Masterstudium - ja oder nein?

Fragen rund ums Masterstudium

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Studieren oder arbeiten? Nach dem Bachelor müssen sich Absolventen entscheiden, wie es weitergehen soll. Lohnt sich der Master für mich? Was bringt ein Auslandsstudium? Bringt ein Masterabschluss mehr Geld? Antworten auf die wichtigsten Fragen rund ums Masterstudium.

Master: Ja oder nein?

Wer das im Bachelorstudium gesammelte Wissen vertiefen oder sich spezialisieren will, für den bietet sich ein Masterstudium an. Während viele Bachelorstudiengänge vor allem Grundlagen vermitteln und die Themen oft breitgefächert sind, setzen Masterstudiengänge meist spezielle Schwerpunkte. Der Master bietet also die ideale Gelegenheit, eigenen Interessen nachzugehen, die man im Bachelor entwickelt hat. Außerdem kann man die Verlängerung der Studienzeit nutzen, um weitere Erfahrungen zu sammeln, zum Beispiel in Form von Praktika.

Auch wenn er nicht verpflichtend ist, gehört der Master in manchen Fächern wie selbstverständlich dazu, das betrifft insbesondere die Ingenieur- und Naturwissenschaften. In anderen Bereichen eröffnen sich auch mit dem Bachelor gute Berufsaussichten. Und wer nach seinem Bachelor beispielsweise eine praktische Ausbildung wie ein Volontariat bei einem Zeitungsverlag anstrebt, ist im Berufsleben wahrscheinlich besser aufgehoben.

Generell gilt: Wer schon ein Jobangebot hat, muss das nicht zugunsten des Masters ausschlagen. Es besteht auch die Möglichkeit, nach einigen Jahren im Beruf nochmal ein Masterstudium aufzunehmen. Wer das plant, sollte sich allerdings fragen, ob er wirklich bereit ist, für einen gewissen Zeitraum wieder aus dem Beruf auszusteigen. Eine andere Möglichkeit bieten berufsbegleitende Masterprogramme. Das kann insbesondere dann interessant sein, wenn der Arbeitgeber das Studium fördert.

Bleiben oder gehen?

Wer im Ausland studiert, verbessert damit nicht nur seine Sprachkenntnisse, sondern sammelt auch kulturelle Erfahrungen, die bereichern und die eigene Persönlichkeit prägen. Auch im Lebenslauf macht sich eine Station im Ausland gut. Manchmal kann auch der Numerus Clausus ein Grund sein, sich im Ausland nach einem passenden Master umzusehen – in manchen Fächern ist der an ausländischen Hochschulen niedriger als hierzulande. Auf der anderen Seite ist ein Studium im Ausland immer mit Kosten verbunden, mancherorts fallen hohe Studiengebühren an. Deshalb sollte man sich auf jeden Fall über Fördermöglichkeiten informieren.

Vollzeit oder Teilzeit?

Ein berufsbegleitender Master ist vor allem für diejenigen attraktiv, die bereits im Berufsleben stehen, aber sich dennoch weiterqualifizieren wollen. Nicht unterschätzen sollte man aber den zusätzlichen Zeitaufwand: Seminare und Vorlesungen finden abends oder am Wochenende statt und auch die Klausurvorbereitung muss in die Freizeit oder in den Urlaub verlegt werden. Manche Arbeitgeber bieten allerdings die Möglichkeit, im Rahmen der Masterarbeit ein eigenes Projekt im Unternehmen umzusetzen und räumen ihren Angestellten dafür einen Teil der Arbeitszeit ein.

Uni oder FH?

Während die Fachhochschulen seit jeher als praxisorientiert gelten, ziehen viele Unis erst in den letzten Jahren nach. Deshalb gilt nach wie vor, dass die Universitäten vor allem forschungsorientiert ausbilden. Anders als viele denken mögen, liegen FH-Absolventen beim Gehalt vorne. Das ergab eine Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW). Während das Einstiegsgehalt von Masterabsolventen mit Uniabschluss im Schnitt bei 38.500 Euro liegt, verdienen FH-Absolventen mit Master durchschnittlich 40.200 Euro. Der – eher kleine – Unterschied lässt sich aber auch damit erklären, dass viele Fachhochschulen eine technische oder naturwissenschaftliche Ausrichtung haben und in diesen Berufsfeldern höhere Gehälter als beispielsweise in den Geisteswissenschaften gezahlt werden.

Konsekutiv oder weiterbildend?

Wer sich für einen Master entscheidet, kann damit fachlich auf den Bachelor aufbauen – oder sich für eine neue Studienrichtung entscheiden. Allerdings ist das Angebot an weiterbildenden Studiengängen in Deutschland verhältnismäßig klein. Die Ludwig-Maximilians-Universität München beispielsweise bietet den Studiengang Public Health an, der nicht nur von Medizinern und Gesundheitsökonomen sondern auch von Medienwissenschaftlern, Geisteswissenschaftlern oder BWLern besucht wird. Unter Wirtschaftswissenschaftlern sind sogenannte MBA-Programme recht weit verbreitet (Master of Business Administration), die auf Führungspositionen vorbereiten sollen. Die meisten dieser Programme sind jedoch teuer.

Großstadt oder Kleinstadt?

Ein Studium bietet immer auch die Möglichkeit, eine Stadt für sich zu entdecken. Das kann nicht nur in Metropolen wie München oder Berlin Spaß machen. Kleine Universitätsstädte haben den Vorteil, dass die Lebenshaltungskosten und die Mieten dort meist niedriger sind und die Betreuung der Studenten besser, da die Hörsäle nicht so überfüllt sind. Oft ist die Uni per Fuß oder Rad in wenigen Minuten erreichbar. Wo man sich wohler fühlt, ist letztendlich Typsache – und abhängig vom Studienangebot.

Mehr Gehalt dank Master?

Das hängt vom Berufsfeld ab. Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut der Hans Böckler Stiftung hat ermittelt, dass das Bruttoeinstiegsgehalt von Masterabsolventen im Schnitt bei 3.622 Euro monatlich liegt, während Bachelorabsolventen hingegen über 500 Euro weniger im Monat verdienen. Auf der anderen Seite starten Bachelor früher ins Berufsleben und haben die Möglichkeit, bereits aufzusteigen, während die Masterstudenten noch im Hörsaal sitzen.


Ja oder nein? In- oder Ausland? Uni oder FH? Fragen über Fragen ... Hier ein paar Antworten als Entscheidungshilfe.

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