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Wenn brutto nicht gleich netto ist

Bildquelle: TheAngryTeddy @pixabay.com

Jobben neben dem Studium ist für die meisten völlig normal. Von irgendwas muss man ja schließlich leben, wenn man nicht gerade aus einem schwerreichen Elternhaus stammt oder auf ein ansehnliches Erbe zurückgreifen kann. Für die meisten der ganz normalen Studenten sind deshalb die sogenannten geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse ideal. Diese „Minijobs“ oder nach der letzten gesetzlichen Anhebung auch „450-Euro-Jobs“ genannten Anstellungsverhältnisse haben klare Vorteile in Sachen Sozial- und Rentenversicherung sowie bei der Lohnsteuer.

Minijobs und ihre Unterschiede

Es gibt zum einen die kurzfristigen Minijobs, bei denen die Beschäftigung von Anfang an auf zwei Monate bzw. maximal 50 Kalendertage begrenzt ist. Meist handelt es sich dann um Krankheitsvertretung, Saisonarbeit oder die klassischen Ferienjobs. Zum anderen gibt es die langfristigen 450-Euro-Jobs. Sie sind im Gegensatz dazu auf eine längere Dauer ausgerichtet, die Beschäftigung ist in deinem Arbeitsvertrag auf mindestens zwölf Monate festgelegt.

Jobben auf 450€-Basis

Wenn du dich für einen 450 €-Job entschieden hast, bist du von der Sozialversicherungspflicht befreit und es fallen nur relativ geringe Beträge für die Rentenversicherung an. Übrigens: Auch von denen kannst du dich befreien lassen. Dazu musst du allerdings rechtzeitig einen schriftlichen Antrag bei deinem Arbeitgeber einreichen. Der leitet dein Schreiben dann an die Minijobzentrale weiter. Kommt innerhalb eines Monats keine Antwort vom „Amt“, dann ist dein Antrag durch, einen gesonderten Bescheid erhältst du dazu nämlich nicht.

… oder doch lieber einen 850€-Job?

Nicht mehr ganz so wenige Abgaben und Befreiungsmöglichkeiten hast du mit einem dennoch lukrativen 850 €-Job. Allerdings klingt der Bruttolohn zunächst nach mehr, als du am Ende des Monats wirklich in der Tasche hast. Hier noch mal schnell eine einfache Eselsbrücke für alle, die mit Brutto und Netto so ihre Probleme haben: Brutto klingt nur wie „brutal viel“ – ist es aber nicht. Netto ist dann dein Gehalt, das auf deinem Konto landet.
Zurück zum 850 €-Job: Hier bekommst du am Monatsende nicht die volle Knete. Von deinem Geld gehen nämlich noch Renten-, Arbeitslosen-, Kranken- und Pflegeversicherung ab. Pi mal Daumen bleiben dir am Ende noch so um die 680 Euro – je nach Bundesland variiert das ein bisschen – und die kannst du dann je nach Bedarf in Miete, Auto, Laptop, Handy, Klamotten oder Reisen investieren.

Ermittle dir dein Nettogehalt!

Wenn du es ganz genau wissen willst, kannst du die exakt aufgeschlüsselten Summen all’ deiner Steuern und Abgaben mit einem praktischen Gehaltsrechner ermitteln. Du gibst einfach dein Bruttogehalt ein und machst Angaben zu deiner Person, Steuerklasse, deinem Arbeitsort und zu deiner Art der Sozialversicherung – ein paar Klicks und du siehst Schwarz auf Weiß, wo ein Teil deines schwer verdienten Geldes hinfließt.

Wenn du dich genauer mit den Bedingungen für kurzfristige Minijobs, geringfügigen Beschäftigungen und 450- Euro-Jobs auseinandersetzen willst, bist du auf den offiziellen Seiten der Minijob-Zentrale ebenfalls gut aufgehoben. Hier findest du alle relevanten Infos für dich und deinen potenziellen Arbeitgeber. Du kannst dich schlau machen zu Minijobs auf gewerblicher oder privater Ebene, zu Arbeits- und Steuerrecht sowie zum neuen gesetzlichen Mindestlohn, der ja nun bei 8,50 € liegt. Vor allem kommt es darauf an, dass dein Job angemeldet ist und du nicht schwarz und ohne Versicherungsschutz irgendwo arbeitest. Diese Zeiten sind schon lange vorbei und werden sicher nie wiederkommen.

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