In ganz Deutschland bereiten sich Abiturienten auf den bevorstehenden Schulabschluss vor. Einige wissen bereits, wie es danach weitergehen soll. Besser gesagt, wohin es gehen soll: An die Uni. Doch bevor das süße Studentenleben Wirklichkeit werden kann, müssen einige Hürden genommen werden. Wir sagen euch welche und wie ihr euch auf diese vorbereiten könnt.
Die eigene Motivation kennen
Bevor es an die Uni geht, sollte sich jeder ein paar grundsätzliche Fragen stellen:
Was will ich einmal werden? Was will ich studieren? Warum will ich studieren?
Es gibt auf diese Fragen keine richtigen und falschen Antworten. Wichtig ist, dass jeder für sich herausfindet, wo seine persönliche Motivation liegt. Denn natürlich macht das Studentenleben viel Spaß, ist aber auch mit vielen Herausforderungen verbunden. Bis zum ersten Abschluss sind es mindestens drei Jahre, in denen sich jeder Student früher oder später richtig in das Studienthema vertiefen muss. Es fällt wesentlich leichter ein Studium „durchzuziehen“, wenn man weiß wofür bzw. warum man es macht. Quälende Physikseminare werden erträglicher, wenn man Ende das Traumziel Arzt zu sein einen Schritt näher rückt.
Das richtige Fach finden
Es gibt Studiengänge wie Sand am Meer. Aus der Vielzahl der Angebote das richtige Fach zu finden ist schwer. Besonders, da vieles in der Vorstellung anders ist, als in der Realität. Darum: Lasst euch beraten, probiert aus und verliert die Angst vor Fehlentscheidungen.
Es ist immer gut sich vorab zu informieren: Wie ist der Studiengang genau aufgebaut, welche Schwerpunkte gesetzt werden etc.? Geht dafür einfach mal zur Studienberatung, die es eigentlich an jeder Hochschule gibt, oder testet ein paar Vorlesungen als Gasthörer aus. Sprecht mit Menschen, die bereits studieren, lasst euch von ihren Erfahrungen berichten. Doch gleichzeitig ist es utopisch zu erwarten, dass man sich trotz eingehender Vorbereitungen nicht falsch entscheiden könnte. Denn ein Fachwechsel nach den ersten Semestern ist kein Beinbruch!
Bewerbungsfrist nicht verpassen
An vielen Hochschulen beginnen schon jetzt die Bewerbungsfristen für die kommenden Semester.Abiturienten und Fachwechsler sollten sich deswegen rechtzeitig über die entsprechenden Fristen an der Wunschuniversität informieren. Einen guten Überblick bietet der Hochschulkompass.
Den richtigen NC haben
Bei vielen Studiengängen gibt es mehr Studieninteressierte, als Plätze. Viele Universitäten belegen ihre Studiengänge deswegen mit einem NC. NC steht für Numerus Clausus und ist nichts anderes als die benötigte Abiturnote. Die Hochschulen richten sich dabei in der Regel an die durchschnittlichen Studieninteressierten der vorhergehenden Semester. Ist ein Studienfach mit einem NC von 2,0 ausgewiesen, bedeutet das noch lange nicht, dass jemand mit einem schlechteren Notendurchschnitt keinen Platz bekommt. Es ist immer möglich, dass sich doch weniger Bewerber melden, als erwartet, wodurch auch Abiturienten mit einem „schlechterem“ NC die Chance auf einen Studienplatz haben.
Wege um den NC herum
Abiturienten mit einem zu schlechten NC für ihr Wunschfach sollten nicht verzweifeln. Es gibt viele Wege um den NC herum. Dadurch, dass alle Universitäten den NC selbstfestlegen, kann ein und dasselbe Fach an unterschiedlichen Unis mit einem unterschiedlichen NC ausgestattet sein.
Wenn das nicht funktioniert ist ein eingeplanter Fachwechsel eine Option. In höheren Semestern kann an vielen Unis auch ohne den richtigen NC ins Wunschfach gewechselt werden. Voraussetzung dafür ist oftmals, dass man Leistungen hat, die einem angerechnet werden können. Ist dein Wunschfach zum Beispiel Literatur, du erfüllst den NC aber leider nicht, kannst du dich beispielsweise für Germanistik einschreiben lassen. Belege dann in den ersten Semestern Kurse, die auch für ein Literaturstudium relevant sind. Wichtig dabei ist, dass du dich vorab genau informierst unter welchen Voraussetzungen ein Fach- bzw. Uniwechsel an deiner Uni möglich ist.
An manchen Unis wird mittlerweile ein gewisses Kontingent an Studienplätze über sogenannte Aufnahmetests vergeben, oftmals ist bei diesen Plätzen der NC eher zweitrangig. Als letzte Möglichkeit bleibt dir noch die Option, Wartesemester anzusammeln. Universitäten vergeben ihre Studienplätze in einer Mischrechnung aus NC und Wartezeit. Faustregel dabei ist, dass jedes Semester das du wartest, dein NC um 0,1 besser wird. Wichtig dabei ist, dass Semester nur als Wartesemester gezählt werden, wenn in dieser Zeit der Studieninteressierte nicht studiert. Fange also nicht an Sport zu studieren, weil du in Medizin keinen Platz bekommen hast. Sinnvoller ist es dann eher eine Ausbildung als Krankenpfleger zu machen und sich währenddessen immer wieder an der Hochschule zu bewerben.