Im 18. Jahrhundert schrieb der Aufklärer Adolph Freiherr von Knigge sein Buch „Über den Umgang mit Menschen“ und gilt seitdem als Maßstab für gutes Benehmen. Im Privaten und im Beruflichen. Viele seiner Grundsätze haben noch heute Bestand – Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Höflichkeit etc. – doch viele Gegebenheiten unserer heutigen Arbeitswelt werden in dem Zweihundert Jahre altem Buch nicht thematisiert. Denn für den guten alten Freiherrn war die Digitalisierung vermutlich so realistisch wie für uns die Wiedereinführung der Postkutsche. Dennoch ist auch die digitale Arbeitswelt nicht frei von Benimmregeln. Diese werden erwartet – wie der Kniggereport 2015 für das Buch „Die Knigge-Kur“ von Kai Oppel zeigt – und sollten eingehalten werden.
Digitale Benimmregel in der Arbeitswelt #1
Arbeitszeiten beachten
Heutzutage hat jeder ein Smartphone, oftmals ein und dasselbe für den privaten und den geschäftlichen Gebrauch. Doch nur, weil du prinzipiell jederzeit erreichbar bist, musst du es noch lange nicht sein. Abends auf der Couch müssen keine Emails gelesen und WhatsApp Nachrichten vom Chef beantwortet werden. Denke hin und wieder mal darüber nach, welche Dinge wirklich nicht zwölf Stunden warten können. Genauso ist es aber nur höflich, Mitarbeitern und Kollegen nicht in ihrer freien Zeit zu stören. Einfach einmal kurz vor dem spätabendlichen Anruf überlegen, ob dieser nicht auch bis zum nächsten Tag warten kann.
Digitale Benimmregel in der Arbeitswelt #2
Smartphone auch mal vom Tisch nehmen
Egal ob im Meeting oder beim gemeinsamen Essen, das Smartphone ist bei Vielen immer griffbereit. Doch wer ständig auf sein Handy starrt, erweckt dadurch nur den Anschein, auf etwas Interessanteres zu warten. Auch wenn es manche vielleicht nicht glauben wollen, das Smartphone vereinsamt nicht, wenn es einige Stunden am Tag lautlos in der Tasche verbringt. Gleichzeitig kannst du so deine ungeteilte Aufmerksamkeit den Menschen widmen mit denen du gemeinsam in einer Besprechung oder beim Mittagessen sitzt.
Digitale Benimmregel in der Arbeitswelt #3
Ein Anruf nach dem nächsten
Anklopffunktionen, Festnetz und Smartphone führen dazu, dass du manchmal während eines Anrufes einen weiteren Anruf bekommst. In so einem Fall gilt: Das Klopfen in der Leitung und das vibrierende Smartphone auf dem Tisch erst einmal ignorieren und den ersten Anruf in Ruhe zu Ende bringen. Es ist nur höflich sich für jeden Anrufer die notwendige Zeit zu nehmen und ihm nicht das Gefühl zu geben, dass sein Anliegen unwichtiger als das von jemand anderem ist.
Digitale Benimmregel in der Arbeitswelt #4
Das Medium macht die Musik
Jedes Medium hat seine Vor- und seine Nachteile. Ob du Kollegen oder Geschäftspartner per Mail, Live-Chat, Anruf oder kurzem persönlichen Gespräch kontaktierst, kommt vor allem auf den Anlass an. Dinge die im Arbeitsalltag nur kurz abgeklärt werden müssen, lassen sich schnell in einem Live-Chat abhandeln. Dafür muss niemand seinen Arbeitsplatz verlassen und wird nicht vom Telefonklingeln aus den Gedanken gerissen. Mails können vom Anderen in aller Ruhe bearbeitet werden, wenn dieser Zeit dafür hat. Bei dringenden Angelegenheiten kann ein kurzer Anruf viel Zeit sparen. Egal für welches Medium du dich entscheidest, Hauptsache du hast dir vorher deine Gedanken dazu gemacht.
Digitale Benimmregel in der Arbeitswelt #5
Zeit nehmen für Orthographie
Jeder der einen Brief schreibt macht sich die Mühe, diesen mit einer Anrede zu versehen und diesen möglichst ohne Orthographie- und Rechtschreibfehler zu verfassen. Das gleiche gilt auch für eine Email. Du erweckst beim Leser deiner Mail einfach ein positiveres Gefühl, wenn du ihn erst einmal grüßt und nicht direkt mit der Tür ins Haus fällst. Was jedoch nicht bedeutet, dass du in einer Mail erst einmal um den heißen Brei reden sollst. Schließlich ist eine geschäftliche Mail auch kein nachmittäglicher Kaffeekranz: Sag was du möchtest, aber bleibe dabei höflich!
Benimmregeln für dein Auslandssemester findest du hier.
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