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Auslandspraktikum: auf nach Down Under

„go out! studieren weltweit“ ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Ziel ist es, Schüler und Studierende zu motivieren, einen Teil des Studiums im Ausland zu verbringen. Tipps zu Studium und Praktikum im Ausland, Erfahrungsberichte und Infos zu Stipendien findest du auf www.go-out.de.

Auslandspraktikum: Von der ersten Idee zum ersten Arbeitstag

Ein chinesisches Unternehmen von innen kennenlernen? Als Fremdsprachenassistent vor spanischen Schülern stehen? Ein Auslandspraktikum macht das möglich! Es gibt viele Möglichkeiten, eine spannende Stelle zu finden.

Nach Australien wollte Melanie sowieso. Und während ihres Bachelorstudiums in Kulturwissenschaft musste sie ein Praktikum machen. Warum also nicht beides verbinden und ein Auslandspraktikum Down Under einlegen? Melanie informierte sich beim Career Center ihrer Uni, wie eine Bewerbung auf Englisch aussieht. Und dann legte sie los: In den australischen Gelben Seiten suchte sie nach Firmen, die in irgendeinem Zusammenhang mit ihrem Studienfach standen: PR-Büros, Eventmanagement-Agenturen, Museen, Verlage… Im Internet informierte sie sich weiter und dann schickte sie Bewerbungen an zwölf verschiedene Arbeitgeber. Es kamen viele Absagen, aber eine Eventmanagement-Agentur zeigte Interesse. Acht anstrengende Monate folgten, in denen Melanie Flug und Visum, Unterkunft und Finanzierung organisierte und sich schließlich vor Ort persönlich vorstellte. Dann war alles in trockenen Tüchern und Melanie konnte ihr Praktikum beginnen.

Wer wie Melanie ziemlich konkrete Vorstellungen davon hat, welches Zielland und welche Branchen für das Auslandspraktikum in Frage kommen, kann die Organisation des Praktikums also komplett in die eigene Hand nehmen. Der Vorteil: Man zeigt Eigeninitiative und übt sich in Ausdauer, trainiert schon bei den Vorbereitungen seine Fremdsprachenkenntnisse und lernt auch einiges über den Arbeitsmarkt im Zielland. Auch ein Blick in internationale Stellenbörsen kann sich lohnen, denn einige Arbeitgeber schreiben ihre Praktikumsstellen dort aus. Viele dieser Portale legen den Fokus auf bestimmte Fächer oder Branchen, Zielländer oder Zielregionen.

Internationale Praktikumsprogramme und private Vermittler

Ein weiterer Weg zum Traumpraktikum führt über internationale Praktikumsprogramme und Vermittlungsagenturen. Besonders attraktiv sind Programme, die mit einem Stipendium verbunden sind: Im Carlo-Schmid-Programm zum Beispiel dreht sich alles um Praktika in internationalen Organisationen, während Studierende mit dem ASA-Programm ein entwicklungspolitisches Praktikum in Afrika, Asien, Lateinamerika oder Südosteuropa verbringen können. Das Heinz Nixdorf Programm richtet sich an Studierende technischer und wirtschaftlicher Studiengänge, die in Asien arbeiten möchten. Wer schließlich im Ausland unterrichten möchte, ist bei den Programmen des Pädagogischen Austauschdienstes gut aufgehoben.

Es gibt auch Agenturen, die für die Vermittlung von Auslandspraktika Gebühren erheben: Sie können durchaus eine interessante Option sein, wenn die Zeit drängt oder wenn Studierende sich die selbstständige Organisation eines Auslandspraktikums einfach nicht zutrauen. Studierende sollten sich im Vorfeld aber sehr genau über das Angebot informieren, also die Internetseite und die Verträge in Ruhe prüfen und bei Bedarf telefonisch oder per E-Mail weitere Informationen einholen. Denn auf dem Markt der privaten Praktikumsvermittler gibt es auch schwarze Schafe. „In der Praxis kommt es leider immer mal wieder vor, dass Praktikanten nicht in der gewünschten Branche eingesetzt werden oder bei der Arbeit unterfordert sind. Und wenn dann auch noch womöglich versteckte Kosten auftreten oder der Anbieter sich bei auftretenden Problemen nicht zuständig fühlt, ist das sehr ärgerlich“, weiß Regina Schmieg vom europäischen Beratungsnetzwerk Eurodesk.

Frühzeitig prüfen: Stimmen die Inhalte und die Rahmenbedingungen?

Genau hinschauen sollten Studierende aber auch bei der selbstständigen Suche oder bei öffentlich geförderten Programmen: Wichtig ist zum einen, ob das Praktikum inhaltlich den eigenen Erwartungen entspricht: Manche wollen zum Beispiel einfach herausfinden, ob ihnen ein bestimmtes Berufsfeld liegt, andere vor allem das Arbeitsleben im Zielland kennenlernen, manche wollen verschiedene Tätigkeitsbereiche einer Organisation kennenlernen, andere einen tieferen Einblick in ein bestimmtes Berufsfeld bekommen. Zum anderen sollen natürlich auch die Rahmenbedingungen stimmen: Dazu gehören ein fairer Praktikumsvertrag, eine gute und verlässliche Betreuung, ein angemessenes und ausführliches Praktikumszeugnis. Um Studierende bei der Wahl des Praktikumsgebers oder -vermittlers nicht allein zu lassen, hat Eurodesk in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern einen QualitätsCheck Auslandspraktikum zusammengestellt, den es unter www.wege-ins-ausland.org kostenlos zum Download gibt. Darin findet sich eine Liste mit Kriterien, auf die Studierende bei der Beurteilung achten sollen. Darüber hinaus bietet Eurodesk unter der Hotline 0228 / 9506 250 eine kostenlose Beratung an.

Bei Melanie lief übrigens alles nach Plan: Nach Australien zu fliegen war zwar ein Risiko, weil sie noch keine feste Zusage für das Praktikum hatte. Doch für den Notfall hatte sie noch die Möglichkeit auf eine ehrenamtliche Tätigkeit in einem Museum in der Hinterhand. Und letztlich bestätigte sich ihr ohnehin guter Eindruck von dem Arbeitgeber zum Glück beim Vorstellungsgespräch vor Ort. Kurz darauf konnte sie mit dem Praktikum beginnen: Ihre Betreuerin führte sie zu Beginn in alle Arbeitsbereiche ein und stand auch danach immer für Fragen zur Verfügung. Melanie hatte Spaß an ihren vielfältigen Aufgaben und durfte auch in die verschiedenen Tätigkeitsbereiche ihrer Kollegen hineinschnuppern. Und am Ende bekam sie ein tolles Arbeitszeugnis. Sie plant jetzt, ihren Master in Irland zu machen und ist überzeugt: „Diesen Mut hätte ich ohne das Praktikum in Australien bestimmt nicht gehabt“.

Linktipps

www.daad.de, www.go-out.de
Informationen und Tipps rund um das Auslandspraktikum

www.wege-ins-ausland.org
Broschüren Wege ins Auslandspraktikum und QualitätsCheck Auslandspraktikum

www.rausvonzuhaus.de
Programmdatenbank und kostenlose Beratung

Zur Autorin

Janna Degener hat während ihres Studiums zwei längere Auslandsaufenthalte eingelegt: Das Praktikum am Goethe-Institut in Damaskus war selbstorganisiert, die Fremdsprachenassistenz in Paris hat der Pädagogische Austauschdienst vermittelt. Heute arbeitet sie als freie Journalistin für verschiedene Medien, unter anderem für www.go-out.de.

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