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Blogger des Monats Mai 2014

Bis der Pförtner kommt!

Was macht man eigentlich im Studiengang „Kommunikationsdesign“? Und was hat die HTW Berlin mit Kommunikationsdesign zu tun, die haben doch nur technische und wirtschaftliche Studiengänge? Mit diesen Fragen sahen sich die Studenten der HTW immer wieder konfrontiert. Weswegen 2012 im Zuge einer Zukunftswerkstatt vier Studierende ein Gemeinschaftsblog ins Leben riefen. Mittlerweile ist das Team auf sechs Studenten aller Fachrichtungen angewachsen und gemeinsam füllen sie ihr Blog: Bis der Pförtner kommt!

Als Kommunikationsdesignstudent macht man Projekte, im Schnitt zwei pro Semester; man erstellt Bücher, Typographien, Apps, Animationen, Webdesigns und und und. Vor allem kurz vor Abgabe auch mal bis spät in den Abend hinein, bis man vom Pförtner aufgefordert wird, doch nun bitte die Hochschule für heute zu verlassen. Und so ist der Pförtner irgendwie immer Teil der Projekte und wurde deswegen auch kurzerhand zum Namenspatron des Blogs gekürt!

Das Blog zeigt Projekte nicht nur von den sechs Blogbetreibern, sondern von allen möglichen Studenten des Studiengangs. Christian (29), David (23), Maike (22), Peter (26), Sebastian (29) und Vivien (24) kümmern sich hauptsächlich darum, die Projekte zu finden, Kommilitonen zu fragen, woran sie gerade arbeiten und ob sie das Projekt nach Fertigstellung für das Blog aufbereiten würden. Es muss aber nicht immer ein Projekt im Rahmen des Studiums sein, manchmal werden auch private Arbeiten von den Blogbetreibern oder ihren Kommilitonen gezeigt. Im Team entscheiden die Sechs dann, ob das jeweilige Projekt was für das Blog ist. „Es gibt immer wieder Projekte, bei denen wir uns untereinander nicht einig sind, ob das jetzt gute Projekte sind. In der Regel explodiert genau bei diesen Projekten die Klickzahl. Manchmal hat man eben nicht immer so auf dem Schirm, was gut ankommt. Und durch das Blog bekommt man ein bisschen einen Blick dafür.“, erklärt Sebastian. Ein Gefühl dafür zu bekommen, was den Betrachtern der Produkte gefällt, ist sozusagen der gratis Lernerfolg, den die Blogbetreiber nebenbei mitnehmen.

In ihrem Selbstverständnis gehört es zum Kommunikationsdesign dazu, nach Außen zu tragen, zu zeigen was man macht und dabei Erfahrungen zu sammeln. Schließlich ist so ziemlich Alles Kommunikation. Deswegen bloggen die Teammitglieder des Pförtners auch alle privat, natürlich auch da immer mit einem hohen Qualitätsanspruch. Dabei profitieren sie auf jeden Fall von ihrem Studium.

Einige Teammitglieder des Pförtner haben zuvor bereits eine Ausbildung im Designbereich gemacht. Vivien beispielsweise ist gelernte Mediengestalterin und hat sich trotzdem letztes Jahr für das Studium entschieden: „Das Studium ist halt immer gut, weil es den Horizont erweitert. Man lernt Dinge kennen, von denen man vorher gar nicht wusste, dass es sie gab. Wenn man die Möglichkeit hat zu studieren, sollte man es auf jeden Fall tun. Ich wollte immer Zeichentrickanimationen machen, lerne aber hier so viele andere spannende Dinge kennen, dass ich mir mittlerweile Vieles vorstellen kann.“

Andreas Ingerl (40) ist Dozent an der HTW und betreut das Blog, ist Ansprechpartner für die Sechs und mit einem allgemeinen Vetorecht ausgestattet, von welchem er aber nur äußerst selten Gebrauch macht, in der Regel organisieren die Studenten alles alleine. Und anscheinend auch ganz gut, denn die Resonanz, die sie bekommen ist durchweg positiv; neben mehreren Tausend Followern, wird der Pförtner außerdem von Tumblr in der Kategorie Design gefeatured. Vor allem aber sehen die Blogbetreiber und auch alle Leser was in anderen Kursen und bei anderen Dozenten so gemacht wird. Daraus können schnell mal Anknüpfungspunkte für neue Projekte und Ideen entstehen. Und langsam nähern sie sich auch ihrem ursprünglichen Ziel, den Ruf der HTW als reine Technik- und Wirtschaftshochschule zu ändern und zu zeigen, dass es dort auch Kreativität gibt.

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