Wer sich als Schüler oder Student beruflich orientieren will, dem stehen im Wesentlichen drei Wege zur Verfügung: Ein Praktikum, die Arbeit als Werkstudent oder ein Traineeprogramm. Häufig gibt es bei diesen Begriffen Missverständnisse. Was verbirgt sich genau hinter ihnen? Wir bringen noch einmal Licht ins Dunkel.
Praktikanten: Von der Schul- zur Werkbank
Ein Praktikum ist eine Tätigkeit, die Schülern und Studenten praktische Erfahrungen in ihrem möglichen zukünftigen Beruf vermitteln soll. Ein zwei- bis vierwöchiges Schülerpraktikum dient dazu, dass der Schüler seinen Wunschberuf praktisch erleben, hinterfragen und sich gegebenenfalls anders entscheiden kann, wenn der Beruf ihm nach dem praktischen Einblick doch nicht zusagt. Ein Schülerpraktikant hat keinen Anspruch auf eine Vergütung, Zuwendungen des betreffenden Unternehmens gelten als Anerkennung oder Aufwandsentschädigung.
Ein Studentenpraktikum dauert in der Regel von mindestens vier Wochen bis zu einem halben Jahr. Es kann als Betriebspraktikum am Stück abgeleistet werden, alternativ gibt es auch regelmäßige Praxistage im Rahmen des Studiums. Das studentische Praktikum dient dazu, parallel zum Studium praktische Erfahrung in seinem fachlichen Bereich zu sammeln. Während vor Jahren studentische Praktikanten noch von Unternehmen regelrecht ausgenutzt wurden (mehrere Praktika hintereinander mit wenig oder gar keiner Vergütung, 'Generation Praktikum'), müssen Unternehmen in Zeiten geburtenschwacher Jahrgänge sich vermehrt etwas einfallen lassen, um guten Nachwuchs anzuwerben – das gilt besonders für den Finanzbereich. So gibt es beispielsweise bei der HORBACH Wirtschaftsberatung GmbH eine Website mit gleich mehreren Angeboten für zukünftige Praktikanten oder Trainees.
Werkstudenten: Studium plus Job
Als Werkstudenten werden Studierende bezeichnet, die an einer Fach- oder Hochschule immatrikuliert sind und gleichzeitig in ihrem fachlichen Bereich maximal 20 Stunden die Woche gegen Bezahlung tätig sind, wobei in der vorlesungsfreien Zeit häufig in Vollzeit gearbeitet wird. Werkstudenten erhalten vom Arbeitgeber oft Unterstützung für ihre Bachelor- oder Facharbeiten. Idealerweise können die theoretisch erworbenen Kenntnisse sofort bei der praktischen Arbeit angewandt werden.
Trainees: Training on the Job
Wer sein Hochschulstudium bereits absolviert hat, kann seine Karriere als Trainee in einem Unternehmen beginnen. Dabei wird man als Nachwuchskraft nach und nach aufgebaut: Es werden nach einem bestimmten Plan verschiedene Abteilungen durchlaufen sowie häufig diverse Seminare und Netzwerkveranstaltungen besucht. Ein Traineeprogramm kann 12 bis 24 Monate dauern und ist bezahlt. Häufig dienen die Programme zur internen Ausbildung von zukünftigen Führungskräften oder Spezialisten.
Drei Möglichkeiten als Student.