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Blogger des Monats November 2014

Eine Prise Indien

Ein Semester in der Ferne: Abenteuer erleben, fremde Kulturen entdecken und seinen eigenen Horizont erweitern. All dies hat sich Maximilian (25) gedacht, als er sich für sein Auslandssemester in Neu-Delhi entschieden hat. Knapp 6.000 Kilometer liegen zwischen Indien und Deutschland. Damit seine Familie, Freunde und Bekannte trotz der Entfernung an seinen Erlebnissen teilhaben können, hat er sein Blog A Pinch of India ins Leben gerufen.

In Indien gehen die Menschen mehr aufeinander zu, schauen nicht weg, sondern interessieren sich für ihre Mitmenschen, das ist für Maximilian der wesentliche Unterschied zwischen Europa und Indien. „Vor allem an der Uni muss man nur irgendwo zum Tee sitzen und schon gesellen sich Leute zu dir, reden mit dir, fragen dich nach deiner Meinung. Daraus werden natürlich nicht immer langanhaltende Kontakte, aber es ist irgendwie nett.“ Manchmal schlägt diese Nettigkeit aber auch ins Negative um, dann wird dem Studenten aus Bayreuth klar, dass die Menschen freundlich zu ihm sind, weil sie etwas von ihm wollen. In der Regel, weil sie etwas verkaufen wollen. Auf Märkten, Touristentouren und in Geschäften ist im das bereits passiert. In seinem Blog setzt er sich sowohl mit den positiven als auch den negativen Erfahrungen kritisch auseinander. Denn gerade ihr Zusammenspiel machen für Maximilian die Einzigartigkeit und Besonderheit des Landes aus.

Generell macht Maximilian im Gespräch und in seinem Blog einen sehr reflektierten und kritischen Eindruck. Die Texte für sein Blog schreibt er beispielsweise immer mit etwas zeitlichen Abstand zum eigentlichen Ereignis, in der Zwischenzeit formiert er den Text in seinen Gedanken. Wenn es dann soweit ist, dass er sich an seinen Laptop setzt, um die Sätze zu Papier zu bringen, dann schreibt er diese relativ schnell runter. In seinem Kopf hat er ja bereits länger über die Geschichte an sich und die besten Formulierungen für diese nachgedacht. Der 25-Jährige findet diesen Prozess wichtig, denn schließlich bringe jeder seine eigene Kultur mit und wenn Dinge anders laufen als gewohnt, schaltet man seiner Ansicht nach oftmals erstmal in einen Verteidigungsmechanismus. Wenn man später noch einmal darüber nachdenkt und die Gegebenheiten beachtet, kann sich die Wahrnehmung ändern und plötzlich bewertet man eine Situation vollkommen neu.

Genauso wie er findet, dass ein Blog ein übergeordnetes Thema haben muss, muss das für Maximilian auch jeder einzelne Eintrag. „Ich schreibe sehr inspirationsgetrieben. Es muss einen bestimmten Anlass geben, damit ich etwas schreibe. Das kann prinzipiell vieles sein, zum Beispiel wenn mich etwas besonders bewegt hat oder ich was Außergewöhnliches erlebt habe. Dann schreibe ich.“ Anlass kann aber auch sein, wenn ihm jemand in der Kommentarfunktion eine Frage gestellt hat: Wie es ihm so geht; wie die Flugzeuge in Indien sind oder was bisher sein kulinarisches Highlight war. Pflichtbewusst beantwortet er diese in den Q&A-Beiträgen (Question & Answer), weil es ihm einerseits Anlass ist, über genau diese Fragen nachzudenken und weil er so mit den Daheimgebliebenen in Kontakt bleibt. Und das war schließlich die ursprüngliche Idee des Blogs: Freunde und Familie über tausende Kilometer Entfernung an seinem Leben teilhaben zu lassen. Maximilian betont aber, dass ihm jeder eine Frage stellen kann, auch Menschen die er nicht kennt.

Maximilians Blog lesen und ihm Fragen stellen kann man noch bis Mitte Dezember. Pünktlich zu Weihnachten geht es für den Studenten zurück nach Deutschland, wo neben der Familie und seinen Freunden auch ein Praktikum und die Masterarbeit auf ihn warten. Für Maximilian steht fest, dass er danach das Blog nicht weiter betreiben wird, denn mit dem Auslandssemester ist auch der Aufhänger für sein Blog vorbei. Bis zu seinem nächsten Abenteuer.

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