Wohnungssuche als Student: WG, Wohnung oder Wohnheim?
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst? Funktioniert nur, wenn du weißt, nach was du überhaupt suchst. Mit dem Auszug aus Muttis behütetem Nest kommen nicht nur erste Zweifel am jahrelang herbeigewünschten Freiheitsdrang (Klobürsten & Co. wachsen tatsächlich nicht auf dem Baum), sondern auch die Frage nach dem Wie und wohin des Umzugs. Welche Stadt du dir zum Studium ausgesucht hast, bleibt dabei ganz dir und deinen Wünschen überlassen - oft hängt die Stadt deiner Wahl natürlich mit dem Wohlgefühl, aber auch mit dem Studienangebot der Zieluniversität zusammen. Die verschiedenen Wohnungstypen WG, Wohnung oder Wohnheim gibt es allerdings in jeder Stadt. Und nicht jeder weiß sofort, wie das mit dem Wohnung finden als Student klappen kann.
Wohnungssuche als Student: Der WG-Typ
Säuft gern, pennt bis zwölf, wird in Vorlesungen (geschweige denn der Bib!) nie gesehen und belegt das gesamte Tiefkühlfach der Wohnung mit Pizza und Fertiggerichten: So in etwa stellt man sich wohl die klassische Studenten-WG vor. Zumindest als Eltern, die dir beim Wohnung suchen ja ein bisschen unter die Arme greifen möchten. Deine lieben Eltern kannst du mit wenigen Worten beruhigen: Das beschriebene Charakter-Szenario ist natürlich nicht der Normalfall. So eine Wohngemeinschaft ist was richtig tolles: Im besten Fall hast du einen bis fünf nette Mitbewohner und Mitbewohnerinnen, mit denen du dir Bad und Küche sowie sämtliche Verpflichtungen, die in einer WG so anstehen, teilst. Ha!, wird da die Mutti erfreut rufen. Ja - auch Putzen, der wöchentliche Klopapier-Einkauf, Wäsche selbst waschen, Müll entsorgen und, und, und gehört zu deinen Verpflichtungen, wenn du dich für eine Wohngemeinschaft entscheidest. Selbstständig wirst du in einem geteilten Haushalt auf jeden Fall, ob du willst oder nicht. Klingt erstmal ziemlich ätzend, hat aber durchaus auch seine Vorteile. Mit ein bisschen Glück sind deine Mitbewohner richtig coole Socken, mit denen du gemeinsam für die Uni lernen, aber auch bei Bar-Abenden und Club-Saufgelagen deinen Spaß haben kannst. Manch einer soll sich mit seinen WG-Bewohnern sogar richtig gut angefreundet haben - dann macht auch gemeinsames Kochen, der Gang ins Kino, Netflix-Abende und vieles mehr richtig viel Freude. Und finanziell gesehen hat so eine WG auch nur Vorteile, da du dir die Kosten für die Wohnung mit deinen Mitbewohnern teilst. Hier wird generell je nach Zimmergröße berechnet.
Der Typ eigene Wohnung
Den anderen ständig hinterherräumen, wenn die mal wieder nichts gebacken kriegen? Nee, nicht dein Ding. Wenn du dein eigener Herr sein möchtest und gefälligst auch nur deinen eigenen Kram beseitigen willst, dann ist eine WG vielleicht nicht der Wohnungstyp, der bei dir an erster Stelle steht. Macht aber gar nichts - natürlich zwingt dich niemand, anderer Menschen Müll in den Keller zu schaffen. Gerade wenn du ein bisschen Zeit für dich allein schätzt und gerne den Überblick über das Geschehen in deinen eigenen vier Wänden hast, ist eine eigene Wohnung geeigneter für dich. Hier bestimmst du allein, wann was eingekauft wird, wann der Abwasch erledigt und der Müll fortgeschafft wird und wann der nächste Großputz ansteht. Bedeutet allerdings auch, dass dir bei den gegannten Aufgaben niemand unter die Arme greift. Auch preislich sieht es bei einer eigenen Wohnung ein bisschen anders aus: Die Kosten für Wasser, Strom und natürlich dein Zimmer trägst du bei einer eigenen Wohnung komplett alleine. Auch Kosten, die im Laufe der Zeit entstehen - beispielsweise größere Anschaffungen wie die neue Couch, ein neuer Fernseher etc. aber auch Nahrungsmittel - musst du aus eigener Kasse zahlen, während bei einer Wohngemeinschaft Anschaffungen häufig gemeinsam gezahlt werden.
