Masterstudium

Der ultimative Masterplan

Nach der Freude über den bald bestandenen Bachelor folgt häufig die Ernüchterung. Spätestens dann stellt sich nämlich die entscheidende Frage: (K)ein Master?

Allein für den relativ exotischen Studiengang Archäologie werden in Deutschland über 70 Masterstudiengänge angeboten. Ein Master bietet die Möglichkeit, bereits vorhandenes Wissen zu vertiefen, sich zu spezialisieren, praktisch oder theoretisch zu arbeiten oder auch eine ganze neue Richtung innerhalb des eigenen Studiengebiets einzuschlagen. Zusätzlich dient er auch schlicht der zusätzlichen Qualifikation. Das sind tolle Aussichten, die Studierende jedoch vor die Qual der Wahl stellen können.

Step 1: Master ja, aber welcher?

Um sich einmal darüber klar zu werden, ob und welcher Master infrage kommt, lohnt es sich, das Beratungsangebot der eigenen Hochschule in Anspruch zu nehmen. Dieses kann oft erste Orientierungspunkte bieten.

Zudem gibt es verschiedene Websites, die sich mit der sehr komplexen Suche nach dem richtigen Master beschäftigen. Grundsätzlich sind da fachspezifische Seiten wie jurawelt.com für Juristen zu finden, aber auch übergreifende Suchmaschinen wie von studiengaenge.zeit.de, master-and-more.de oder hochschulkompass.de liefern einen Einblick in die große Bandbreite der Masterstudiengänge in Deutschland. Für weitere Inspiration sorgen Websites à la masterwiki.de, auf denen Studierende ihre Erfahrungen mit der Mastersuche und Bewerbung teilen.

Zusätzlich ermöglichen deutschlandweit stattfindende Messen wie von „Master and More“ oder die „studyworld 2015“ (24. – 25. April 2015 in Berlin), sich die verschiedenen Angebote einmal anzuhören und bei Interesse persönlich nachfragen zu können.

Entscheidend bei der Auswahl sollte letztendlich das Programm und dessen Ausgestaltung, nicht unbedingt die Prestigeträchtigkeit der Hochschule, meint auch Diplom Soziologe Gero Federkeil vom Centrum für Hochschulentwicklung (CHE). „Der Name der Uni sollte eher zweitrangig sein.“ Viel mehr sei den Bachelorabsolventen zu empfehlen, sich eine Shortlist anzulegen, und dann zu versuchen, mehr über den jeweiligen Master herauszufinden und diese gegeneinander abzuwägen. Dabei könne ein Ranking behilflich sein, schließt er.

Natürlich sollte sich spätestens jetzt auch die Frage stellen, ob sich das passende Programm im Inland oder Ausland finden lässt. Dies ist nicht nur entscheidend für eine etwaige Finanzierung, sondern auch für die zu erfüllenden Voraussetzungen. „Es gibt Studien- und Berufsfelder die sind stärker international ausgelegt als andere“, betont Federkeil. „Für Studierende, die für ihren späteren Berufsweg internationale Ambitionen haben, oder sich in eine Richtung spezialisieren wollen, die nur im Ausland angeboten wird, macht ein Master im Ausland Sinn.“

Step 2: Bringe ich die nötigen Voraussetzungen mit?

Keinesfalls sollten bei der tiefergehenden Recherche Zugangsvoraussetzungen oder etwaige Beschränkungen außer Acht gelassen werden. Die Idee hinter der Bologna-Reform war zwar die europaweite Angleichung und Vereinfachung des Bachelor-und Mastersystems, dennoch können die unterschiedlich vergebenen Credit Points oder auch ein hoher numerus clausus dem Master-Plan einen Strich durch die Rechnung machen.

Selbiges gilt insbesondere für Vorhaben im Ausland, bei denen eventuell noch zusätzliche Voraussetzungen wie Sprachzertifikate oder Referenzschreiben einzureichen sind. Auch diese Informationen entnimmt man den Beschreibungen der jeweiligen Universitäten. Für allgemeine Informationen über die Studiensysteme in den gewünschten Ländern oder etwaigen Visumsvoraussetzungen bieten studieren-in-china.de, in-usa-studieren.de oder in-australien-studieren.de einen guten Überblick. Auf EU-Ebene lohnt sich definitiv auch ein Klick auf ec.europa.eu/ploteus, das durch die Europäische Kommission gespeist wird.

Step 3: Wer zahlt den Spaß?

Weiß man nun, wo und in welchem Masterstudiengang man studieren möchte, bleibt noch die Finanzierung zu klären. Wie auch beim Bachelor ist eine Förderung durch BAföG denkbar. Vorausgesetzt wird ein abgeschlossener Bachelor und die Aufnahme des Studiums vor dem 35. Geburtstag.

Hat der Studierende jedoch vorher einen anderen Abschluss gemacht, wie zum Beispiel einen zusätzlichen Bachelor oder ein Staatsexamen, gilt das Masterstudium als Zweitstudium und wird normalerweise nicht mehr gefördert. Bei einem Master im Ausland kommt auch AuslandsBAföG in Frage, das im Falle eines einzelnen Auslandssemester je Studienabschnitt sowohl für Bachelor und Master ausgezahlt wird. Gleiches gilt für den ganzen Master, soweit dieser in der EU oder in der Schweiz absolviert werden soll. Inlands- wie AuslandsBAföG sind anteilig zurückzuzahlen. Auch Studienkredite sind eine Möglichkeit, die in Erwägung gezogen werden können.

Der Beginn eines Masterstudiums eröffnet auch die erneute Chance, sich bei den bekannten Förderungswerken wie der Studienstiftung, der Stiftung der deutschen Wirtschaft oder anderer Institutionen für spezielle Master-Förderungsprogramme zum bewerben, die häufig auf bestimmte Studiengänge und Bewerber zugeschnitten sind. Ein Ausloten der unterschiedlichen Angebote ist jedenfalls lohnenswert.

Sind diese Fragen geklärt, geht es nur noch darum die Bewerbungsfristen einzuhalten und letztendlich die Zusage für den gewünschten Platz zu bekommen. Dann kann einem gelungenen Masterstudium eigentlich gar nichts mehr im Wege stehen.


Nach der Freude über den bald bestandenen Bachelor folgt häufig die Ernüchterung. Spätestens dann stellt sich nämlich die entscheidende Frage: (K)ein Master?

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