeitslos? Von wegen
Manche unken, dass ein Studium in den Geisteswissenschaften zu nichts führt – geschweige denn eine Promotion in diesem Bereich. Ganz im Gegenteil, diese würde sogar negativ auf Arbeitgeber wirken, weshalb viele Promovierte arbeitslos seien. Fakt ist jedoch, dass etwa 95% aller Doktortitel-Träger einen Job haben.
Auch ist allgemein bekannt, dass Promovierte mehr verdienen, selbst die Geisteswissenschaftler, die – im Vergleich zu anderen Fachrichtungen – unterdurchschnittlich bezahlt werden. Etwas mehr ist es mit Doktortitel dann allerdings doch, vor allem je länger man den Beruf ausübt.
Doktorarbeit in den Geisteswissenschaften – wie läuft das ab?
Die Bedingungen einer Promotion sind von Universität zu Universität unterschiedlich, deshalb kann ich nur aus persönlicher Erfahrung sprechen. An sich handelt es sich dabei um ein Promotionsstudium, also wie beim Bachelor oder Master, nur mit einem großen Unterschied: Du musst keine Seminare, Vorlesung o. Ä. besuchen, sondern forschst – sofern du nicht in einem Graduiertenkolleg bist oder eine Gemeinschaftsarbeit verfasst – allein an deinem Thema.
Allerdings musst du dir wie beim Bachelor oder Master einen Betreuer suchen, der sich deiner Abschlussarbeit annimmt. Dieser Doktorvater steht dir während der langjährigen Forschung zur Seite und wird dich letztendlich auch prüfen. Damit er der Betreuung zustimmt, musst du ihn vorab mit deinem Forschungsthema überzeugen. Dazu reicht es bereits, wenn du in groben Zügen weißt, wie du vorgehen möchtest; beim Feinschliff hilft dir der Doktorvater.
Dissertation schreiben kann ich nicht – oder doch?
Mit Ausnahme deines Doktorvaters sowie Kommilitonen oder anderen Doktoranden bist du auf dich allein gestellt. Doch keine Angst – wenn du planst zu promovieren, hast du bereits eine Bachelor- sowie eine Masterarbeit verfasst und weißt, wie der Hase läuft. Eine Dissertation zu verfassen ist auch nicht anders. Du musst dieselben Aspekte beachten: Roter Faden, Struktur beibehalten, Wiederholungen vermeiden, schlüssig argumentieren. Ebenso wie bei Bachelor- und Masterarbeit ist es wichtig, dass du deine fertige Dissertation Korrekturlesen lässt, beispielsweise von einem professionellen Anbieter für das Lektorat der Dissertation.
Danach folgt eine mündliche Prüfung, außerdem musst du – zumindest ist es in den Geisteswissenschaften so – deine fertige, korrigierte und bestandene Arbeit drucken lassen, sonst gibt es keinen Titel.
Du siehst also, der Doktortitel ist nicht leicht zu bekommen. Doch mit Ehrgeiz, Disziplin und Forschungsdrang erreichst du das Ziel und kannst dich bald Herr oder Frau Doktor nennen – und das wird sich immer lohnen, egal, in welcher Form, sei es Geld, Prestige oder ein Jobangebot.
Du möchtest gern einen geisteswissenschaftlichen Doktortitel und mehr zum Ablauf erfahren? Wir helfen dir weiter.