Der Typ Studentenwohnheim
Für Gesellschaftsmenschen ist ein Studentenwohnheim genau der richtige Platz, um ins Studium zu starten: Hier findest du super easy neue Freunde, lernst viele Menschen kennen und an Partys mangelt es - je nach Wohnheim - bekanntermaßen auch nicht. Die meisten Studentenwohnheime bieten sowohl Einzel- oder WG-Zimmer an, wobei du nicht immer die Wahl hast, zu entscheiden, welchen Wohnungstyp du gerne hättest. Ein Zimmer im Studentenwohnheim ist fast immer die günstigste Alternative - dementsprechend begehrt sind die Plätze und du wirst dich mit großer Wahrscheinlichkeit in eine Warteliste eintragen müssen. Welches Zimmer du dann zugewiesen bekommst, wenn eines frei wird, ist dann im Normalfall Zufall bzw. reine Glückssache. Unschlagbartes Argument pro Studentenwohnheim: Der Preis! Da viele Studentenwohnheime über das Studentenwerk laufen, sind die Preise relativ niedrig. Außerdem knüpfst du hier schnell Kontakte, verfügst über ein Einzel- oder ein WG-Zimmer und die Lage ist im Normalfall auch nicht allzu übel. Vor allem in teuren Städen wie beispielsweise München ist ein Platz im Studentenwohnheim ein wahrer Glücksgriff, da die Kosten niedrig und der Spaßfaktor hoch ist. Kleiner Tipp: Informiere dich am Besten über die Seite des Studentenwerkes deiner Unistadt darüber, welche Studentenwohnheime es gibt und wie hoch die jeweiligen Wartezeiten für ein Zimmer sind. Mit angegeben sind oft auch Infos über die Lage, kleine Extras wie Gemeinschaftsräume, Garten oder Bars sowie das Jahr der Errichtung des Wohnheimes - melde dich für ein oder mehrere Wohnheime an und schnappe zu, wenn du den lange ersehnten Anruf für ein Zimmer in deinem Wunsch-Wohnheim bekommst. Je früher du weißt, wo du studieren möchtest, desto besser: Direkt anmelden, dann sind die Chancen höher, bald auf ein Zimmer hoffen zu dürfen. Bei der Wohnungssuche als Student kommt es natürlich, trotz jeglich Vor- und Nachteile für die einzelnen Wohnungstypen, auf deine persönlichen Vorlieben an.
Eine Wohnung finden als Student: So klappt's!
Viele Seiten helfen dir, Online nach geeigneten Wohnungen, WG-Zimmern und teilweise sogar Studentenwohnheimzimmern zu suchen und diese auch zu finden. Der Klassiker ist dabei wohl wg-gesucht.de. Hier kannst du selbst Inserate einstellen, falls du einen neuen Mitbewohner suchst, oder dich über die Suchleiste über geeignete Zimmer in der Stadt deiner Wahl informieren. Dank angepasstem Suchfeld kannst du nicht nur deine Stadt eingeben, sondern auch gezielt nach deinem Wunsch-Wohnungstyp suchen. Via erweiterte Suche kannst du die eine preisliche Obergrenze stecken, dir die passende Zimmergröße zurechtlegen oder gezielt nach Wohnungen in bestimmten Stadtteilen suchen.
Eine weitere Möglichkeit ist immowelt.de, die dem gleichen Grundgedanken folgt - dir schnell und bequem eine geeignete Wohnung oder ein Zimmer ganz nach deinen Wünschen und vorstellungen zu liefern. Auch hier vereinfachen zahlreiche Suchergebnisfilter deine Suche nach der perfekten Wohnung.
Was du außerdem beachten solltest: Vorbereitung ist das A&O!
Wenn der Besichtigungstermin ansteht, solltest du gewappnet sein. Wer bereits die entsprechende Bewerbungsmappe mit allen Unterlagen parat hält, ist anderen Bewerbern gegenüber im Vorteil. Welche Unterlagen sind aber Pflicht? Normalerweise gibt es eine Selbstauskunft des Vermieter, die ihr ausfüllen müsst. Neben dieser wollen die Vermieter oft eine Schufa-Auskunft, Mietschuldenfreiheitsbescheinigung, Lohnnachweis und Ausweiskopie sehen.
Selbstauskunft
Die Selbstauskunft ist ein Formular, das die persönlichen Daten des Bewerbers enthält und Auskunft zur Person, Beruf und vorherigem Wohnsitz gibt.
Schufa-Auskunft
Damit sich der Vermieter über die wirtschaftliche Vertrautheit seiner Bewerber einen Überblick verschaffen kann, wird meist eine Schufa-Auskunft verlangt. Diese spiegelt lediglich wieder, ob in den letzten Jahren allen Zahlungsforderungen vertragsgemäß nachgekommen wurde.
Mietschuldenfreiheitsbescheinigung
Die Vermieter verlangen meist eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung des vorherigen Vermieters, um sicher zu gehen, dass die Mieten immer regelmäßig bezahlt wurden. Solltest du vorher nur bei deinen Eltern gewohnt haben, muss diese nicht eingereicht werden.
Lohnnachweis
In der Regel wird der Nachweis der letzten drei Abrechnungsmonate als Zeugnis eines geregelten Einkommens gefordert. Solltest du noch kein Einkommen haben bzw. Bafög-Empfänger sein, kannst du deine Bonität auch durch einen Bürgen vermitteln. Eine Person deines Vertrauens bestätigt damit, dass im Fall von zeitweiligen, finanziellen Engpass der Bürge für die Sicherstellung der Mietzahlungen haftet. Das ist vor allem dann ein Vorteil, wenn du eine eigene Wohnung anmieten möchtest, dein Vermieter bei Studenten aber eher rot sieht - immerhin sollte dein Hauptjob die Uni sein. Bürgen aber deine Eltern für dich, kann sich der Vermieter sicher sein, sein Geld zum gewünschten Zahlungstermin zu erhalten, da diese im Zweifelsfall finanziell für dich einspringen.