Sebastian Rieks
Bachelor in VWL an der Universität Hamburg ® Master in International Business an der Hult International Business School Boston, USA
„Ich arbeite sehr gern praktisch und im Team. Beides ist leider während meines Bachelors zu kurz gekommen. Auch der kulturelle Austausch hat mich gereizt, genauso wie die Möglichkeit, mein Englisch zu verbessern. Da ist noch viel Luft nach oben. ;)
Hier in Boston steht die Praxis an oberster Stelle. So muss ich am Ende zum Beispiel keine Masterthesis schreiben, sondern ein Actionproject im Team für ein real operierendes Unternehmen durchführen. Zudem bringen die Professoren viel praktische Erfahrung mit und lassen die Studenten an diesen teilhaben. Manchmal werden auch Manager aus der Wirtschaft als Gastdozenten eingeladen, die dann aus ihrem Arbeitsalltag berichten.
Beeindruckend ist die Internationalität. Die Policy der Uni lautet: Nicht mehr als 10 Prozent der Studentenschaft kommt aus einem Land. So arbeite ich im Team mit Kommilitonen aus den USA, Brasilien, Kolumbien, Indien, China und Deutschland.
Dafür ist das Studium in den USA aber auch wesentlich teurer als in Deutschland. Meine Kosten liegen, neben den Studiengebühren von gut 40.000 USD, bei rund 2.000 USD monatlich. Ich habe zwar ein Stipendium, aber größtenteils wird mein Aufenthalt von meinen Eltern finanziert.
Anschluss habe ich hier unheimlich schnell gefunden. Ok, am Anfang sitzt man schon mal, ohne Internet und TV, allein in seiner neuen Wohnung und denkt an Zuhause. Die Gastfreundlichkeit und Offenheit der Menschen machen es einem jedoch sehr einfach.
Wie es nach Boston für mich weitergeht? Mitte Mai zur nächsten Station, Shanghai, und danach nach London zum Graduieren.“
Jan Schröder
Bachelor in Informations- und Kommunikationstechnik an der TU Dortmund ® Master in Engineering Management an der University of Technology in Sydney, Australien
„Die Entscheidung, meinen Master im Ausland zu machen, fiel im März 2013. Ich habe damals am World Business Dialogue teilgenommen, einer internationalen Konferenz für Studenten aus über 60 Ländern. Diese Erfahrung hat mir gezeigt: Die Welt dort draußen hat so viele unentdeckte, spannende Dinge zu bieten.
Mein Studiengang setzt sich zu über 80 Prozent aus internationalen Studenten zusammen. Afghanistan, Italien, Kolumbien, Mexiko, Schweden oder Südkorea – hier sind nahezu alle Nationalitäten vertreten. Die Professoren sind unglaublich offen und entgegenkommend (das „Du“ ist ganz normal) und legen sehr viel Wert auf selbstständiges Arbeiten im Team. Zu jedem Semester gehören daher mehrere eigenverantwortlich durchzuführende Teamprojekte. Der größte Unterschied zum deutschen Hochschulsystem: Die Studenten verbringen selbst Freitagabend Zeit an der Uni. Nicht, weil sie strebsamer sind, sondern weil die Uni hier mehr ist als nur ein Ort zum Lernen. Es gibt Räume, in denen Studenten schlafen können, Küchen, die jedem zur Verfügung stehen, und viele gemütliche Lernräume. Die Uni hat aber durch die hohen Studiengebühren – rund 9.000 Euro pro Semester – enorme Einnahmen und damit wesentlich mehr Möglichkeiten.
Mein Anfang in Sydney war etwas holprig – eine Nacht auf der Couch eines Freundes, eine Nacht im Hostel und einige Nächte bei einem AirBnB-Host. Dann habe ich endlich einen Platz im Studentenwohnheim gefunden, für den ich rund 1.000 Euro Miete pro Monat zahle. Das ist nur möglich dank Stipendien, unter anderem vom DAAD, sowie eines Studienkredits.
Was ich mit Sydney verbinde? Abwechslungsreich! Ein Ort für Stadtmenschen wie Landeier. Aber auch Freundlichkeit. Beispielsweise ist es hier normal, dem Busfahrer nach dem Ausstieg zu danken. Zudem habe ich das Gefühl, dass die Menschen entspannter sind. Ob es an der ständig frischen Meerbrise oder am Fiji-Wasser liegt, habe ich aber noch nicht herausgefunden. Mit Flipflops in die Uni ist jedenfalls absoluter Standard.
Was ich sonst noch während meiner Masterzeit vorhabe, ist natürlich durch Australien reisen und mich vielleicht für eine Summer School an der Fudan University in Shanghai bewerben.“
Dank Bologna ist es möglich in der ganzen Welt zu studieren. Wir stellen euch zwei Studenten vor, die genau das machen.