POLEN
Manche Polen bleiben an Silvester einfach zu Hause und feiern in kleinem Kreis mit Familie und Freunden. Andere gehen auf Silvester-Partys oder auf festliche Balle. In großen Städten finden auch Open-Air-Konzerte statt. In Polen sagt man, dass an Silvester nicht geputzt werden darf, denn so konnte das Glück aus dem Haus vertrieben werden. Wenn der Kühlschrank an dem Tag gefüllt ist, dann wird einem im neuen Jahr das Geld nicht fehlen. – Anna aus Posen /Polen, Neue deutsche Literatur, FU Berlin
SERBIEN
Die Menschen in Serbien lieben es zu feiern. Sie lieben Feste sogar so sehr, dass sie manche gleich zwei Mal feiern. So ist es auch mit Silvester. Außer den traditionellen Wohnungspartys, Partys in Clubs, Restaurants oder auf einem Marktplatz planen viele Menschen auch schon im Voraus, was Sie zur ‚Silvester-Reprise‘ am nachsten Abend tun. In den Clubs gibt es Live-Musik, Dekoration – und nochmals den Silvester-Countdown (in diesem Fall zehn Sekunden vor dem 2. Januar). Da der 2. Januar in Serbien auch ein Feiertag ist, ist fur manche junge Leute die Reprise sogar noch besser als Silvester, denn die Atmosphäre ist lockerer und der Eintritt in Clubs billiger oder ganz frei. Und nach den zwei Nächten des Feierns zum Jahreswechsel kommen die ruhigeren Tage bis zum Weihnachtsfest, das bei uns am 7. Januar gefeiert wird. – Bojana , Literaturwissenschaft, Universität Belgrad /Serbien
UNGARN
Silvester wird in Ungarn ordentlich gefeiert. Es ist nicht nur ein einfacher Partyabend – auch die älteren Menschen sind in großen Maßen auf den Straßen. In den Großstädten gibt es Straßenfeste und alle feiern zusammen. Was die Ungarn gerne am letzten Tag des Jahres essen: Wurst und Linsen, weil es Glück für das neue Jahr bringt. Ein beliebtes Getränk ist das sogenannte ‚Bólé‘, eine Mischung aus Sekt, Rotwein, Rum, verschiedenen Früchten und Gewürzen. Um Mitternacht stoßen alle an und es erklingt die Hymne. Was ich in diesem Jahr mache, weiß ich noch nicht genau. Vielleicht mit alten Freunden feiern in einem Lokal in Budapest. – Gergö , Germanistik, Universität Szeged /Ungarn
RUSSLAND
Silvester ist einer der beliebtesten Feiertage in Russland. Überall im Land bereiten sich die Menschen ausgiebig darauf vor. Für gewöhnlich feiern wir nicht nur am 31. Dezember, sondern auch noch am 1. Januar. Die Familien kommen zusammen, feiern zusammen, besuchen danach Freunde und Verwandte – und feiern dann gemeinschaftlich noch die nächsten Tage weiter. Ich liebe diese Zeit, die in der Regel bis zum 9. oder 10. Januar andauert. – Adelya , Logistik, HSE Moskau
SINGAPUR
Silvester in Singapur ist ein modernes Fest, das vor allem von der jungen Generation gefeiert wird. Ein beliebter Ort, wo die sich die Leute versammeln, den Countdown zählen und das Feuerwerk bewundern, ist Marina Bay. Hier gibt es auch Live-Performances. Eine tolle Aussicht auf das spektakuläre Feuerwerk – mit der Skyline im Hintergrund – hat man auch von einer der vielen Rooftop-Bars. Daneben gibt es viele Strandpartys, in Sentosa zum Beispiel. – Arathi aus Singapur, Global Studies, HU Berlin
TÜRKEI
