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Global Campus Februar 2015

  • Prof. Dr. Martin BeckMichael Beck_1

  • Zuhause fühle ich mich,… wo Freunde sind.
  • „Typisch“ Deutsches, auf das ich auch im Ausland nicht verzichten kann? Bundesliga!
  • Gegen Heimweh helfen… deutsche Gedichte und zurzeit Nietzsche.
  • Mein Lieblingsplatz in Odense ist… „Brandts Klædefabrik“ – ein ehemaliges Fabrikgelände mit Cafés, Kulturzentren, einem Kino, Restaurants und Schnickschnackläden.
  • Die für mich aufregendste Stadt der Welt ist… New York, das sagen doch alle.
  • Was ich Studenten schon immer einmal sagen wollte? Fail. Try again. Fail better“ (nach Samuel Beckett).
  • Denke ich an meine eigene Studentenzeit zurück, denke ich an…
  • Bibliotheken mit richtig vielen Menschen,
  • auf grauem Umweltschutzpapier geschriebene Liebesbriefe und
  • meine ebenso verzweifelten wie sinnlosen Versuche, meine schwäbisch-kleinbürgerliche Umwelt davon zu überzeugen, dass Studieren richtig harte Arbeit ist.

Prof. Dr. Martin Beck hat einen Lehrstuhl für gegenwartsbezogene Nahost-Studien an der Süddänischen Universität in Odense inne. „Arabischer Frühling“, israelisch-palästinensischer Konflikt und internationale Erdölpolitik sind einige der Themen, mit denen sich der gebürtige Schwabe hier beschäftigt.

„Ich bin wegen des Jobs nach Dänemark gekommen. Man kann sich hier auch an einigem stoßen, es gibt aber auch viel Beeindruckendes. Beispielsweise dass hier kaum jemand nicht im Berufsleben steht und man sehr weit ausholen muss, um ‚deutsche‘ Konzepte wie Hausfrau, Ehegattensplitting oder Betreuungsgeld zu erklären.

Zudem duzen sich in Dänemark alle, nur bei der Königin würde man eine Ausnahme machen. Niemand nennt einen hier beim akademischen Titel. Als ich vor gut zwei Jahren anfing, nahm mich ein wohlmeinender Kollege beiseite und versuchte, mir schonend beizubringen, dass ich hier das Wort ‚Professor‘ kaum hören werde. Wir haben beide viel gelacht.

Im Vergleich zu deutschen Universitäten ist die Internationalität in Dänemark hoch. In den technischen und naturwissenschaftlichen Fächern sowieso, aber auch an meinem Zentrum finden alle Veranstaltungen auf Englisch statt.

Besser geregelt ist die Betreuung der Abschlussarbeiten: Ehe sich Studierenden an ihre Bachelor- oder Masterarbeiten machen, schließen sie einen Vertrag mit ihrem Dozenten ab, der den Studierenden eine intensive Betreuung und dem Dozenten eine Ermäβigung des Lehrdeputats garantiert.

Auch deutsche Studierende fühlen sich hier wohl. Studiengebühren zahlt man als EU-Bürger nicht, die Lebenshaltungskosten sind aber deutlich höher als in Deutschland.

Meine erste Gastdozentur hatte ich mit Anfang 30, damals in den USA. Danach war ich noch zweimal für mehrere Jahre im Ausland – in Palästina und Jordanien. Natürlich zahlt man auch einen Preis. Wenn ich zum Beispiel Familie hätte, ginge das so wohl nicht. Der große Vorteil liegt aber darin, dass man im Ausland die Dinge insofern intensiver wahrnimmt, als man erlebt, dass vieles, was man aus Deutschland kommend für ‚natürlich‘ hält, in Wahrheit kulturell bedingt ist.“

Thomas SchlichProf. Dr. Thomas Schlich

  • Zuhause fühle ich mich,… wo ich verstanden werde.
  • „Typisch“ Deutsches, auf das ich auch im Ausland nicht verzichten kann? Eigentlich nicht viel, vielleicht Brot und Tageszeitungen – die Klassiker.
  • Gegen Heimweh helfen… Skypen und Rouladen mit Klöße und Rotkraut.
  • Meine Lieblingsplätze in Montreal sind… das „Mile End“ – ein lebendiges und buntes Stadtviertel – und der große Bergpark, wo man im Winter nachts noch Skilanglauf machen kann.
  • Die für mich aufregendste Stadt der Welt? Ich war vor kurzem in Istanbul. Die Energie und Vielfalt waren faszinierend.
  • Was ich Studenten schon immer einmal sagen wollte? Das Studium ist eine Chance, den Dingen auf den Grund zu gehen.
  • Denke ich an meine eigene Studentenzeit zurück, denke ich an…
  • Sektionskurs im Medizinstudium,
  • Jiu Jitsu im Unisport und
  • Archivstudien in Hessischen Staatsarchiv Marburg.

Prof. Dr. Thomas Schlich hat sich der Medizingeschichte verschrieben. Ein kleines Fach, das ihn zu Stationen wie und Marburg, Freiburg, Cambridge (England) schließlich an die McGill University im kanadischen Montreal geführt hat. Aus historischer Perspektive befasst er sich hier unter anderem mit der modernen Chirurgie in den letzten 200 Jahren.

„McGill ist eine Forschungsuniversität, das heißt es gibt relativ viele Studenten auf dem Master- und Doktoranden-Niveau. Dabei ist alles sehr international – von den Studenten bis hin zu den Professoren.

Die ‚Etikette‘ im Miteinander von Studentenschaft und Lehrkörper ist hier etwas anders als in Deutschland. Studenten verhalten sich häufig wie Schüler und werden eher als ‚Kids‘ behandelt, nicht wie Erwachsene. Sie bestehen zum Beispiel darauf, mit Vornamen angesprochen zu werden und die Lehrenden mit ‚Professor‘ anzusprechen. Etwas mehr Symmetrie wäre schön.

Wer über ein Auslandssemester in Kanada nachdenkt: Die Studiengebühren sind, verglichen etwa mit den USA, moderat. Die Höhe hängt davon ab, auf welcher Stufe man studiert, ob Undergraduate, Master oder PhD. Die Mieten sind in Montreal stark gestiegen, aber noch immer niedriger als in vergleichbaren nordamerikanischen und europäischen Großstädten. Die Lebenshaltungskosten sind mit den deutschen vergleichbar.

Was mir gefällt an Montreal? Die kulturelle Vielfalt: Viele Einwanderer aus aller Welt, Zweisprachigkeit im städtischen Alltag, viel künstlerische Produktivität von Underground bis ‚Hochkultur‘. Dazu ist die ‚kanadische Wildnis‘ ist nicht weit weg und es gibt fünf Monate lang Wintersport.“

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