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Lasst Bilder sprechen

Wer braucht schon viele Worte, wenn er ein gutes Design hat? Mit der richtigen Mischung aus Formen, Farben und Buchstaben lässt sich Vieles zaubern, das weit über reines Textwerk hinausgeht. Das wissen vor allem die hier portraitierten angehenden Kommunikati- onsdesigner, die in ihren Blogs Einblicke in ihr Studium geben und es verstehen, Themen designorientiert aufzupeppen.

Kia Kommunikationsdesign, Hamburg

Kia lebt in Hamburg, ihre ‚Wahlheimat Nr.1‘.

Hier studiert die 23-Jährige Kommunikations- design am Institute of Design. Dass sie damit begonnen hat, über ihr Studium zu bloggen, hätte sich einfach ergeben, erzählt sie. »An- gefangen habe ich 2009 mit einem Fashion- & Lifestyleblog, bei dem ich meine Kunst immer mal so dazwischengeschoben habe«, so Kia. Im Frühjahr 2012 fiel dann der Entschluss, dem Ganzen einen eigenen Rahmen zu geben. Sie mag nicht nur den interaktiven Austausch mit anderen Design-Liebhabern, sondern auch die Möglichkeit, ihre Arbeiten öffentlich zu präsentieren. Besonders stolz sei sie auf ihre Zwischenprüfung. »Da steckt sehr viel Herz- blut, Zeit und Energie drin und ich war froh, als die Prüfung vorbei war und ich es endlich auch mit der Welt teilen durfte«, erzählt Kia stolz. Ob Zwischenaufgaben oder Semesterendabga- ben – alle Designprojekte finden ihren Platz auf dem Blog, der auf viel Text verzichtet und Bilder sprechen lässt. Auch beruflich bringt der Blog sie voran, denn es hat bereits die eine oder andere Anfrage gegeben. Deshalb möchte Kia den Blog auch noch weiter ausbauen, um ihr Können möglichst optimal darzustellen. Das nimmt natürlich Zeit in Anspruch. »Wie viel genau kann ich gar nicht sagen, aber es ist definitiv nicht wenig«, so die Studentin. Die Vorbereitungen für einen neuen Post begin- nen mit dem Fotografieren von Arbeiten, dem Bearbeiten von Bildern und enden mit dem Hochladen auf die Seite. Wie es sich für eine Kommunikationsdesignerin gehört, unterhält Kia auch noch weitere soziale Netzwerke wie Tumblr, Facebook und Flickr, was zusätzlich Zeit in Anspruch nimmt. Das stört Kia aber nicht: »Ich beschäftige mich supergerne damit, neue Arbeiten vorzustellen.«

KIA SUE ART & PAPERLOVE

Christian Kommunikationsdesign, Berlin

Einen Einblick in das Studium eines Kommu- nikationsdesigners gibt Christian. Der 29-Jäh- rige studiert seit 2012 schwerpunktmäßig Ty- pografie und Editorial Design an der HTW Berlin. »Mein Blog ist ein Abbild meines Studienlebens«, erzählt er. »Ich schreibe über Dinge, die mir gelingen oder auch nicht, und veröffent- liche eigentlich alles.« Und so begann der Blog am 27. Oktober 2012 mit einem Eintrag über Fotos, die er mit einer selbstgebastelten Loch- kamera gemacht hatte.

Neben dem Studium verdient Christian auch Geld mit dem Designen, weshalb der Blog auch eine Art virtuelle Arbeitsmappe ist. Zu- dem nutzt er ihn, um Vorstufen seiner Ar- beiten oder nicht so ‚Zeigenswertes‘ dennoch veröffentlichen zu können. Und nicht zuletzt möchte er Interessierten gern zeigen, was man als Kommunikationsdesigner zustande brin- gen kann. »Denn viele haben ein falsches Bild davon, was wir so machen«, findet Christian. Wie vielfältig das Designen sein kann, beweist sein aktuelles Lieblingsprojekt. Über vier Mo- nate hinweg sollte im Projekt ‚Zwischenraum‘ ein Corporate Design für ein frei erfundenes Festival entwickelt werden. Christian schuf eine fiktive Galerie-Woche. Dazu besuchte er zwölf Berliner Galerien und fotografierte ak- tuell laufende Ausstellungen, um mit realen Inhalten arbeiten zu können. Morgens wurde fotografiert, dann ging es zum Bildersichten und -bearbeiten, bevor damit Broschüren, Pla- kate und Apps entworfen wurden. Die Ergeb- nisse präsentiert er natürlich auch auf seinem Blog.

Neben diesem und anderen Projekten findet man aber auch Fotos aus dem Hochschulall- tag, die Christian bewusst einfließen lässt. Um zukünftigen Design-Studenten das Berliner Hochschulleben schmackhaft zu machen, ha- ben die HTWler den Projekt-Blog www.bis- derpfoertnerkommt.de gegründet. Christian ist natürlich mit dabei.

PLASTIKFOLIE

Rhonda , Kommunikationsdesign, Bremen

Rhonda ist eine waschechte Bremerin. »Meine Heimatstadt habe ich bisher noch nie verlassen«, erzählt die 22-Jährige, die an der Kunstschule Wandsbek Kommunikationsdesign studiert und in diesem Semester ihre Bachelorarbeit mit dem Schwerpunkt Grafikdesign verfasst. Ihren Blog gründete sie 2011. Damals steck- te sie gerade mitten im Abitur und brauchte dringend Ablenkung. Deshalb machte sie ihr Hobby zum Thema des Blogs: Make-up. Seit- dem sind über 700 Posts entstanden, in denen die Bremerin die neusten Trends vorstellt, Einsichten in ihr Leben als hanseatische Stu- dentin gibt und das Ganze mit einem profes- sionellen Design versieht. »Da mir auf meinem Blog die Fotografie sehr wichtig ist und wohl der Part eines Posts ist, der am meisten Zeit in Anspruch nimmt, konnte ich hier durch den Fo- tografie-Unterricht eine deutliche Verbesserung erzielen«, erzählt sie. Pro Woche versucht die Studentin zwei bis drei Beiträge zu posten, was pro Post locker vier Stunden in Anspruch nehmen kann. »Zuerst einmal muss man am laufenden Band neue Ideen und Konzepte für neue Posts generieren, da die Leser doch eine Regelmäßigkeit erwarten«, erklärt sie.

Aber für Rhonda lohnt sich der Aufwand. Sie kann nicht nur ihrem Hobby Platz und Zeit einräumen, sie bildet sich auch automatisch weiter. Sie lerne so viel über das Pflegen und Anlegen von Blogs, aber auch über den Um- gang mit Suchmaschinen, dass sie dieses Wis- sen auch im Job nutzen könne.

BLUSH RUSH

Artikelbild (C) KIA SUE ART

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