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Blogger des Monats November 2013

“Bretter, die die Welt bedeuten!”

“Bretter, die die Welt bedeuten!”. Das war die Überschrift des ersten Blogeintrags unseres aktuellen Blogs des Monats. Und damit ist nicht, wie man vielleicht vermuten würde, die Theater-, sondern die internationale politische Bühne gemeint. Das Gemeinschaftsblog wird von insgesamt neun Studenten und Dokoranden der Internationalen Beziehungen in Frankfurt a.M. und Tübingen betrieben. Und ist damit nicht nur eine intellektuelle, sondern auch eine mittelschwere logistische Herausforderung.

Etwas mehr als ein Jahr ist es jetzt her, dass sich die damaligen Kommilitonen zusammengefunden und ihr Wissenschaftsblog ins Leben gerufen haben. Wie genau das passiert ist, dass wissen sie heute gar nicht mehr so wirklich. Irgendeiner hatte halt die Idee und dann kam irgendwie eins zum anderen. Und auf einmal war es da, das Bretterblog. Benannt nach dem berühmten Zitat des Soziologen Max Weber: “Die Politik bedeutet ein starkes langsames Bohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich“. Deswegen hieß das Blog auch erst “Vom Bohren harter Bretter”. Der ursprünglich Name hat sich dann aber als recht umständlich herausgestellt und eigentlich haben inoffiziell sowieso immer alle Bretterblog gesagt, warum dann nicht also auch offiziell. Und so wurde kurzerhand im Konsens beschlossen, den Namen zu verkürzen.

Generell werden so ziemlich alle wichtigen Entscheidung, die das Blog betreffen, gemeinsam gefällt. Einen Chef gibt es nicht, dafür einen Emailverteiler. Denn mittlerweile sind die neun Blogger über mehrere Städte verteilt, ein Teil ist nach wie vor in Frankfurt und Tübingen, andere hat es nach Duisburg und Hamburg verschlagen. Und so kommt es, dass es in den 17 Monaten, die es den Bretterblog bereits gibt, nur einmal eine Art Redaktionstreffen gab, bei dem zumindest der Großteil der Blogger mit dabei war. Ansonsten hat jeder sein Spezialgebiet und schreibt prinzipiell dann, wenn es dazu was zu schreiben gibt. Manchmal wird noch in der Gruppe entschieden, ob ein Thema wirklich relevant ist. Aber feste Regeln, was gebloggt wird, gibt es nicht, solange es irgendwie was mit Internationaler Politik zu tun hat. Kann es im wöchentlichen Mittwochspost der Rubrik Debatte verarbeitet werden.

Trotzdem wird nicht wahllos drauf losgebloggt. Schließlich haben die neun auch einen gewissen stilistischen und wissenschaftlichen Anspruch an sich und ihr Blog. Das nicht nur informieren, sondern vor allem auch ein Service sein soll. So gibt es beispielsweise einmal die Woche eine Netzschau, in der einer der Blogger versucht einen allgemeinen Überblick über die politische Blogosphäre zu geben. Die Links der hauptsächlich amerikanischen und englischen Blogs werden dann in Unterthemen unterteilt und kommentiert. Das klingt nicht nur nach viel Arbeit, sondern ist es auch und so ist es gut, dass sich drei der neun Blogger diese Aufgabe teilen.

Das neuste Serviceangebot des Bretterblogs ist die Rubrik Call for Papers und spätestens hier wird klar, dass es sich hier um ein Wissenschaftsblog handelt. Denn hinter dem schönen Namen “Call for Papers” versteckt sich nichts anderes, als eine Zusammenstellung von offiziellen Ausschreibungen, bei denen Nachwuchswissenschaftler ihre Arbeiten bei Konferenzen einreichen können. Natürlich auch hier wieder mit einem Schwerpunkt auf internationale Politik.

Langsam zahlt sich die harte Arbeit und das große Engagement der Neun aus. Jeder ihrer Beiträge wird auch von Nicht-Freunden und Nicht-Familienmitgliedern angeklickt, wie oft und wie viel das passiert, lässt sich aber schwer sagen. Prinzipiell haben sie festgestellt, dass umso aktueller und tagespolitisch relevant ein Beitrag ist, umso mehr wird er gelesen. Absoluter Rekordhalter ist ein Kommentar zu einer Sendung von Menschen bei Maischberger über Sinti und Roma in Deutschland im November 2012, mehr als 1.600 Mal wurde diese angeklickt und sogar bereits zweimal gerebloggt. Verdient hat der Kommentar diese Aufmerksamkeit alle Male, denn obwohl der Verfasser von der Sendung emotional aufgewühlt war, ist der Artikel sowohl gut geschrieben, als auch anständig recherchiert.

Auf ihrem Blog schreiben die ehemaligen Studenten, dass sie die Wahrheit nicht gepachtet haben, sondern zur Debatte aufrufen wollen. Sie freuen sich über jeden, der ihren Blog liest und gerne auch mitgestaltet. Gastautoren (ibkommentar@googlemail.com) sind beim Bretterblog herzlich willkommen, solange man Spaß daran hat wissenschaftliche Themen für ein breites Publikum aufzuarbeiten. Und auch bei Twitter und Facebook könnt ihr schnell mit News aus dem Bretterblog versorgen.

Ihr möchtet auch einmal Blogger des Monats werden oder kennt jemanden, der es werden sollte. Dann schreibt einfach eine kurze Nachricht an rademacher uniglobale de

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