Mein Name ist Lina, ich bin 19 Jahre alt und ab sofort startet bei mir das Abenteuer Studium. Ja, ich bin das, was die höheren Semester vespotten, was sich ständig auf dem Campus verläuft, und von nichts einen Plan hat: Ein Erstsemester.
Die Wahl meines Studienortes hat mir freundlicherweise hochschulstart.de abgenommen, das ist die Stiftung, welche die Studienplätze landesweit für Medizin, Zahnmedizin, Tiermedizin, und Pharmazie vergibt. Und so ist es für mich aus einem kleinen Kuhdorf im nördlichen Bayern in das wunderschöne Münster gegangen, wo ich mir mit unendlich viel Glück einen Studienplatz in Medizin sichern konnte. Man bedenke, dass ich im Abitur “nur“ einen Schnitt von 1,4 erreicht habe, was bei der Vergabe der Medizinstudienplätze schon als „schlechter“ Schnitt gesehen wird.
Glücklicherweise werden aber nur rund 20% der begehrten Studienplätze in Medizin alleine auf Basis des NCs vergeben. Der Großteil der Plätze – rund 60% - wird zudem auf Grund eines Motivationsschreiben und eines hochschuleigenen Auswahlverfahren verteilt. In diesen wird dem allgemeine naturwissenschaftliche Verständnis und der individuelle Eignung der Bewerber für das Fach Medizin auf den Zahn gefühlt. Und so musste auch ich ein solches Auswahlverfahren über mich ergehen lassen und lernte gleichzeitig meine neue Heimat Münster kennen. Münster begrüßte mich damals mit einem februargemäßen Wetter: kalt und regnerisch. Trotzdem habe ich die Stadt sofort in mein Herz geschlossen. Von Anfang an fühlte ich mich hier wohl.
Aber halt, ihr fragt euch wahrscheinlich jetzt- wie Februar, und sie beginnt erst jetzt mit dem Studium? Ich habe von September 2014 bis August 2015 einen Freiwilligendienst absolviert, genauer gesagt ein freiwilliges ökologisches Jahr an der Nordsee. (Kann ich nur wärmstens empfehlen!)
Und deswegen war ich in der Lage, mir meinen Studienplatz vom Sommersemester 2015 “aufzuheben“, und fange nun zum Wintersemester 2015/16 an.
Ich wohne jetzt seit ungefähr drei Wochen in Münster. Und habe bisher durchweg nur positive Erfahrungen gemacht: bei der Wohnungssuche, bei den ersten Unibekanntschaften, der ersten Univeranstaltung, der ersten Uniparty, der O-Woche, der ersten Kneipentour und und und.
Ich habe schon viele neue, wirklich nette Freunde kennengelernt. Am Anfang war das natürlich etwas komisch, sich mit fremden Leuten aus dem eigenen Semester zu treffen, aber die Alternative war, einsam in der Wohnung zu versauern und das kam für mich auf gar keinen Fall in Frage.
Und spätestens bei der Einführungswoche haben wir uns untereinander richtig kennengelernt.Nächstes Wochenende geht es dann gemeinsam auf Ersti-Fahrt. Wo es hingeht? Das ist noch geheim, aber wir sind alle unglaublich gespannt. Vor allem freue ich mich, dass ich Leute gefunden habe, mit denen ich mich gemeinsam auf dem Campus verlaufen kann. Zusammen als Erstsemester.
Lina ist 19 Jahre alt und hat im Wintersemester 2015/2016 ihr Medizinstudium in Münster begonnen. Auf unserer Webseite schreibt sie einmal im Monat über ihre Erfahrungen und Erlebnisse als Erstsemester. Eigentlich heißt Lina gar nicht Lina. Da sie lieber unerkannt bleiben möchte, schreibt sie hier unter einem Pseudonym. Weitere Geschichten aus Linas Leben findet ihr in ihrem Blog selbstgenaeht.
