AUSTRALIEN
Andrew David Mason , Geography, Political Economy and Indigenous Studies – Sydney University – Australien
Ich lese fast überall: im Bus, in der Uni, zu Hause, aber am allerliebsten in einer Kneipe bei einem Bier. Ich genieße die Semesterferien, weil ich dann lesen kann, was ich will und nicht das, was die Dozenten vorgeben. Ich lese viele Bücher über die Geschichte der Aborigines, denn in meiner Freizeit engagiere ich mich in einer Organisation, die Aborigines-Proteste organisiert. Lesen spielt in meinem Leben eine große Rolle, denn Bücher und Zeitungen ermöglichen mir, mit anderen sozialen Bewegungen inner- und außerhalb von Australien in Verbindung zu bleiben.Ich kann unmöglich ein einziges Lieblingsbuch angeben, aber Bücher, die mich sehr beeindruckt haben, sind unter anderem „Because a White Man'll Never Do It“ von Kevin Gilbert und „The Biggest Estate on Earth“ von Bill Gammage. Das erste handelt vom Kampf der Aborigines für Gerechtigkeit, das zweite davon, wie die australischen Ureinwohner das Land verwaltet haben, bevor es von den Briten kolonisiert worden ist.
ITALIEN
Valentina Remigi , Intercultural and linguistic mediation – Universität Insubria in Como – Italien
Ich lese, um mich zu entspannen. Wenn ich richtig in ein Buch vertieft bin, habe ich das Gefühl, selbst Teil der Geschichte zu sein. Im Sommer setze ich mich gerne raus in die Sonne, um zu lesen, im Winter kuschele ich mich meistens mit meinem Buch in den Sessel vor unserem Kamin. Früher habe ich in der Regel ein bis zwei Bücher pro Monat gelesen, aber im Moment muss ich so viel für die Uni machen, dass ich dafür leider fast gar keine Zeit mehr finde. An meinem aktuellen Buch, „The Map of True Places“ von Brunonia Barry, lese ich deshalb schon eine ganze Weile. Mein Lieblingsbuch ist „The Horse Whisperer“ von Nicholas Evans.
KUBA
Claudia Proenza , Germanistik – Universidad de La Habana – Kuba
Ich lese oft deutsche Bücher, das hilft mir, meine Sprachkenntnisse zu verbessern und mehr von der deutschen Kultur zu erfahren. Gerade bin ich bei Angelika Klüssendorfs Roman ‚April‘. Das Buch ermöglicht mir, in die Welt des geteilten Deutschlands einzutauchen, die ich selbst nie erlebt habe. Auf der einen Seite unterscheiden sich Persönlichkeit und Lebensgeschichte der Protagonistin sehr von meinen eigenen, auf der anderen Seite kann ich gut nachempfinden, was sie durchgemacht hat. Überhaupt mag ich biographische Romane besonders gerne. Eines meiner Lieblingsbücher ist ‚Herz‘ von Edmundo de Amicis, das erste Buch, das ich als Kind gelesen habe. Es ist ein Buch, das sehr stark von menschlichen und familiären Werten geprägt ist.
GROßBRITANNIEN
Kristiyan Danielov Kovachev , Computer Gaming Technology – Anglia Ruskin University in Cambridge – Großbritannien
Es gibt einen Podcast des amerikanischen Managers James Altucher, in dem er sagt: »Lesen ist eine Möglichkeit, sich das Gehirn eines anderen Menschen zu leihen.« Dieser Satz ist mir im Gedächtnis geblieben, denn er drückt aus, was Lesen für mich bedeutet: Eigenstudium. Ich lese in erster Linie, um mir neue Fähigkeiten anzueignen und um Diskussionen in meinem Kopf anzustoßen. Mein absolutes Lieblingsbuch ist ‚The Leader Who Had No Title‘ von Robin Sharma, weil es meinen Blick auf die Welt von Grund auf verändert hat. In der Regel lese ich Bücher, die mir irgendjemand empfohlen hat. Zurzeit ist es ‚Funky Business Forever: How to Enjoy Capitalism‘ – ein Lesetipp meines Chefs.
DEUTSCHLAND
Christina Russmann , Slawistik – Humboldt-Universität zu Berlin in Berlin – Deutschland
Ich mag vor allem russische Literatur, besonders ‚Schneesturm‘ von Vladimir Sorokin. In den Ferien habe ich ‚Nächstes Semester wird alles anders... Zwischen Uni und Leben!‘ von Tabea Mußgnug gelesen. Genau wie ich ist auch die Autorin Geisteswissenschaftlerin und so habe ich mich in ihren Schilderungen vom Unialltag und dem Umgang mit Verwandten, die ständig ‚Was macht man denn damit?‘ fragen, oft wiedergefunden. Ihr Schreibstil ist herrlich selbstironisch, das Buch gespickt mit witzigen Anekdoten. Über Professoren, das WG-Leben, über unbezahlte Praktika und die Kunst, mit Restalkohol im Blut ein Top-Referat zu halten. Mein Fazit nach 208 Seiten: An die Zukunft denken ist schon wichtig, man sollte darüber aber nicht vergessen, das Studentenleben zu genießen.
LIBANON
Bechara Youssef Samneh , Chemical Engineering – American University of Beirut – Libanon
Bereicherung, Flucht und Freude – das sind die drei Wörter, die mir in den Kopf kommen, wenn ich ans Lesen denke. Lesen bereichert jeden Menschen, ob nun in Bezug auf sein Vokabular, seinen Schreibstil, seine Ideen oder seine Emotionen. Mit Flucht meine ich das Eintreten in eine andere Welt: Wenn man ein gutes Buch liest, kann man gar nicht anders, als in die Welt der Protagonisten einzutauchen. Manchmal identifiziere ich mich so sehr mit den Charakteren, dass ich einige ihrer Eigenschaften übernehme. Das mit der Freude erklärt sich fast von selbst: Es ist wohl unmöglich, ein Buch bis zum Ende zu lesen, an dem man keinen Spaß hat.
Ich lese alle möglichen Bücher von englischer Klassik bis zu deutschen Kinderbüchern (ich lerne Deutsch und kann so meine Sprachkenntnisse verbessern). ‚Pride and Prejudice‘, ‚Wicked‘ oder ‚Harry Potter‘ sind einige meiner Favoriten. Zurzeit lese ich mal wieder mehrere Bücher gleichzeitig, darunter ein deutsches Kinderbuch namens ‚Die Schule der magischen Tiere‘ und ‚Far from the Madding Crowd‘ von Thomas Hardy.
VIETNAM
Lu Trong Khiem Nguyen , Computational Engineering – University of Science in Ho Chi Minh City – Vietnam
Wenn ich ehrlich bin, lese ich außerhalb der Uni nicht allzu viel. Wenn doch, interessiere ich mich vor allem für Neuigkeiten aus dem technologischen und medizinischen Bereich. Manchmal habe ich aber auch Lust, in eine andere Welt einzutauchen, dann lese ich Romane oder Erzählungen. Ein Roman, der mir besonders in Erinnerung geblieben ist, ist ‚Little Woman‘ von Louisa Alcott. Gerade habe ich Bernhard Schlinks ‚Der Vorleser‘ zu Ende gelesen. Besonders gut beschrieben fand ich die inneren Konflikte, die die Protagonisten nach dem Zweiten Weltkrieg mit sich selbst austragen.