In der Türkei ist Silvester ein recht kontroverses Thema. Einige Leute feiern den Jahreswechsel, einige nicht. Ich komme aus einer ziemlich konservativen Familie, die der Auffassung ist, Silvester sei eine Sünde. Ich teile diese Meinung allerdings nicht. Wird gefeiert, dann ist man die ganze Nacht mit Freunden und Familie zusammen. Und dabei gibt es einige – teils seltsame – Bräuche: Viele tragen rote Unterwasche, weil es Glück bringen soll, man spielt Bingo, kauft ein Silvester-Lotterielos, isst Truthahn und alle Arten von Nüssen, schaut Fernsehen und zählt den Countdown um Mitternacht. Die Leute glauben, dass sie das neue Jahr so verbringen werden, wie sie das alte verlassen haben. Haben sie sich schick zurechtgemacht, werden sie das ganze Jahr über gut aussehen. Haben Sie geschlafen, werden sie auch das ganze Jahr verschlafen. Auf der anderen Seite gibt es auch Leute, die die Nacht im Sinne des Islam verbringen, die im Koran lesen, statt auf eine Party zu gehen und Alkohol zu trinken. Ich werde wahrscheinlich mit meinen Freunden feiern. Das erzähle ich meiner Familie aber natürlich nicht. – Mehmet Zeki ,Lehramt Englisch, Universität Istanbul /Türkei
Italien
Von Tanga bis Feinripp – in Italien setzt man, wie in der Türkei oder auch in Spanien oder Chile, auf rote Unterwäsche. So wird nach Weihnachten in den entsprechenden Läden das Sortiment konsequent aufgestockt. Ein typisches Silvesteressen ist Schweinshaxe mit Linsen. Es gilt als kulinarisches Mittel gegen Geldsorgen.
Spanien
Weintrauben sind in Spanien das wichtigste Silvester-Equipment. Und zwar zwölf an der Zahl. Läuten die Glocken um Mitternacht, müssen diese bis zum letzten Glockenschlag in den Mund gestopft werden. Dabei darf man sich etwas wünschen. Schafft man es nicht, ist dies ein unheilvolles Omen für das neue Jahr. In den Supermärkten werden sogar extra Konservendosen mit zwölf Trauben verkauft.
Tschechien
In Tschechien dürfen Äpfel in der Neujahrsnacht nicht fehlen. Man halbiert sie und deutet am Kerngehäuse das Schicksal. Kreuzförmig = Unheil, sternförmig = Glück. Gegessen werden häufig Gerichte mit Linsen, da diese finanziellen Segen verheißen.
Großbritannien
Das größte Silvesterfeuerwerk der Insel steigt in London am „London Eye“. Vielerorts wird jedoch schon am 5. November ordentlich geknallt. Dann wird nämlich die „Bonfire Night“ gefeiert, in Gedenken an den Tag, als Offizier Guy Fawkes ein Attentat auf König Jakob I. und das englische Parlament versuchte.
Argentinien
In Argentinien wird Silvester zumeist als großes Familientreffen gefeiert, häufig mit Asado, also Frischgegrilltem. Im Raum Buenos Aires entledigen sich die Menschen des alten Jahres auf besondere Weise: Viele schreddern ihre alten Unterlagen und Papiere und werfen sie um die Mittagszeit aus dem Fenster. So rieseln dann überall in der Stadt Papierschnipsel schneeflockengleich herunter.
Brasilien
Für viele Brasilianer ist nicht Rot, sondern Weiß die Silvesterfarbe schlechthin. Weiße Kleidung und weiße, oder zumindest neue Unterwäsche symbolisiert einen „reinen“ Start in das neue Jahr.
Japan
Das japanische Neujahrsfest besteht aus vielen Bräuchen und Traditionen – von der feierlichen Dekoration der Häuser bis hin zu den 108 Glockenschlägen in buddhistischen Tempeln. Zum Essen gehört auch Mochi, eine Art runder Reiskuchen. Scheinbar ist es nicht ganz ungefährlich diesen zu verspeisen: Jedes Jahr ersticken nämlich Menschen an den klebrigen Klößen.
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