Simone Wamsteker Accenture

Accenture - Simone Wamsteker

Wie du den Sprung ins Beraterbusiness meisterst, verrät dir Simone Wamsteker, Leiter Recruiting für Deutschland, Österreich und der Schweiz bei Accenture.

Warum ist Accenture der ideale erste Arbeitgeber?

Was uns aus unserer Sicht z. B. von reinen Strategieberatungen unterscheidet, ist die „End to End“-Beratung, also die größere Bandbreite an Dienstleistungen, einschließlich Technologieberatung und dem Betrieb der IT. Interessant daran ist, dass wir Kunden nicht ausschließlich strategisch beraten, sondern unsere Empfehlungen auch umsetzen, bis hin etwa zum Betrieb ganzer Plattformen und Systeme.

Es geht nie allein um Teilbereiche, sondern immer um das große Ganze: Berater beschäftigen sich mit Zusammenhängen und Wechselwirkungen in Unternehmen und Märkten. Sie optimieren Prozess- und Wertschöpfungsketten, arbeiten an Strategien oder entwickeln gleich völlig neue Geschäftsmodelle – für wechselnde Auftraggeber, in unterschiedlichen Branchen und Ländern.

„Berater arbeiten rund um die Uhr und haben eine schlechte Work-Life-Balance“ – so ein weitverbreitetes Klischee. Was sagen Sie zu solchen Vorurteilen?

Wir haben schon immer flexible Arbeitszeitmodelle angeboten. Wir stellen in den letzten Jahren verstärkt fest, dass diese auch angenommen werden. So ist es beispielsweise möglich, längeren Urlaub zwischen zwei Projekten einzulegen oder eine Auszeit z. B. für Pflege von Angehörigen zu nehmen – und zwar auf jedem Karrierelevel. In Elternzeit gehen übrigens fast ebenso viele Männer wie Frauen bei Accenture. Dabei ist es uns wichtig, eine einfache Rückkehr in den Job zu ermöglichen.

Studenten und Absolventen welcher Fachrichtungen suchen Sie?

Wir suchen vor allem Absolventen der Fachrichtungen Informatik, beziehungsweise Wirtschaftsinformatik, Wirtschafts-, Ingenieurs- und Naturwissenschaften, aber auch anderer Studiengänge. Letztendlich entscheidend ist das technische Interesse – bei uns arbeiten unter anderem auch Theologen und promovierte Physiker. Dies ist kein Zufall, sondern sogar hilfreich für unsere Arbeit, denn komplexe Fragestellungen erfordern unterschiedliche Herangehensweisen und Methoden.

Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Einstieg? Nach dem Bachelor oder nach dem Master?

Wir sind verstärkt auf der Suche nach Bachelor-Absolventen, beispielsweise für die Technologieberatung. Allerdings beobachten wir, dass immer mehr Studierende direkt ein Master- an das Bachelorstudium anschließen. Unsere Vermutung: Studierende glauben, ein Masterstudium absolvieren zu müssen, um beruflich erfolgreich zu sein. Dabei wollen wir davon weg, die verschiedenen Karrierelevel nach Universitätsabschluss einzuteilen.

Ein Praktikum während des Studiums ist eine gute Möglichkeit, um Praxiserfahrung zu sammeln. Es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten: Beim Fallstudienwettbewerb „Accenture Campus Innovation Challenge“ haben Studierende Gelegenheit, das an der Hochschule erworbene Wissen auszubauen und praxisnah in einem konkreten Projekt umzusetzen. Durch den Wettbewerb erhalten die Teilnehmer wertvolle Einblicke in den Berateralltag und entwickeln zudem ein Gefühl für die Herausforderungen eines IT- oder Managementberaters. Zudem verwenden zahlreiche Dozenten den Wettbewerb als Grundlage für ein Seminar, sodass die Studierenden nicht nur von der Projekterfahrung profitieren, sondern darüber hinaus auch Credit Points für ihre Teilnahme erhalten können. Neben der Betreuung durch Professoren werden die Studierenden-Teams von Accenture-Mitarbeitern während allen Phasen des Wettbewerbs durch intensive Coachings begleitet.

Woraus setzt sich der Auswahlprozess zusammen? Welchen Aufgaben müssen sich Bewerber stellen?

Nach der Bewerbung und einem Telefonat mit einem Recruiter folgt die Einladung zum Auswahltag. Vorteil gegenüber einem weiteren Gespräch ist, dass der Kandidat mehr über das Unternehmen erfährt als im normalen Job-Interview. Wir organisieren ein Programm einschließlich Rundgang, Gesprächen mit Mitarbeitern unterschiedlicher Karrierestufen und Übungen. Dazu zählen eine Fallübung, ein klassisches Interview und eine kurze Präsentation, in der beispielsweise ein Begriff erklärt wird. Wir wollen den Bewerber in Situationen bringen, die ihn später erwartet. Aus diesem Grund nehmen nicht ausschließlich Recruiter, sondern auch Mitarbeiter aus den Kundenteams am Auswahltag teil. Am Ende des Tages bekommt der Bewerber direkt Feedback – und wenn er zum Unternehmen passt auch gleich ein Vertragsangebot.

