UG: Hallo Johnny. Neben deinem Beruf als Musiker hast du die Afrika Rise e. V. gegründet. Was genau macht euer Verein und wie schaffst du es zwei Projekte unter einen Hut zu bringen?
JS: Wir sind ein Verein zur Förderung der deutsch-afrikanischen Entwicklungszusammenarbeit. In einer Provinz nahe Kampala der Hauptstadt von Uganda errichten wir derzeit eine weiterführende Handwerksschule. Auf der einen Seite renovieren wir das Schulgebäude und besorgen mit Spendengeldern Tische und Stühle. Auf der anderen Seite müssen Unterrichtskonzepte erstellt werden, wie etwa zur Vermittlung der Grundlagen der Mathematik oder etwa Englisch. Natürlich unterrichten wir auch selbst, wobei uns Studenten helfen, die sich in den Fächern sicher fühlen. Es gibt viel Arbeit die getan werden will. Aber ich habe sie nie als solche empfunden. Es ist ein erfüllendes Gefühl, wenn man die Früchte seiner Arbeit sieht. Beispielsweise wenn man ein Klassenzimmer fertig gestrichen hat oder die Lernfortschritte der Schüler sieht. Es ist erstaunlich, zu welchen großartigen Leistungen man fähig ist, wenn man weiß wofür man etwas tut.
UG: Gerade als junger Mensch treibt einen die Sehnsucht fremde Länder zu bereisen und die Welt zu entdecken. Als Student hat man jedoch selten das Geld, um sich einen längeren Auslandsaufenthalt zu leisten.
JS: Ja das ist richtig. Vor dem Rechner zu sitzen und Texte zu lesen stillt den Wissensdurst junger Menschen nicht. Es sind kostbare Erfahrungswerte die man sammelt, wenn man zum Beispiel in einem unserer Projekte die Theorie der Projektplanung an einem realen Beispiel erprobt und sieht, ob die Planung ein Projekt schneller voran gebracht hat oder nicht. Afrika ist ein aufstrebender Kontinent, doch eine universitäre Ausbildung können sich dort, bis jetzt nur die Reichen leisten. Die junge Bevölkerung Afrikas ist sehr motiviert und an dem Wissen deutscher Studenten interessiert. Sie danken jedem mit kulturellem und menschlichem Reichtum, der sein Wissen dort weitergibt. Durch die Unterbringung bei ausgewählten Gastfamilien, ist Unterkunft und Verpflegung für europäische Verhältnisse nicht teuer.
UG: Oft heißt es, dass Arbeitgeber bei der Auswahl ihrer Bewerber auf praktische Erfahrung und eines starkes persönliches Profil achten. Inwiefern kann ich es rechtfertigen, wenn ich mir ein Urlaubssemester gönne und nach Afrika verreise?
JS: Sich in einem fremden Land zurecht zu finden ist eine Herausforderung. Über unsere Organisation wirst du direkt mit den richtigen Projekten und Leuten in Verbindung gebracht. Du wirst lernen dich schnell in ein Team zu integrieren und wie man gemeinsam etwas anpackt. Du lernst kulturelle Besonderheiten kennen und kommuniziert nochdazu in einer Fremdsprache, wie etwa Englisch in Uganda. Während deines Urlaubssemesters schreibst du also ein unschlagbares Portfolio und hast eine tolle, unvergessliche Zeit.
UG: Wo erfahre ich welche Projekte es gibt und an wen ich mich wenden muss?
JS: Falls dich Uganda besonders interessiert, kannst du uns über afrikarise.de oder welcometouganda.org kontaktieren. Es gibt aber auch viele weitere Organisationen, die sich auf bestimmte Themen und Länder spezialisiert haben. Sie sind leicht im Internet zu finden.
Titelbild: Foto von Claudia Tiersch
UG: Hallo Johnny. Neben deinem Beruf als Musiker hast du die Afrika Rise e. V. gegründet. Was genau macht euer Verein und wie schaffst du es zwei Projekte unter einen Hut zu bringen? JS: Wir sind ein Verein zur Förderung der deutsch-afrikanischen Entwicklungszusammenarbeit. In einer Provinz nahe Kampala der Hauptstadt von Uganda errichten wir derzeit