Bibster ist der studentische Hipster

22. Januar 2014

Bildquelle: http://bit.ly/1dEBpYE

Auszug aus dem Leben eines Bibsters

Unbarmherzig wird Jonathan aus dem Schlaf gerissen. 9 Uhr steht auf dem Display seines Weckers und die vergangene Partynacht steckt ihm noch gewaltig in den Knochen. Jonathan, der aus einer kleinen Gemeinde in Rheinland-Westfalen, oh’ Pardon, Rheinland-Pfalz stammt und für das Studium der Sozialwissenschaften in die Hauptstadt Berlin gezogen ist, hat sich dennoch für heute einiges vorgenommen. Um 11 Uhr wollte er beginnen, in der neuen Uni-Bibliothek der HU Berlin, dem Grimm-Zentrum, die vergangenen zwei Monate seiner Vorlesungen aufzuarbeiten. Doch dafür bedarf es einiger Vorbereitung. Noch etwas benebelt setzt er beide Füße auf den seit seinem Einzug nicht gewischten Holzdielenboden des WG-Zimmers und wanderte in Richtung Küche, um sich mit einem tiefen Schluck Club Mate den dringend benötigten, ersten Energieschub zu holen. Nun geht es ans Anziehen.

Ein Bibster trägt nicht einfach irgendwelche Klamotten

Im Grimm-Zentrum ist die bequeme Jogginghose längst out- in ist, wer sich individuell kleidet. Das Wort Hipster hört jedoch kein Hipster gern. Deshalb versuchen wir dieses Wort zu vermeiden und es zu umschreiben. Einen Schrank hat Jonathan nicht – seine Klamotten hängen unsortiert auf zwei nebeneinander stehenden Kleiderstangen. Für den heutigen Tag in der BIB fällt die Wahl auf eine enge Stoffhose, schwarze Stiefeletten, ein kariertes Hemd, das zwei Nummern zu groß ist sowie auf einen Khaki-farbenen Trenchcoat. Geschmückt mit Bart und wilder Frisur steht dem Auftritt in der BIB nix mehr entgegen. Auch wenn er kein Hipster sein will, ein Bibster ist er allemal.