Was sollte ein junger Bewerber für Eigenschaften und Fähigkeiten mitbringen? Was beeindruckt Sie?

Neben technischem Interesse sind auch Soft Skills wichtig wie Kommunikationsstärke, Flexibilität und Teamgeist – kein Kundenprojekt wird im Alleingang, sondern immer im Team umgesetzt. Eine ganz wichtige weitere Kompetenz: Zuhören. Wenn Berater mit Kunden zusammen sitzen, müssen sie sehr genau zuhören und verstehen, was das eigentliche Problem bzw. die eigentliche Herausforderung ist. Ist es tatsächlich das, was der Kunde selbst vorgibt oder erkennt? Zuhören können und auch Zwischentöne zu verstehen – all dies hat eine hohe Relevanz.

Wie viele neue Mitarbeiter stellen Sie pro Jahr ein?

Insgesamt wollen wir im Geschäftsjahr 2016, also ab September, mehr als 1.200 neue Mitarbeiter in Deutschland, Österreich und der Schweiz einstellen. Gesucht sind vor allem Mitarbeiter für den Geschäftsbereich Accenture Digital, sowie die Strategie- und Technologieberatung für Kunden aus verschiedenen Branchen. Um Kandidaten frühzeitig auf uns aufmerksam zu machen, sind Praktika eine sehr gute Möglichkeit. Daher bieten wir auch im kommenden Jahr wieder eine Vielzahl von Praktikumsplätzen.

Wie schnell arbeiten Berufseinsteiger eigenverantwortlich? Wie wird man am Anfang unterstützt?

Berufsanfänger im technischen Bereich absolvieren in der Regel ein achtwöchiges Trainingsprogramm. Mit dem sogenannten „Jump Start“ werden neue Mitarbeiter in praxisnahen Schulungen für ihre zukünftigen Projekteinsätze vorbereitet. Die Arbeit im Projekt findet in Teams statt,

Da kein Projekt wie das andere ist, ist es wichtig, sich schnell in neue und komplexe Sachverhalte einarbeiten zu können. Damit verbunden ist ein hohes Maß an Abwechslung – insbesondere die ersten Jahre sind mit einer steilen Lernkurve verbunden. Von den neuen Mitarbeitern hören wir häufig, wie wichtig es ihnen ist ab dem ersten Tag Verantwortung zu übernehmen – oft im direkten Austausch mit Klienten.

Vor allem jüngere Mitarbeiter sind gekommen, um zu lernen, und zwar sozial, d. h. von anderen, mit anderen, im persönlichen Dialog, vernetzt und interaktiv. Dazu arbeiten sie gerne mit erfahreneren Kollegen zusammen, nehmen Führungskräfte als Mentoren in Anspruch, um von deren Expertise und Wissen zu profitieren.

Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe an Trainings und Fortbildungen: Das interne Schulungsportal bietet 25.000 Online-Kurse, virtuelle Trainings und andere Bildungsressourcen in praktisch allen Bereichen. Die Weiterbildungen sind individuell auf die jeweiligen Vorkenntnisse der Mitarbeiter zugeschnitten sind.

Wie sieht der Arbeitsalltag eines Beraters aus?

Einen typischen Arbeitstag gibt es nicht – schon gar nicht bei der Bandbreite verschiedener Berufe bei uns. Den einen Tag verbringen Berater in Meetings mit Kollegen und Kunden, den nächsten Tag sitzt man am Laptop beim Analysieren von Systemcodes oder verschiedenen Anwendungsfällen.

Und natürlich alle möglichen Kombinationen, die sich daraus ergeben.

Berater müssen in der Lage sein, in unterschiedlichen Unternehmen mit unterschiedlichen Menschen kompetent zu sprechen: An der Schnittstelle zwischen Fachabteilung beim Kunden und Programmierern gehören zusätzlich die klassischen Fähigkeiten eines Beratung dazu: zuhören und übersetzen. Vor allem für IT-Berater ist die größte Herausforderung die fachlichen Wünsche des Kunden technisch umzusetzen. Dabei gilt es, die Probleme beider Seiten zu verstehen und zu lösen.

Was würden Sie Studenten und Absolventen gern mit auf den Weg geben würden?

Mein Rat richtet sich vor allem an Frauen. Seien Sie selbstbewusst und mutig! Schicken Sie eine Bewerbung, auch wenn Sie die geforderten Qualifikationen nicht zu 100 Prozent erfüllen. Haben Sie Mut zur Lücke und bewerben sich auch mal bei lediglich 75 Prozent Übereinstimmung mit der Ausschreibung.


Wie du den Sprung ins Beraterbusiness meisterst, verrät dir Simone Wamsteker, Leiter Recruiting für Deutschland, Österreich und der Schweiz bei Accenture.

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