Es geht darum deine Persönlichkeit zu ergründen, das Verhalten im Team zu analysieren, jemanden einschätzen zu können und zu entscheiden: Ja, genau Er oder Sie gehören in unser Team! Richtig, es geht um’s Assessment Center.
Jetzt werden viele aufstöhnen, denn allein Bewerbungen zu schreiben, bedeutet schon viel Arbeit, muss so ein Auswahlverfahren denn auch noch sein? Denke immer daran, die besten Jobs gibt es nicht für umsonst und auch die Personaler können aus der Flut an Bewerbungen nur schwer den perfekten Kandidaten für eine Stelle auswählen. Also sehe es nicht als zusätzliche Qual, sondern als Möglichkeit dich zu beweisen und deinen neuen Chef von deinen Qualitäten zu überzeugen.
Wie das gehen soll, werden wir dir hier und jetzt verraten, denn natürlich gibt es ein paar Stolpersteine, über die unvorbereitete Kandidaten ins Straucheln kommen können. Doch fangen wir mal ganz von vorn an:
Warum ein Assessment-Center?
Vielen Unternehmen reicht es nicht mehr nur eine Bewerbung zu lesen, sondern sie möchten die Menschen persönlich kennenlernen, mit denen sie in Zukunft zusammenarbeiten. Sie möchten nicht nur sehen, ob die Chemie zwischen dir und dem Team passt, sondern auch herausfinden ob du in deiner Bewerbung nur leere Lobeshymnen auf dich singst, oder ob du tatsächlich so gut bist wie es auf dem Papier aussieht.
Das Assessment Assessment-Center, oder AC ist ein Gruppenauswahlverfahren, bei dem du gemeinsam mit anderen Bewerberinnen und Bewerbern verschiedene Aufgaben lösen und dich präsentieren musst. Es geht vor allem darum festzustellen wie du dich in verschiedenen Situationen verhaltest, wie du mit Problemen und Unstimmigkeiten in der Gruppe umgehst und wie du im Team funktionierst. Es geht also mehr um das zwischenmenschliche Verhalten, als um einen Wissenscheck. Dabei wirst du von einer Kommission beobachtet und beurteilt.
Zum AC werden nur diejenigen Kandidaten eingeladen, die schon einmal mit ihrer schriftlichen Bewerbung überzeugen konnten. Du kannst also stolz auf dich sein, wenn du die Chance auf ein AC erhältst. Dann musst du nur noch zeigen, dass die Qualifikationen aus deinem Lebenslauf nicht nur ein Luftschloss ist, sondern du genau das und noch viel mehr auch live bieten kannst.
Worauf muss ich im AC achten?
Wie genau das Assessment-Center aufgebaut ist, entscheidet jedes Unternehmen und jede Institution selbst. Hier gibt es also kein Patentrezept, aber im Grunde liegt der Schwerpunkt auf drei Kriterien: Auf deiner Persönlichkeit, deiner Motivation und der Kompetenz – also auf den so genannten Soft Skills.
Überlege dir also in Vorbereitung auf ein AC wie du dich beschreiben würdest, wo deine Stärken und Schwächen liegen und was möglicherweise unangebrachtes Verhalten wäre. Stelle dir dabei vor, wie dein Wunschkandidat aussehen würde, wenn du jemanden einstellen würdest.
Außerdem wird Im AC getestet wie du dich in verschiedenen Situationen mit Kunden, Kollegen, Vorgesetzten oder Businesspartnern verhalten würdest. Hier ist es wichtig den richtigen Ton zu treffen. Während es komisch wirkt, wenn du zu steif im Umgang mit Kollegen bist, solltest du bei Businesspartnern und Vorgesetzten etwas mehr Distanz und Höflichkeit wahren. Im Umgang mit Kunden gilt der alte Spruch: Der Kunde ist König. Aber vergesse dabei nicht, du handelst im Interesse deines Unternehmens und da gibt es klare Regeln und Grenzen, die eingehalten werden müssen.
Schließlich musst du dich im AC selbst präsentieren und beispielsweise einen Vortrag halten, oder eine Gruppendiskussion leiten. Hierbei kann nicht nur getestet werden, ob du in der Lage bist Inhalte zu veranschaulichen, sondern es werden auch deine Kompetenzen unter die Lupe genommen. Es gibt unter anderem gezielte Intelligenz-, Logik- und Konzentrationstests, die meist mittels Multipel-Choice-Tests durchgeführt werden. Auf diese kannst du dich online über Testwebseiten vorbereiten, oder meist biete das Unternehmen selbst einen Test zu Vorbereitung an.
Grundlegende Tipps zusammengefasst
Mit dieser Vorbereitung bist du schon einmal gut gerüstet für das AC. Ein paar grundlegende Tipps, die immer gelten, egal wie genau das AC aufgebaut ist, wollen wir dir jedoch nicht vorenthalten:
- Sei realistisch bei deiner Selbsteinschätzung und schreibe nur in eine Bewerbung, was du beim Assessment-Center auch live zeigen könntest. Trotzdem ist es wichtig, dass du dich deiner Stärken bewusst bist und deinem potenziellen Arbeitgeber erklären kannst warum genau du die oder der richtige für die Position bist.
- Verstelle dich nicht bei den Interviews und Testsituationen. Das geschulte Auge der Personaler wird sehr schnell erkennen, wenn du eine Rolle nur spielt. Sie wollen dich kennenlernen und das geht nur, wenn du so authentisch wie möglich bist.
- Nehme die Tests und Prüfungen nicht zu persönlich. Es geht darum dich herauszufordern und auf die Probe zu stellen, also bleibe gelassen und reagiere lieber mit einem Schmunzeln, als mit dem Kriegsbeil. Das wirkt professioneller und lässt dir genügend Zeit eine passende Antwort zu finden.
Noch mehr wertvolle Tipps rund um das Assessment-Center kann dir die Barmer GEK mit einem kostenlosen AC-Training geben. Dort erfährst du wie genau die verschiedenen AC-Typen aufgebaut sind und wie sie ablaufen. Die Barmer gibt dir außerdem detaillierte Hinweise worauf es bei den einzelnen Auswahlverfahren ankommt. Viel Erfolg bei deinem ersten AC!
Hier bekommt ihr Tipps zum Thema Selbstpräsentation im AC. Zudem verraten wir euch, wie ihr an einem kostenlosen AC-Training teilnehmen könnt.
