Nach dem Abi zieht es viele junge Leute zum Studium in eine neue Stadt, oftmals sogar in ein neues Bundesland. Diese Wanderbewegung scheint sich Jahre später, nach dem erfolgreichen Studienabschluss zu wiederholen. Das zeigt die Studienreihe „Fachkraft 2020“ von Studitemps.de und dem Department of Labour Economics der Maastricht University.
Die Ausbildung eines Studenten ist für das einzelne Bundesland eine kostspielige Angelegenheit, ein mittlerer fünfstelliger Betrag kommt da pro Student schnell zusammen. Alle 16 deutschen Bundesländer investieren kräftig in den akademischen Nachwuchs. Doch profitieren davon gerade einmal vier: Hamburg, Berlin, Bayern und Baden-Württemberg. Denn nur in diesen vier Bundesländern wandern nach Studienabschluss mehr Absolventen zu als ab.
„Personalverantwortliche in Unternehmen brauchen Strategien gegen diese Abwanderung. Unsere Studie zeigt, dass eine frühzeitige berufliche Bindung der Studierenden sowie die Aussicht auf eine sichere Beschäftigung und ein gutes Anfangsgehalt hier effektiv entgegenwirken können“, so Studitemps-Gründer und Geschäftsführer Benjamin Roos. Vor allem Firmen in den zwölf Verliererbundesländern sind also gut darin beraten, sich frühzeitig um geeigneten Nachwuchs zu kümmern und Studenten Perspektiven im eigenen Unternehmen aufzuzeigen.
Für Absolventen auf der Jobsuche wiederum bedeutet dies, das ein Blick außerhalb von Hamburg, Berlin, Bayern und Baden-Württemberg vielleicht unverhoffte Jobperlen zum Vorschein bringt. Anstatt von Kassel nach Berlin, könnte es dann nach zum Beispiel nach Erfurt gehen.